Titanrahmen - Asien – Import?

Stephan

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

da meine Frau und ich gerne längere Reisen mit dem Brompton unternehmen wollen, bin ich auf der Suche nach einer Lösung, die das Brompton auch für meine Frau gut „tragbar“ machen. Mit Gepäck auf dem Rücken und dem Brompton in der Hand, wird die Sache für sie bei dem üblichen Gewicht, auf Dauer zu schwer. Es geht also nicht um Style, sondern um das Gewicht beim Tragen. Dafür können dann auch zusätzliche Teile montiert werden ( Lenkertasche - evtl. Gepäckträger - Licht....) weil etwas Luft beim Gewicht ist.

Da uns das org. Titanbike zu teuer und auch nicht sehr reisetauglich ist ( 4 Gang - niedriger Lenker...) möchte ich einen Titanrahmen selbst aufbauen ( Grundrahmen – Schwinge – Gabel ) und die Teile dazu in Asien bestellen.

Nun meine Frage:

Hat jemand schon Erfahrungen mit Titanrahmen aus Asien?

Wenn ja, bei welchen Shops?

Es gibt die Teile zuhauf bei Aliexpress und Versendern in Singpore oder Taiwan. Zu sehr unterschiedlichen Preisen. Da wäre es sehr hilfreich, wenn hier gute und schlechte Erfahrungen gepostet würden.

Viele Dank und viele Grüße

Stephan
 
Was ich dazu zu sagen habe habe ich vor vier Jahren drüben bei den Briten aufgeschrieben:
Darin wiederum gibt es bezüge zu einem Thread bei bikeforums, in dem ein konkreter Umbau diskutiert wurde.

Kurzform: Ich würde es lassen. Der Rahmen selbst spart nur 700-800g gegenüber dem Brompton Stahlrahmen. Dafür bekommst Du einen ungetesteten Rahmen und Extremitäten mit der Stabilität gekochter Spaghetti, potentiellen bis wahrscheinlichen Passform- und Kompatibilitätsproblemen, unklarer Qualität (sowohl Langzeit wie auch Sicherheit) ohne Garantie und deutlichen Extrakosten bei legalem Import. Und das ganze aus unbekannter Herstellungquelle und von einem nach Kauf vermutlich unresponsiven und mit Pech unerreichbarem Handelspartner. Ist weder das Geld noch das Risiko wert.
Wenn vier Gänge zu wenig sind lieber ein gebrauchtes Superlight mit sechs Gängen kaufen und ggf. weiter erleichtern.
Es gab auch vor vielen Jahren schon ohne Carbon und ohne Chinatitan schon Umbauten auf 6kg, die sogar noch halbwegs alltagstauglich waren.
 
Danke Berlinonaut für die Infos und die Links zu den Threats wo das diskutiert wurde.
Ich hab bisher noch kein Stahlbrompton ganz zerlegt und gewogen, das mach ich dann vielleicht mal im Winter....aber wenn dabei im vgl zum Titan nur ein gutes Kilo rausspringt, wäre das insgesamt nicht so viel wie ich gedacht hätte. Mal sehn...
Natürlich muss alltagstauglichkeit oder tourentauglichkeit an erster Stelle stehn. Dazu gehören halt Dinge wie Licht und Schutzbleche und eine Schaltung mit der ich bei uns in die Alpen und über die Alpen fahren kann.

Aber vielleich hat sowas schon jemand bei uns aufgebaut und will seine Erfahrungen teilen?
 
@Stephan , ich habe dich so verstanden, dass es nicht primär ums Gewicht des Rades geht, sondern darum, seine Handhabung in gefaltetem Zustand zu verbessern. Falls es in manchen Situationen zu schwer zu tragen ist, wäre es vielleicht hilfreich, es besser rollen oder schieben zu können. Was mit einem montierten (Brompton-)Gepäckträger deutlich besser geht als ohne. Auch meiner Frau war das Tragen (erst recht mit weiteren Traglasten) manchmal zu schwer, weshalb sie einen Brompton-Gepäckträger montieren ließ und jetzt viel besser klarkommt.
 
