Guten Morgen an die "BromptonauenGemeinschaft",
vielen Dank für die sachdienlichen, mit denen ich mich zwischenzeitlich beschäftigt habe.
In dem Zusammenhang habe ich -wie ich halt so (beruflich) bin- auch mal wieder über Alternativen zu einem Brompton nachgedacht und recherchiert!
So kommt es nun zu einigen grundsätzlichen Fragen und Themen rund um das Faltrad. Wäre schön, wenn Ihr mir Eure Gedanken und Meinungen zu meiner abschließenden Meinungsfindung mitteilt.
Frage#1: Ist ein Brompton ein zunehmend ein LifeStyle-Produkt geworden und nun chic und teuer?
Ein Brompton war immer schon vergleichsweise teuer. Allerdings bietet es einen exzellenten Gegenwert (den an Anfang fast jeder drastisch unterschätzt) und einen Werterhalt, den es sonst kaum bei einem Fahrrad gibt. Eigentlich ist es also nicht teuer sondern billig, wenn man es denn auch nutzt.
Es wird seit ~10 Jahren anders vermarktet als früher. Früher war es ein Nerd-Produkt, heute werden u.a. durch Vermarktungsstrategien, Farben, Sondereditionen und Zubehör deutlich breitere Zielgruppen angesprochen als früher. Am Produkt selbst hat sich dadurch jedoch nichts geändert. Allerdings führt es dazu, das unglaublich viel Bullshit erzählt wird von maximal ahnungslosen Leuten und zahlreiche Brommis zu Tuningopfern werden von irgendwelchen Dilettanten, die irgendwelchen Chinakram drandengeln, weil sie meinen, dass das schön ist oder dass man sonst nicht damit fahren kann. Um Signal von Noise zu trennen ist dieses Forum hilfreich.
Frage#2: Gibt es sinnvolle Alternativen (Meine Körpergröße: 1,92 m und mein Körpergewicht z. Z. wieder fast 95 kg)
Wenn Du einen Hammer willst: Gibt es eine sinnvolle Alternative zu einem Schlosserhammer? Bestimmt. Hängt aber davon ab, welches Problem Du lösen willst. Genau so ist es hier.
Wartung
- Frage#3: Ist die Selbstwartung -mein handwerkliches Geschick würde ich bei 2 bis 2+ einordnen oder ist Bropton so speziell, daß die Wartung und Reparatur nicht mit einem normalen Rad vergleichbar ist?
Aufhänger ist folgender Kommentar aus dem obigen Forum:
- Unbedingt immer wieder in eine Fachwerkstatt bringen. Diese Kosten einkalkulieren. Sonst wird es irgendwann teuer werden.
- Immer zum Profi der regelmäßig (!!!) Bromtons wartet. bei Gelegenheitswerkstätten wurden bei mir leider böse Fehler gemacht: Die Schaltung in Kombination mit dem Klapp Mechanismus hat es in sich.
Da ist er schon, der oben erwähnte Bullshit. Ein Brompton ist ein Fahrrad. Also nicht sehr kompliziert. Aber es ist ein komplexes Produkt aufgrund der Faltbarkeit. D.h. man sollte da mit einem gewissen Respekt rangehen, weil überall der Schmetterlingseffekt lauert.
Man kann, Respekt und Wissen vorausgesetzt, sehr viel um nicht zu sagen fast alles selbst machen. Man kann aber auch fast alles selbst kaputt machen. Für Spezialarbeiten wie Hinterbaugelenk und Sattelstützenhülse ist eine gute Bromptonerfahrene Werkstatt ratsam. Alles andere kann man selbst machen und in der Regel besser, als eine nicht-bromptonerfahrene Werkstatt, weil die ebenfalls regelmässig die Komplexität des Brommi unterschätzen und dadurch Unsinn fabrizieren.
Insgesamt ist das Brompton ein genügsames Gebrauchsrad mit ein paar Besonderheiten. Die meisten Basteleien hier im Forum werden nicht gemacht, weil sie nötig wären sondern weil die Nutzer Lust drauf haben und noch ein Quäntchen rauskitzeln wollen für ihre persönlichen Bedürfnisse.
Brompton P Line oder doch besser erprobte Technik Brompton C Line: Explore
- Frage#4: Nachdem ich mich in die "Brompton-Materie" eingelesen/eingearbeitet habe, merke ich wie speziell und abgestimmt alles ist bzw. sein muß. Ist es daher nicht besser -auch wenn es schwerer ist- auf erprobte Technik zu setzen?
Ich möchte ein Rad, das fährt und wenig Wartungsaufwand hat. Dabei ist zunächst von keiner sehr hohen km-Laufleistung pro Jahr (vielleicht 100-200 km/a) auszugehen.
Bei 100 bis 200km pro Jahr beschränkt sich die Wartung auf Reifen aufpumpen. So für ungefähr 20 Jahre. Da wäre es schade drum, einen Haufen Geld für ein P-Line auszugeben, das dann gar nicht gefahren wird. Dafür tut es auch ein 30 Jahre altes Brommi aus den 90ern in beliebiger Basisausstattung.
PS: Den von Dir erwähnten Thread im Cargobikeforum hatte ich anfänglich neugierig mitgelesen, das aber nach sehr kurzer Zeit aufgrund körperlicher Schmerzen wegen unfassbar hohem Bullshit-Anteil sein lassen.