Welche Rohloff für Einbau ins Brompton?

T

Tret-Monsterchen

Guest
Hallo liebe Bromptonauten,

Ich bin auf der Suche nach einer gebrauchten Rohloff, die ich später irgendwann mal auch ins Brompton packen kann.

Welche Version der Rohloff ist hier zu bevorzugen:
Schnellspanner oder Schraubachse?
Externe oder interne Ansteuerung?
 
Hallo,
ich habe mit einer Rohloff im Brompton keine direkte Erfahrung, würde mich allerdings auch mal interessieren wie die Erfahrungen sind. Bei der Schaltansteuerung gibt es die zumindest die Unterscheidung, dass bei Scheibenbremsen die externe Schaltbox benötigt wird. Bei den mir bekannten kinetics Hinterbauten sind meist auch scheibenbremsen und damit die externe Schaltbox verbaut. Für die interne müssten am Rahmen auch noch anschlagspunkte für die Züge existieren. Bei 26/28 Zoll Rädern wurde dies häufiger über einen am Cantileverbremsockel befestigten Adapter gelöst.
 
Ich bin auf der Suche nach einer gebrauchten Rohloff, die ich später irgendwann mal auch ins Brompton packen kann.

Welche Version der Rohloff ist hier zu bevorzugen:
Schnellspanner oder Schraubachse?
Externe oder interne Ansteuerung?

externe Ansteuerung, Schnellspanner, optional mit Scheibenbremse. Schraubachse könnte evtl. auch gehen, habe ich nie probiert. Auf die Speichenzahl solltest Du auch achten (bzw. eine für diese passende Felge organisieren). Drehmomentabstützung hängt vom Hinterbau ab.

Wichtig bei gebrauchten Rohlöffen:
- immer drauf achten, dass sie legal ist. Also entweder bereits bei Rohloff registiert oder die orangene Registrierkarte wird mitgeliefert beim Gebrauchkauf. Hartes Ausschlusskritierum ist eine Nabe aus vor-Gravur-Zeiten mit der Banderole auf der Nabe mit der Seriennummer, bei der diese fehlt.
- neue und neuere Rohloffs werden mit Flanschringen verbaut, das hilft gegen Flanschausbruch (eines der gängisten - soweit man davon überhaupt sprechen kann. -Probleme bei der Rohloff und gleichzeitig ein sehr hässliches). Daher sollte man beim Umspeichen Flanschringe verbauen und zudem darauf achten, beim Neueinspeichen das gleiche Speichenmuster einzuhalten wie zuvor - das kann manchmal ein bisschen Herausfordernd werden.
 
Die Rohloff-Version für arme Bromptonauten: Shimano Achtgang-Nabe plus vorne zusätzlich kleines Kettenblatt. Ich fahre eine alte Nexus Siebengang mit 13er Ritzel und vorne 46/26 mit Fußbedienung. Entfaltung: 1,68 m bis 7,27 m. Bei der Achtgang wäre es laut Ritzelrechner: 1,40 m bis 7,60 m. Lässt sich mit anderen Ritzel/Kettenblattkombis leicht verschieben.
Die Rohloff hätte bei kleinstem 13er Ritzel und 46er Blatt am Brompton eine Entfaltung von 1,31 m bis 6,90 m. Unter 1,40 m wird es nicht mehr schön zu fahren, da bräuchtest Du ein 50er Blatt. Bereich entspricht aber der Kombi mit Achtgang.
 
Die Rohloff-Version für arme Bromptonauten: Shimano Achtgang-Nabe plus vorne zusätzlich kleines Kettenblatt. Ich fahre eine alte Nexus Siebengang mit 13er Ritzel und vorne 46/26 mit Fußbedienung. Entfaltung: 1,68 m bis 7,27 m. Bei der Achtgang wäre es laut Ritzelrechner: 1,40 m bis 7,60 m. Lässt sich mit anderen Ritzel/Kettenblattkombis leicht verschieben.
Die Rohloff hätte bei kleinstem 13er Ritzel und 46er Blatt am Brompton eine Entfaltung von 1,31 m bis 6,90 m. Unter 1,40 m wird es nicht mehr schön zu fahren, da bräuchtest Du ein 50er Blatt. Bereich entspricht aber der Kombi mit Achtgang.
Sorry, aber das ist in dem Sinne eine Rohloff Version, wie ein Schaukelpferd ein Pferd ist. Die Rohloff will man wegen:

- Unzerstörbarkeit
- gleichmässigen Gangsprüngen
- geringen Reibungsverlusten
- Schaltbarkeit linear mit einem Schaltgriff

Nichts davon ist bei Deinem Vorschlag gegeben. In der Praxis fährt man sie am Brommi übrigens mit 50er oder 54er Blatt.
 