Ich hab bisher noch kein Stahlbrompton ganz zerlegt und gewogen, das mach ich dann vielleicht mal im Winter....aber wenn dabei im vgl zum Titan nur ein gutes Kilo rausspringt, wäre das insgesamt nicht so viel wie ich gedacht hätte. Mal sehn...
Es springt kein "gutes Kilo" raus sondern wie geschrieben deutlich weniger. Für den Titanhauptrahmen typischerweise 400-800g. Dann vielleicht noch 350g max beim Vorbau - um den Preis der Steifigkeit von gekochten Spaghetti. Und H gibt es eh nicht, nur S und M.
Der Rest der Gewichtseinsparung sind Komponenten, das kannst Du an einem hundsgewöhnlichen Brommi, ob mit oder ohne xtra-light, genauso machen.
Und Du solltest Dir darüber im klaren werden, dass ab einem bestimmten Punkt es nicht nur teuer wird sondern auch zu Lasten (einem oder mehreren) von Komfort, Nutzbarkeit, Features und Haltbarkeit geht. Ein fragiles totgetuntes Brommi ist in meinen Augen das Gegenteil eines Rades, das man auf Reisen nutzen möchte...
Natürlich muss alltagstauglichkeit oder tourentauglichkeit an erster Stelle stehn. Dazu gehören halt Dinge wie Licht und Schutzbleche und eine Schaltung mit der ich bei uns in die Alpen und über die Alpen fahren kann.
Das halte ich für vernünftig, aber superleicht kann es dann eh nicht werden. Und von Chinesen-Titanrahmen würde ich dann erst recht die Finger lassen. Mit einem ungesteten Rahmen, Gabel, Hinterbau und Vorbau ohne Qualitässicherung, aus unbekannter Quelle und von unbekannter Qualität Alpenpässe runterzufahren ist nichts, was mir besonders erstrebenswert vorkommt. Und schon gar nicht würde ich so ein Rad für so einen Zweck jemandem geben, den ich mag. Noch nicht mal jemandem, den ich nicht mag.

Du kriegst die ersten 1,5-2kg relativ einfach eingespart mit halbwegs überschaubarem Kapitaleinsatz. Danach wird es zunehmend teurer - der Erfahrungswert ist seit vielen Jahren 1€ pro eingespartem Gramm, nicht nur am Brompton. Ab einem Schwellwert kann das dann auch auf 1,50 oder gar 2€ hochgehen und fragil wird es dann auch.
 
@ThorstenB
Den Gepäckträger haben wir eh beide aus diesem Grund. Es sind halt die vielen Treppen die es zu Bahnsteigen rauf und runter zu tragen gibt. Aufzüge sind eher selten und manchmal eilt es auch sehr und dann rennt man halt die Treppe rauf um den Zug noch zu kriegen. Wenn man gefaltet rollen kann ist alles sehr einfach und schnell.

@berlinonaut
Die Steifigkeit darf natürlich nicht leiden. Es muss auch nicht superleicht sein - 2 Kilo weniger wären schon spürbar besser - damit kann man (wir) sicherlich gut leben.
Dann wäre die Frage, wo einsparen? Sicherlich, wie bereits erwähnt, die Summe der kleinen und etwas größeren Teile, im Verhältnis zum finanziellen Aufwand.
Da wäre eine Tabelle interessant, was die einzelnen Komponenten bei den verschiedenen Serien wiegen - also z.B bei C-line und P-line
Gibts sowas schon?
 
Den Gepäckträger haben wir eh beide aus diesem Grund. Es sind halt die vielen Treppen die es zu Bahnsteigen rauf und runter zu tragen gibt. Aufzüge sind eher selten und manchmal eilt es auch sehr und dann rennt man halt die Treppe rauf um den Zug noch zu kriegen. Wenn man gefaltet rollen kann ist alles sehr einfach und schnell.
Ich habe in meinen ersten Monaten mit dem Brommi am Bahnhof gelernt, daß es sinnvoll ist, das Rad erst kurz vor dem Einsteigen auf dem Bahnsteig zu falten. Auf dem Bahnhof lässt sich in meinen Augen das Rad am besten ausgefaltet handhaben. Treppen rauf und Runtertragen geht am Besten, wenn man den Sattel über der Schulter einhängt, und unten dann eben sofort weiterschiebt. Die Fronttasche bleibt dabei am Rad.
Ich hab mir das von dem Ein oder Anderen erfahrereneren Bromptonauten (oder anderen Rad-Faltern) an verschiedenen Bahnhöfen abgeguckt.
Wenn es knapp beim Umsteigen ist, sollte man in erster Linie das schnelle Falten (zur Not eben auch erst im Zug) üben.
Das ist natürlich nur meine ganz persönliche Erfahrung aus knapp 8 Monaten Brompton!
Ich trag das Rad eigentlich nur noch im gefalteten Zustand, wenn ich meines und das meiner Frau vom Dachboden vor unsere Wohnungstür hole. Meine Frau eigentlich gar nicht mehr.
 
