Spiel im Rahmenscharnier - Knacken beim Fahren

jbliss

Neues Mitglied
Hallo!

Kurz: Mein Brompton Bj. 2010 hat nach über 5000 Faltvorgängen etwas viel Spiel im Rahmengelenk.

Das äußert sich beim ersten Losfahren nach dem Auffalten manchmal mit einem herzhaften Knacken. Manchmal knackt es auch bei beim kräftigen Pedalieren. Ich schätze, das Knacken entsteht, wenn sich die Kontaktstellen unter der Klemme zurechtrücken.

Was tun?
  • Ignorieren?
  • Scharnierklemme fester zudrehen?
  • Bolzen tauschen (lassen)? Wenn nicht der Bolzen verschlissen ist, sondern die Bohrung geweitet, dann ist eher mit zweifelhaftem Ergebnis zu rechnen - es sei denn, es gibt Übermaßbolzen.
  • Kontaktstellen schmieren, damit es leiser knackt? ;-)
  • Fahrrad notschlachten und neuen/gebrauchten Rahmen suchen?
Gruß Jochen
 

berlinonaut

Administrator
Teammitglied
Kurz: Mein Brompton Bj. 2010 hat nach über 5000 Faltvorgängen etwas viel Spiel im Rahmengelenk.
Das äußert sich beim ersten Losfahren nach dem Auffalten manchmal mit einem herzhaften Knacken. Manchmal knackt es auch bei beim kräftigen Pedalieren. Ich schätze, das Knacken entsteht, wenn sich die Kontaktstellen unter der Klemme zurechtrücken.
Das wäre erstmal überprüfenswert. Ist das Deine Hypothese oder eindeutig? Am Brompton kann so allerlei knacken, wo man es nicht vermuten würde und die erste Idee weist oft in die falsche Richtung. Pedale, Kurbeln, Sattel - der Möglichkeiten gibt es einige.
Was tun?
  • Ignorieren?
Keine gute Idee
  • Scharnierklemme fester zudrehen?
Keine gute Idee.
  • Bolzen tauschen (lassen)? Wenn nicht der Bolzen verschlissen ist, sondern die Bohrung geweitet, dann ist eher mit zweifelhaftem Ergebnis zu rechnen -
Ein Fall für @Juliane
  • es sei denn, es gibt Übermaßbolzen.
Gibt es.
  • Kontaktstellen schmieren, damit es leiser knackt? ;-)
Keine gute Idee
  • Fahrrad notschlachten und neuen/gebrauchten Rahmen suchen?
Nicht nötig. ;)
 

j123

aktives Mitglied
Man kann bei geschlossenem Scharnier irgendwie sehen, ob es Spiel hat. Eine erfahrene Werkstatt sollte das können. Es gibt 2 Übergrößen für die Bolzen. Bei mir hatte ich den Verdacht, dass der Verschleiß gefördert wird, wenn das Scharnier zu locker zu geschraubt wird (es hat sich auch mal auf längeren Strecken gelöst). Eine neue Klammer kostet ca. 10 Euro wenn sie sich durch zu festes Anziehen weitet, den Stift oder gar Rahmen zu wechseln ist teurer. Bei mir ist auch mit neuer Klammer der Abstand zum Scharnier nur noch 0,4mm.
View: https://youtu.be/d9h0lnTwaPI
 

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berlinonaut

Administrator
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Man kann bei geschlossenem Scharnier irgendwie sehen, ob es Spiel hat. Eine erfahrene Werkstatt sollte das können.
Klar kann man, deswegen hatte ich gefragt. ;)
Das im Video ist doch der seltsame Bromptonzerstörer, der es auch fertiggebracht hat das Hinterbaugelenk an einem neuen Brompton in 3 Monaten zu schrotten, oder? Ich weiss, dass seine Videos recht beliebt sind, aber das was ich bisher gesehen habe fand ich ziemlich dramaqueen- und schaumschlägermäßig. Das beste war eines, wo er mächtig rumgepost und rumgeheult hat, dass das Pendeln zur Arbeit sein Bormpton zerstört habe und dass er Rad gefahren ist und draussen 10 Grad minus waren. Kein Schnee, kein nix. Komplett albern.
Von daher halte ich von seinen Videos nicht viel.
 

j123

aktives Mitglied
Er hat das Hinterbauglenk vielleicht etwas frühzeitig wechseln lassen. Die Reparatur wird in diesem Video ja nicht von ihm durchgeführt.
 

j123

aktives Mitglied
Hatte gerade Zeit zum suchen. reddit:
Screenshot_2023-04-22-17-04-06-435.jpeg
Ich glaube, so hatte mir das meine Werkstatt auch erklärt.
 

berlinonaut

Administrator
Teammitglied
Er hat das Hinterbauglenk vielleicht etwas frühzeitig wechseln lassen. Die Reparatur wird in diesem Video ja nicht von ihm durchgeführt.
"Etwas frühzeitig" ist gut bei "nach drei Monaten"- bei anderen dauert das bis zu 20 Jahre oder 40.000km, bei der Mehrzahl wohl über 10.000km und entsprechend viele Jahre. Die Pins am Rahmengelenk kriegt auch kaum jemand überhaupt je ausgeschlagen. Der Kollege scheint mir schon ein echter Grobmotoriker zu sein, von der Sorte "manche Leute kriegen halt alles kaputt". Aber nun, er braucht ja auch irgendwas, worüber er Videos machen kann...
 