Diese deine Meinung sei Dir gegönnt. Aber im Ausgangspost standen diese guten Argumente nicht.
Wer jedoch Rohloff wählt, um ein ähnliches Entfaltungsspektrum wie bei einem 3x9 Kettenschaltungsrad zu haben, könnte mit meinem Vorschlag eine Alternative finden, die sich mit "Hausmitteln" eines geübten Schraubers realisieren ließe.
Rohloffeinbau im Brommi geht sicher nur mit einschneidenden Modifikationen/Austausch des Hinterbaus.
 
... eine Entfaltung von 1,31 m bis 6,90 m. Unter 1,40 m wird es nicht mehr schön zu fahren, ...
Das mit unter 1.40m kann ich nicht bestätigen. Ich fahre bereits seit 1995 zeitweise mit der kleinsten Entfaltung von ca. 1.20m durch die Gegend. Bei @R&B fahren zwei Bromptons mit sogar ca. 1.10m Entfaltung durch Stadt und Land. Dann kenne ich noch zwei Bromptons, welche zwar selten gebraucht werden, aber die Entfaltung des ersten Ganges auch ca. 1.20m beträgt.

Die Entfaltung ist meiner Meinung nach sehr Personen- (Trittfrequenz und Kondition) sowie vom Gebrauch (z.B. Flachland, Hügel-, Bergfahrten, Schwertransport) abhängig.

Rohloffeinbau im Brommi geht sicher nur mit einschneidenden Modifikationen/Austausch des Hinterbaus.
Ich hoffe, @Tret-Monsterchen, Du weisst das.

Griessli
Tipsi
 
Das mit unter 1.40m kann ich nicht bestätigen. Ich fahre bereits seit 1995 zeitweise mit der kleinsten Entfaltung von ca. 1.20m durch die Gegend. Bei @R&B fahren zwei Bromptons mit sogar ca. 1.10m Entfaltung durch Stadt und Land. Dann kenne ich noch zwei Bromptons, welche zwar selten gebraucht werden, aber die Entfaltung des ersten Ganges auch ca. 1.20m beträgt.

Die Entfaltung ist meiner Meinung nach sehr Personen- (Trittfrequenz und Kondition) sowie vom Gebrauch (z.B. Flachland, Hügel-, Bergfahrten, Schwertransport) abhängig.
Laut Rohloff ist es für 20"-Räder zulässig, mit einer Entfaltung von 0,79 zu fahren: https://www.rohloff.de/fileadmin/ro...EEDHUB_20-29-Zoll_de_en_fr_nl_it_19052021.pdf
Bei 16" sollte die Mindestentfaltung noch kürzer sein, oder?
 
Rohloffeinbau im Brommi geht sicher nur mit einschneidenden Modifikationen/Austausch des Hinterbaus.

Ja, das ist mir alles so bewusst:giggle:

Ich habe gesehen, dass die gebrauchten Rohloffs ziemlich im Preis abgesackt sind, und dachte ich könnte mir mal eine auf Lager legen.

Ich habe mir im Internet die Hinterbauten von Kinetics und Eerder angeschaut. Gibt es auch jemanden in Deutschland, der modifizierte Hinterbauten anbietet?
 
Wer von euch hat Erfahrungen mit einer Rohloff im Brompton? Abgesehen von den hohen Kosten der Schaltung plus Hinterbau, wie ist das Fahrgefühl und allgemeine Handling. Das Faltmaß wird wohl geringfügig breiter ausfallen und ist das erhöhte Gewicht beim Tragen deutlich bemerkbar?
 
Wer von euch hat Erfahrungen mit einer Rohloff im Brompton? Abgesehen von den hohen Kosten der Schaltung plus Hinterbau, wie ist das Fahrgefühl und allgemeine Handling. Das Faltmaß wird wohl geringfügig breiter ausfallen und ist das erhöhte Gewicht beim Tragen deutlich bemerkbar?
Die Frage ist, welches Problem Du lösen willst, ob die Rohloff dafür ein angemessenes und geeignetes Mittel ist und welche Alternativen vorhanden sind.