Ich habe in meinen ersten Monaten mit dem Brommi am Bahnhof gelernt, daß es sinnvoll ist, das Rad erst kurz vor dem Einsteigen auf dem Bahnsteig zu falten. Auf dem Bahnhof lässt sich in meinen Augen das Rad am besten ausgefaltet handhaben.
Richtig. Nichts ist blöder, als wenn man mit gefaltetem Brommi und Gepäck da steht, wo der reservierte Wagen zum stehen kommen soll und dann gibt es spontan "umgekehrte Wagenreihung". Selbst eine einzige Wagenlänge ist schon nervig mit dem Setup. Da das Falten aber mit etwas Übung in 15 sek erledigt ist reicht es, das erst dann zu beginnen, wenn absehbar ist, das man wirklich vor der gewünschten Tür steht.
Treppen rauf und Runtertragen geht am Besten, wenn man den Sattel über der Schulter einhängt, und unten dann eben sofort weiterschiebt. Die Fronttasche bleibt dabei am Rad.
Ich trenne Rad und Tasche, wenn die Tasche etwas schwerer ist (was ja beim Reisen die Regel ist). Dann kommt das Brommi am Sattel auf die eine Schulter und die Tasche auf die andere. Ansonsten kann man mit dem entfalteten Brommi auch prima Rolltreppe fahren. Nicht erlaubt, mit etwas Übung aber kein Problem.
 
Dann wäre die Frage, wo einsparen? Sicherlich, wie bereits erwähnt, die Summe der kleinen und etwas größeren Teile, im Verhältnis zum finanziellen Aufwand.
Da wäre eine Tabelle interessant, was die einzelnen Komponenten bei den verschiedenen Serien wiegen - also z.B bei C-line und P-line
Gibts sowas schon?
Es gibt im Forum eine Suchfunktion - oben rechts zu finden. Gibt man da "Gewichte" ein kommt u.a. raus:
Bildschirm­foto 2023-06-07 um 08.36.25.png

Also ja, gibt es. Im alten Forum hatten wir eine sehr umfängliche Sammlung in einem etwas unübersichtlichen Thread. Teile davon hatte ich dank eines anderen Forenusers als Exceldatei. Vieles ist aber verloren gegangen und ich habe noch keinen sinnvollen Weg gefunden, die Sammlung hier im Forum gut nutzbar zu veröffentlichen. Neue Sammelthreads gibt es aber und sie leben davon, dass die Leute aktiv beitragen.
 
Ja bei er Tragetechnik gibts verschiedene Vorlieben. Die große Bromptontasche auf der einen Schulter bzw. den Riemen über den Kopf gezogen, weil er sonst immer runterrutscht, hat sich bei uns nicht bewährt. Immer wieder hängt die Tasche garantiert auf der falschen Seite und zusammen mit dem Rad auf der anderen Seite wirds oft eng in der Breite. Das war nervig. Seitdem kommt das Gepäck auf den Rücken und das Rad in die Hand. So kann man mal die Hand oder Seite wechseln. Gepäck und Rad zusammen zu lassen und beides die Treppen rauf tragen, ist mit Reisegepäck deutlich zu schwer für meine Frau ( wir sind Ü60.... :) . Wir falten das Rad auch erst am Bahnsteig und fahren die Rolltreppe wenn es sie gibt, ungefaltet. Treppe finde ich angenehmer gefaltet zu tragen, aber das ist geschmaksache. Die Idee den Sattel über die Schulter zu klemmen muss ich mal ausprobieren.

@ berlinonaut
Danke für die Links - ich hatte schon nach Reifengewichten gesucht und den Threat gelesen.
Die anderen sehe ich mir an und gerne erstelle ich auch mal eine Tabelle wo alles etwas zusammengefasst und übersichtlich wird und auch aktualisiert werden kann. Sammelthreats finde ich sehr unübersichtlich - egal in welchem Forum - eine Tabelle im z.B. im Wiki fänd ich besser.
 
Eine Frage, die zu „Titan aus Asien“ passt: die Titansattelstützen von Brompfication kosten ungefähr €200,- und reduzieren das Gewicht um etwa 200g. Lohnt das? Gerade auch bzgl. Zuverlässigkeit?
 
Sammelthreats finde ich sehr unübersichtlich - egal in welchem Forum - eine Tabelle im z.B. im Wiki fänd ich besser.
Welches Wiki? Das ist ja genau das Problem: Wir haben derzeit kein Wiki. Ich fände das sehr nützlich, es ist aber nicht trivial, das mit dem Forum zu verheiraten und eine getrennte Lösung erhöht zum einen die technische Komplexität und zum anderen hat sich im alten Forum und auch bei vielen anderen gezeigt, dass eine nicht integrierte Lösung auch die Wahrnehmung und noch mehr das aktive Beitragen limitiert.
Das aktuelle Provisorium ist daher die Wissensdatenbank - nicht perfekt, aber eben das, was wir gerade haben.
 