j123

aktives Mitglied
Jahre sagt nicht viel, hier ist der Verschleiß eher km-abhängig. Du hast mal erwähnt, dass Du keinen km-Zähler benutzt. Bei mir trat das Problem am Rahmenscharnier nach 10.000 km auf. Ich bin sicher schwerer als der Youtuber und glaube, dass ich beim Anziehen der Klammer zu vorsichtig war. Also kann man vermutlich auch mehr schaffen. Wir hatten hier mal jemand, der will 18km zum Zug, vom Zug 12km zur Arbeit und später wieder zurück, das sind 12.000+ im Jahr. Andere fahren vielleicht 3 Wochen im Jahr vom Camper zum Sanitärgebäude. Die ölen die Kette nur alle 5 Jahre. Wie willst Du das nach Jahren oder Monaten vergleichen.
 

berlinonaut

Administrator
Teammitglied
Wie willst Du das nach Jahren oder Monaten vergleichen.
Will ich nicht. Aber wie viele km willst Du in 3 Monaten fahren, um das Hinterbaugelenk hinzurichten? Der Typ im Video hat meines Wissens mittlerweile seit ungefähr drei Jahren ein Brommi. Und noch diverse andere Räder. Der Verschleiss, den er in kürzester Zeit produziert geht nur durch maximal materialmordende Fahrweise und komplett ignoranten Umgang mit dem Gerät. Kann man machen, ist jedem freigestellt. Nur sollte man das dann nicht dem Material anlasten und ein Riesenbohei machen, was für ein cooler Typ man ist.

Es gibt 1 Million Bromptons da draussen und entsprechend eben auch Erfahrungswerte, wie lange ein Hinterbaugelenk typischerweise hält und wie oft Schäden am Scharnier auftreten. Beides hat eine breite Range des "Normalen" und datenmässige Schwerpunkte, wann es verstärkt auftritt. Bei den Rahmengelenken ist das zum einen sehr selten und zum anderen sehr spät.
 

gebronaut

Moderator
Teammitglied
Bei den Hinterbaugelenken habe ich auch schon erlebt, dass eins recht früh die Verschleißgrenze erreicht hatte und ein anderes bei vergleichbarer Nutzung noch sehr unauffällig war.
Bei den beiden anderen Gelenken frage ich mich, wie dort nach kurzem Gebrauch Verschleiß auftreten kann. Im Fahrbetrieb mit vernünftig angezogenen "Scharniergelenkplatten" tritt da doch kaum Wechsel-Belastung am Bolzen auf. Ich habe einen Aldi-Falter mit massivem Alugelenk, was geöffnet ordentlich Spiel hat. Im geschlossenen Zustand ist davon nicht zu merken.
Warum sollte das beim Brommi anders sein.
 

Juliane

aktives Mitglied
Ich hatte mal ein Brommi am Haken, was auch sehr früh (1-2 Jahre) ein Wackeln im Scharnier zeigte. Da reichte es, den Stift nochmal nachzudrücken und richtig ein zu pressen. Seitdem hat das besagte Brommi keinen Schaden mehr angezeigt. Manchmal wird das Gelenkspiel im aufgeklappten (also unverriegeltem) Zustand überbewertet, wer weiß. Beurteilen könnte ich das nur, wenn ich das Brompton in der Werkstatt hätte. Ich weiß aber auch, dass die verschiedenen Verschleißszenarien sehr unterschiedlich sein können. Manches hält "ewig" und manchmal ist irgendetwas schneller hin. Wenn man eine sehr detaillierte Schadens-Statistik hätte, würde man vielleicht ein Muster erkenne, aber die gibt es nicht. Das Problem ist immer, die Belastung richtig zu erfassen (gefahrene Strecke, Untergrund, Fahrergewicht, Schalt-und Tretgewohnheit usw.) Daran sind bisher alle Hersteller gescheitert, die "Wartungsintervalle" vorschreiben wollten. Das geht bei einem normalen Fahrrad einfach nicht. Anders ist das mittlerweile bei den elektrifizierten Fahrrädern, die zeichnen schon viel auf. Ich hätte vor 30 Jahren schon gerne eine "Blackbox" im Rad gehabt, weil die Aussagen der Kunden im Laden immer sehr vage waren. Das reicht von "das Rad ist doch noch gar nicht alt" bei einem 15 Jahre alten Bock, bis hin zu "ich fahre gar nicht viel" bei Arbeitsstrecke, Kinder zum Kindergarten mit Anhänge, Einkaufen und Wochenendtouren.

Juliane
 

jbliss

Neues Mitglied
Also, ich bin gestern nochmal der Geräuschquelle nachgegangen: Im Hauptrahmenscharnier knackt es nicht links unter der Klemme, sondern rechts, also da, wo die Rahmenteile mit dem Bolzen verbunden sind. Eine minimale Bewegung war mit dem Finger spürbar.

Dieser Bereich gehört sowieso regelmäßig geschmiert. Das hatte ich nach dem feuchten/salzigen Winter wohl etwas vernachlässigt...:rolleyes: Mit einem Tropfen Öl ist jetzt wieder alles geräuschlos, Instabilitäten merke ich keine.

Ich werde das mal weiter beobachten. Vielleicht ist das Spiel, wie du, @Juliane, schreibst, ja völlig im Rahmen (oh, Wortspiel). Gegebenenfalls darf das Brompton wieder mal eine DHL-Reise in deine Werkstatt machen. Die Sattelhülse ist seit dem Kuraufenthalt mucksmäuschenstill. :)

Gruß Jochen
 
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