An sich ist die Rohloff im Brommi nicht anders als in anderen Rädern: eine exzellente, ultrarobuste, fein abgestimmte Schaltung mit grosser Bandbreite und gleichmässigen nahezu idealen Gangsprüngen. Im Vergleich zu anderen Nabenschaltungen mit mehr als drei Gängen läuft sie leichter, nachdem sie eingelaufen ist (sprich nach ca. 5000km). Der Gewichtszuwachs beträgt gegenüber einem 6-Gang Brompton grob 1kg. Durch das Schalten mit nur einem Griff und die Möglichkeit zum Schalten im Stand ist sie im Handling deutlich angenehmer als die Alternativen wie z.B. die von @gebronaut in's Spiel gebrachte Lösung per Doppelkettenblatt, die BWR oder eine Lösung per Schlumpf.
Billiger ist die Alfine 11, auch die braucht allerdings 135mm Hinterbau, ist lange nicht so Robust, hat etwas weniger Spreizung, einen nervigen Gangsprung von 1 auf 2 und ich finde sie vom Fahren immer etwas "Treten in ein Gummiband".
Eine reine Kettenschaltung läuft, wenn gut gepflegt, etwas leichter als die Rohloff, allerdings ist das am Brommi keine Alternative, wenn man auf vergleichbare Spreizung rauswill.
Die komplette Bandbreite der Rohloff nach unten braucht man am Brommi eher selten, wenn man nicht sehr häufig in deutlich bergigem Geläuf unterwegs ist. Von daher ist es eine ziemlich luxuriöse Lösung. Aber eine mittlerweile sehr einfach zu verbauende, mit den Cooper-Hinterbauten sozusagen schon Baukasteneinfach.

Da man Rohloffs gut gebraucht kaufen kann ist auch der Preis kein so fürchterlich dramatisches Element und gebrauchte Naben haben den Vorteil, dass sie schon eingelaufen sind. :p Beachten sollte man beim Gebrauchtauf neben dem in #3 erwähnten daß es vor knapp 10 Jahren die Umstellung von Schraubritzel auf Steckritzel gab. Schraubritzel gibt es nur noch in Restbeständen, das am Brommi nötige 13er wohl gar nicht. Die Umrüstung auf Steckritzel kostet ca. 40 Euro und natürlich muss man das alte Schraubritzel erst mal abkriegen - für den einmaligen Bedarf den relativ teuren Abzieher zu kaufen lohnt nicht unbedingt. Auch wurde der Schaltgriff geändert, ebenfalls vor grob 10 Jahren - Gummis für den alten Griff gibt es nicht mehr, bei verschlissenem oder defektem Gummi muss also ein neuer Griff her, kostet ca. 80 Euro.

Die sonstigen Änderungen findest Du in den FAQ bei Rohloff unter "technische Änderungen der laufenden Serie", fürchterlich relevant sind die nicht. Ich habe mehrere Rohloffs aller Alterklassen in Betrieb und die geben sich nichts.

Durch die geänderte Kettenlinie müsste ein Perfektionist ein etwas breiteres Tretlager verbauen, kann man machen, muss man aber nicht.

Im Alltag ist sie extrem angenehm, das höhere Gewicht merkt man natürlich beim Tragen. Das Faltmass nimmt in der Breite minimal zu, ist aber kein Problem. Bei den Cooper Hinterbauten kann man die Kurbel in gefaltetem Zustand nicht mehr durchdrehen und muss daher vor dem Falten auf die Kurbelstellung achten - eine Frage der Gewohnheit.

Hinterbau geht via Ben Cooper/Kinetics als "Plug and Play", für mehr Geld via Eerder Metal oder Steve Parry oder ohne relevante Kosten, dafür mit Nervenkitzel und etwas Risiko via Aufweitung des existierenden Hinterbaus, was schon recht sportlich ist, aber von diversen Leuten schon erfolgreich gemacht wurde. Im Zweifel kann man auch bei @Juliane nachfragen ob sie die Operation incl. Transplantation übernimmt. Sie weitet ja regelmässig für ihren "Standardumbau" auf Nexus 8, da aber nicht ganz so weit. Hat aber meines Wissens auch schon dickere Kandidaten eingebaut.

Mit den Custom Hinterbauten ergibt sich (im Gegensatz zur reinen Aufweitung) die Möglichkeit für Scheibenbremse, das ist angenehm im Alltag, weil Felgenverschleiss kein Thema mehr ist und es am Hinterrad deutlich weniger dreckig ist. Die Scheibenbremsaufnahme kann man nachrüsten, das kostet aber (derzeit mW ~200€), daher beim Gebrauchtkauf am besten gleich mit Scheibenbremsaufnahme kaufen.