Eine Frage, die zu „Titan aus Asien“ passt: die Titansattelstützen von Brompfication kosten ungefähr €200,- und reduzieren das Gewicht um etwa 200g. Lohnt das? Gerade auch bzgl. Zuverlässigkeit?
Die Sattelstütze ist eine der einfachsten Möglichkeiten Gewicht zu sparen (neben den Reifen) und das lohnt in meinen Augen durchaus. Wie schon geschrieben: Es ist nicht eine große Gewichtseinsparung an einer Stelle, die das Rad leichter macht sondern die Summe vieler kleiner Einsparungen an vielen Stellen. Da sind 200g schon ein vergleichsweise großer Happen.
Ti-Stützen gibt es von ~80€ aus Chinesien mit all den Unsicherheiten bezüglich Produktqualität, die da dran hängen bis ~200€ von einer näherungsweise renommierten Tuningmarke. Neben Brompfication wäre da z.B. auch JTek aus UK im Spiel. Von beiden ist mir nichts von Problemen mit deren Stützen bekannt.
Neben der Einsparung durch die Stütze selbst spart man übrigens typischerweise noch etwas mehr Gewicht durch den Entfall des Pentaclips, der ja auch schon um die 130g wiegt.
Sattelstützen sind aber nicht das Thema dieses Threads und zweifellos einen eigenen wert, falls es den nicht eh schon geben sollte...
 
Die Tipps von @harm und @berlinonaut kann ich bestätigen: Entfaltetes Rad mit der Sattelnase auf der Schulter tragen, Rad erst kurz vor Einstieg in den Zug oder im Zug falten. Oder: Ein Mensch trägt die beiden Fronttaschen, der andere die beiden Räder.
Das von dir @Stephan beschriebene Problem, dass Mensch und Traglasten zu breit sind, habt ihr ja schon gelöst, indem ihr die Tasche auf dem Rücken tragt und, wenn möglich, dass Rad auf seinem Gepäckträger schiebt.
Der folgende Rat mag trivial erscheinen, aber einiges an (Gesamt-)Gewicht lässt sich auch beim Gepäck einsparen. Unsere Erfahrung nach den ersten Reisen per Brommi, nachdem wir vorher ausschließlich mit "großen" Reiserädern unterwegs waren.
 
Die Sattelstütze ist eine der einfachsten Möglichkeiten Gewicht zu sparen (neben den Reifen)
Ich kaufte ein gebrauchtes Superlight, wo ein für den Vorbesitzer bequemer, 650g schwerer Sattel montiert war.
Durch
konnte ich 420g Gewicht mit knapp €40,- einsparen
 
Der folgende Rat mag trivial erscheinen, aber einiges an (Gesamt-)Gewicht lässt sich auch beim Gepäck einsparen. Unsere Erfahrung nach den ersten Reisen per Brommi, nachdem wir vorher ausschließlich mit "großen" Reiserädern unterwegs waren.
Das haben wir auch gelernt. T-Bag mit max. 10 kg für 2 Wochen. Stehen damit gerade am Bahnsteig.
Wir sind auch Ü 60 und tragen die Räder, wenn es erforderlich ist, mit Tasche am Rad, Sattel auf der Schulter. Für eine Treppe zum Bahnsteig oder besser noch auf einer Rolltreppe geht das ganz gut.
Wir haben die Räder allerdings auch schon mal eingepackt von einem ICE-Ende zum anderen geschleppt. Daraus haben wir dann aber gelernt 😀
 
Ich kaufte ein gebrauchtes Superlight, wo ein für den Vorbesitzer bequemer, 650g schwerer Sattel montiert war.
Durch
konnte ich 420g Gewicht mit knapp €40,- einsparen
Na ja, das ist ja schon ein bisschen geschummelt. Wenn ich mir ein Kilo Blei auf den Gepäckträger schnalle kann ich durch Runternehmen ein Kilo Gewicht einsparen, sogar ohne auch nur einen Euro auszugeben... ;)
Der Preis sieht in der Tat nach Schnäppchen aus, beim Sattel würde ich aber primär darauf achten, dass er zu meinem Hintern passt. Was wiegt das Ding denn? Laut Dir offenbar 230g, in den Bewertungen bei Bike Components heisst es:

Leider wiegt der Sattel nicht 160g, auf der Verpackung
steht auch 185g, auf meiner Küchenwaage wiegt er 200g.
und in einer andren:

Ausserdem heisst es in einer Bewertung:
Leider ist nach gut 6000 km das Titanuntergestell im Bereich der Klemmung gebrochen. Schrauben wurden mit dem Drehmomentschlüssel angezogen und seit der Montage nicht mehr angefasst. Das Rad wurde nur in der Stadt bewegt und ich wiege 67 kg.
Würde ich jetzt nicht überbewerten aber 40€ ist schon extrem günstig für einen Sattel mit Titangestell.

Der Brompton Serien-Sattel wiegt übrigens meiner Erinnerung nach 330-350g. Ist aber in diesem Thread genau so off topic wie Sattelstützen - hier geht es um Titanrahmen aus Asien...
 
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