Ich bin so ziemlich jede mögliche Schaltung im Brommi schon gefahren und habe zwei Favoriten:
- die Zweigang im Titanbrompton wegen Reduziertheit und Gewichtsersparnis
- die Rohloff im Tourenbrommi wegen Universalität und "immer den passenden Gang"

Innerstädtisch nehme ich hier in Berlin meist das Zweigang, schlicht weil es in meinem Setup 3kg leichter ist als der Rohloff Tourenbomber und für den alltäglichen städtischen Einsatz voll ausreichend ist. Das liegt aber nicht nur an der Schaltung sondern auch an Titan, kein Gepäckträger, kein Ledersattel, leichtere Reifen etc. und die Wahl mit daran, weil ich oben in einem Altbau ohne Fahrstuhl wohne und das Rad also viele Etagen hoch und runter tragen muss bei jedem Einsatz. Das geht auch mit dem Rohloff-Brommi problemlos, den Gewichtsunterschied merkt man aber schon.
Das Rohloff-Brommi wiederum ist der Nobrainer - kann alles, macht alles, ob Alltag, Touren, Berge oder Anhänger.

"Brauchen" braucht man gewiss keine Rohloff im Brommi. Sie ist aber angenehm und macht das Rad sehr komfortabel und universell, also noch etwas mehr, als es ohnehin schon ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puuuh - das war jetzt wirklich eine ausführliche Darstellung. Vielen Dank!

Du schreibst, dass nur das 13er Ritzel am Brompton verwendet werden kann. Warum ist das so?

Es gibt den Adapter für die Steckritzel in zwei unterschiedlichen Maßen, welchen sollte man nehmen am Brompton?
 
Du schreibst, dass nur das 13er Ritzel am Brompton verwendet werden kann. Warum ist das so?
Man kann natürlich auch andere Ritzel verwenden, die sind allerdings nicht so fürchterlich sinnvoll. Warum? An einem Tourenrad will man eine Schaltung, die unten irgendwas unterhalb von 2m als minimale Entfaltung bietet und obenrum irgendwas ab bzw. oberhalb 7m.

Wie viel oberhalb 7m nötig/gewünscht/sinnvoll ist (und ob überhaupt) und wie viel unterhalb von 2m hängt von der eigenen Trittfrequenz, den gefahrenen Geschwindigkeiten, der bewegten Last und vom befahrenen Gelände ab. Eine typische Single-Speed-Übersetzung (wenn man also gar keinen Gang hat sondern einer für alles reichen muss) liegt irgendwo zwischen guten 5m und 6m. Das Zweigang-Brommi bietet ab Werk im großen Gang 6m und die finde ich ziemlich brauchbar in der Ebene, bei besserer Kondition und gleichzeitig limitierter Trittfrequenz etwas zu kurz: Bei meiner typischen 75er Trittfequenz geht mir da etwas oberhalb von 25 km/h die Luft aus, deswegen fahre ich im Sommer gerne 60 Zähne, da reicht es auch bis deutlich über 30 km/h, zumindest kurzfristig.

Die Rohloff bietet nun fulminante 526% Spreizung an und gleichzeitig kleine 14% Gangsprünge, da kann man also sowohl nach oben wie nach unten ordentlich Luft für Eventualitäten lassen. Mit 50 bzw. 54 Zähnen vorne (also dem, was Brompton ab Werk offeriert) und 13 Zähnen hinten sieht es so aus entfaltungshalber (und geschwindigkeitshalber mit 75er Trittfrequenz):
Bildschirmfoto 2023-05-14 um 13.40.59.png

Die 1,42m bzw. 1,54m unten reichen eigentlich immer, ausser vielleicht für massive Bergfahrer wie @Tipsi oder @R&B. Ich selbst komme kaum je in den ersten Gang bei der Rohloff - unterhalb des vierten kommt sehr selten vor, noch nicht mal beim Anfahren. Mit Gepäck am "echten" Berg sieht es dann schon wieder anders aus, da ist man dankbar für die Reserve.
Obenrum sind die 7,48m Maximum mit dem 50er Blatt bzw. der 14. Gang durchaus häufiger mal erreicht, schon in der Ebene, wenn auch nicht ständig. Deswegen tendiere ich zu 54/13. Ich habe aktuell den Luxus von gleich zwei Rohloff-Brommis, das eine mit einem 50er, das andere mit einem 54er Blatt. Das 54er bekommt bei mit leichte Vorzüge.

Wer nun im Wesentlichen Touren mit (viel) Gepäck fährt wird das anders sehen: Da ist es wichtiger, jeden denkbaren Berg mit angehemer Trittrequenz hochzukommen als möglichst schnell zu fahren. Deswegen würde man lieber kürzer gehen. Wer eine deutlich höhere Trittfrequenz fährt als ich (75 ist nicht sehr berühmt, auch wenn viele noch deutlich weniger fahren) wird ebenfalls kürzer gehen.

Würde man hinten auf 14t gehen sieht die ganze Angelegenheit so aus bei ansonsten gleichen Parametern:

Bildschirmfoto 2023-05-14 um 14.02.10.png
In other words: Der eine Zahn mehr hinten macht in etwa das aus, was vorne der Unterschied von 50t zu 54t ist und 54/14 ergibt unterm Strich das Gleiche wie 50/13.

Geht man nun auf 15t wird die Angelegenheit noch kürzer:

Bildschirmfoto 2023-05-14 um 14.04.06.png
Mir persönlich wäre das obenrum deutlich zu kurz und den Gewinn untenrum brauche ich wiederum nicht. Ob 15t physisch passt am Brommi mit dem Kettenspanner habe ich nie probiert, würde aber vermuten dass ja.

Mit der Rohloff hat man das Glück, dass die Gänge halbwegs ähnlich effizient sind. Im Normalfall ist das bei Nabenschaltungen nicht so, der deutlich effizienteste ist normalerweise der Direktgang, wenn also gar keine Unter- oder Übersetzung in der Nabe stattfindet. Bei der Rohloff ist das Gang 11.
Der Direktgang sollte bei Nabenschaltungen in den Entfaltungsbereich gelegt werden, den man am häufigsten verwendet, denn das spart Kraft. Wie gesagt: Bei der Rohloff nicht so fürchterlich kriegsentscheidend. Dazu kommt aber ein zweiter Faktor: Normalerweise ist das der Gang bzw. eben eigentlich Entfaltungsbereich, in dem man in der Ebene typischerweise unterwegs ist (und das hängt wiederum von der eigenen Trittfrequenz und Geschwindigkeit ab). Nach oben noch zwei oder drei Gänge Luft zu haben oberhalb des "normalen" ist sinnvoll, dann kann man einen formhalber guten Tag genauso noch nutzen wie bei einem Gefälle noch mittreten.
Bei meinen gern genommen 6m - 6,30m als Standard bin ich schon mit 54/13 im 12. Gang unterwegs mit der 75er Trittfrequenz. Kürzer übersetzt wäre also nicht wirklich sinnvoll für mich.

Der ineffizienteste (und lauteste) Gang bei der Rohloff ist wiederum der Siebente, den sollte man auf keinen Fall als Standardgang auslegen, ansonsten ist es bei der Rohloff aber recht wumpe. Bei anderen Schaltungen sieht das anders aus:

05.png


Die Grafik kommt aus der Fahrradzukunft, die die Effizenz von Nabenschaltungen vermessen haben. Daraus ist auch ersichtlich, daß die Rohloff eben deutlich effizienter ist als die Alternativen im Nabenschaltungsbereich und das auch halbwegs gleichmässig über das Gangspektrum hinweg im Gegensatz zum Mitbewerb.
Es gibt den Adapter für die Steckritzel in zwei unterschiedlichen Maßen, welchen sollte man nehmen am Brompton?
Das steht in den FAQ bei Rohloff:

Splined Carrier & Steckritzel (Für alle Rohloff Steckritzel):

Splined Carrier und Steckritzel ersetzen die bisher verwendeten Schraubritzel. Mit dieser Änderung wurde die Kettenlinie der Steckritzel um 3mm nach außen gerückt (Kettenlinie 58mm). Verwenden Sie einen Kettenspanner, ist abhängig der Ausfallendendicke evtl. eine lange Rahmenschraube sowie die Anpassung mit Unterlegscheiben erforderlich. Eine Umrüstung ältere Naben ist möglich, wenn der Steckritzelträger mit Sicherungsring (Splined Carrier Art.Nr. 8540) montiert wird.

Splined Carrier schmal & Steckritzel (Rohloff Steckritzel 15-19 + 21 Zähne):

Für Sonderfälle bei denen eine Anpassung der Kettenlinie nicht möglich ist (z.B. spezieller Kettenkasten, Kette im Hinterbau laufend, Kollision mit Kettenstrebe auf Grund außergewöhnlich engem Bauraum) bieten wir den Splined Carrier S (Art.Nr. 8540S) an (Kettenlinie 55mm). Dieser ist ausschließlich für Rohloff Steckritzel 15-19 +21 Zähne (1/2 x 3/32 Ketten, Höhe max. 8,5mm) zu verwenden und ist nicht kompatibel mit Steckritzel 13 + 14 Zähne oder Gates Riemenscheiben.
 
Laut Rohloff ist es für 20"-Räder zulässig, mit einer Entfaltung von 0,79 zu fahren: https://www.rohloff.de/fileadmin/ro...EEDHUB_20-29-Zoll_de_en_fr_nl_it_19052021.pdf
Bei 16" sollte die Mindestentfaltung noch kürzer sein, oder?
Ich glaube, da verwechselst Du was. Die Entfaltung ist Rohloff egal - die ist nur das Ergebnis. Relevant ist das maximal zulässige Eingangsdrehmoment und das wird überschlägig bestimmt durch das Verhältnis Kettenblatt/Ritzel, das ist die Primärübersetzung. Hierzu sagt Rohloff in dem von Dir verlinkten Dokument:

Mind. Primärübersetzungsfaktor
Solofahrer bis 100kg = 1,9
Tandem oder Fahrer über 100kg = 2,5 (fett markiert)
Steckritzel z13/z14 = 3,0 (fett markiert)


Am Brommi nutzt man bei der Rohloff normalerweise 50/13 oder 54/13. Das ergäbe für 50/13= 3,84 und für 54/13=4,15 - also weit im grünen Bereich des Erlaubten (das wegen des kleinen Ritzels nicht 1,9 sondern 3,0 ist). 16" Laufräder hat Rohloff schlicht nicht bedacht beim Erstellen des Dokuments.

Praktisch gesehen ist die Ritzelpaarung nur eine Daumenannäherung an die Kraft, die ein typischer Radler als Eingangsdrehmoment in NM maximal einbringt und es steht zu vermuten, dass in den Angaben ordentlich Sicherheitsreserve drin ist. Kurz: Kein Grund zur Sorge.
 
Danke dir für die mehr als ausführliche Antwort und die Hinweise für den Gebrauchtkauf. Bisher sehe ich für mich (noch ;) ) nicht die Notwendigkeit auf eine Rohloff umzurüsten. Der Wunsch nach einer feineren Gangabstufung, nur einem Schaltgriff müsste etwas wachsen. Für ersteres wollte ich den 3x3 Gang mod mal ausprobieren. Lust am Schrauben wäre vorhanden…
 
Gibt es eigentlich Besonderheiten beim Einspeichen einer Rohloff in 16 Zöller?
So aus dem Stand gedacht: Die Rohloff ist sowohl in der Breite als auch im Durchmesser ne ordentliche Spur mächtiger als die S/A.
Daraus ergeben sich ziemlich kurze Speichen, die mit ziemlich doller Spannung in ziemlich schrägem Winkel mit in die Löcher der Felge müssen.
Reisst da nichts aus?
Klar: Menschen haben das schon geschafft. Aber wurde dann darauf Rücksicht genommen und wenn ja, wie?
Wer weiss was? :D
 
Gibt es eigentlich Besonderheiten beim Einspeichen einer Rohloff in 16 Zöller?
So aus dem Stand gedacht: Die Rohloff ist sowohl in der Breite als auch im Durchmesser ne ordentliche Spur mächtiger als die S/A.
Daraus ergeben sich ziemlich kurze Speichen, die mit ziemlich doller Spannung in ziemlich schrägem Winkel mit in die Löcher der Felge müssen.
Das ist bei jeder anderen Nabenschaltung mit 135mm im Brommi nicht anders.
Reisst da nichts aus?
Offenkundig nicht. Es fahren ja einige tausend Brommis mit solchen Naben rum.
Klar: Menschen haben das schon geschafft. Aber wurde dann darauf Rücksicht genommen und wenn ja, wie?
Wer weiss was? :D
Meine beiden sind stinknormal einfach gekreuzt eingespeicht. Bei Rohloff selbst gibt es Hinweise zum Einspeichen der Nabe:


Dort seht z.B. dieser Hinweis:
Bildschirm­foto 2023-10-24 um 09.56.52.png
 

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