Kaufberatung S-Lenker oder nicht

Flint

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Moin,
mein erster Beitrag ist gleich „DIE“ Frage, auf die es wohl kein richtig oder falsch gibt.
Konfiguriere gerade mein Wunsch Brompton.
Bin 1.87m, Schrittlänge 90cm und habe richtig lange Arme.
Teleskop Sattelstütze ist klar, aber der Lenker….
Fahre an allen anderen Rädern bei uns im Haushalt eine deutlich sportliche Position mit Sattelüberhöhung.
Deswegen würde ich zum S-Lenker tendieren.
Eine Probefahrt mit verlängerter Sattelstütze und M-Lenker habe ich schon mal gemacht. Es war in Ordnung, aber mir zu aufrecht.
Deswegen die angedachte Kombination aus Teleskop und S-Lenker.
Liege ich damit richtig?
 
Hab das Posting aus der Lenker- und Vorbaukunde in der Wissensdatenbank in die Kaufberatung verschoben.

Zur Frage:
Damit liegst Du richtig. Es ist aber durchaus eine Geschmacksfrage - ich bin genau so gross wie Du, Schrittlänge ähnlich. Mein erstes Brompton war ebenfalls S mit verlängerter Sattelstütze. Auf die Dauer war mir das aber zu niedrig. Erst recht, als ich die verlängerte Sattelstütze gegen die Teleskopstütze getauscht hatte. Es folgte ein 5cm Riserlenker auf dem S-Vorbau und später eine lange Serie an Experimenten Lenker- und Vorbauhalber. :D Wenn Du gerne eine sportliche Sitzhaltung fährst ist der S eine gute Wahl, auch weil er mehr Reach bietet als die anderen Vorbauten. In jedem Fall solltest Du die Teleskopstütze nehmen, die verlängerte ist für Dich klar zu niedrig. Und wenn Du mit der Teleskopstütze in richtiger Höhe gefahren bist wird sich möglicherweise noch mal die Meinung zur angenehmen Höhe des S-Lenkers ändern...
Zwischen S und M liegen 10cm, das ist eine Menge.
 
Ich habe mein Rad zwar noch nicht, warte noch auf Lieferung und Umbau, aber ich habe mich bei 185cm und 91cm Schrittlänge für den S-Lenker entschieden. Allerdings lasse ich direkt einen Lenker mit 50mm Rise verbauen, bin also in der Höhe genau zwischen S und M gelandet.
Hatte ähnliche Gedanken, bin auch auf dem M bequem gefahren, aber irgendwie saß ich zu nah am Lenker und fand auch das Fahrgefühl nicht so direkt. Der neue Lenker wird auch etwas breiter und sollte dann auch mehr Stabilität bieten. Außerdem muss ich zugeben, dass mir die Optik des geraden Lenkers mehr zusagt. Selbst wenn mir der 50er Rise noch zu niedrig ist, kommen eben ein 70er Rise drauf. Immer noch machbar und die Länge des S-Modells ist eben ein Vorteil.
 
Guten Abend,

ich bin kurz davor, mein erstes Brompton zu erwerben, und möchte das Thema der Lenkerwahl noch einmal aufgreifen, auch wenn hier schon viele nützliche Informationen zu finden sind (ja, ich habe die einschlägigen Threads gelesen).

Das Rad ist vornehmlich für meinen Sohn gedacht, um dessen Reichweite mit dem ÖPNV zu erhöhen. Die Körpergröße dürfte derzeit zwischen 1,65m und 1,70m liegen. Er ist mitten in der Pubertät, schnelles Wachstum also zumindest nicht ausgeschlossen.
Selbstverständlich möchte ich das Rad auch nutzen können. Innerlich hoffe ich natürlich, eine Rechtfertigung zu finden, um ein zweites Brompton zu beschaffen ;). Bis auf Weiteres wird aber geteilt. Ich bin 1,82m groß, Schrittlänge ca. 87-88 cm. Es wird also auf jeden Fall die verlängerte Sattelstütze.

Wir sind beide ein Brompton mit S-Lenker zur Probe gefahren und damit auch ganz gut klar gekommen. Mir persönlich gefällt das direktere Fahrgefühl (verglichen mit dem ebenfalls ausprobierten M-Modell), welches ich auch vom Rennrad gewohnt bin. Beim Junior wird der Sattel entsprechend nach vorne gestellt, um den höheren Reach des S-Modells etwas auszugleichen. Das sollte funktionieren.

Nun nähern wir uns der eigentlichen Frage: Der Händler vor Ort hat die gewünschte Konfiguration nicht auf Lager und daher vorgeschlagen, ein Rad mit H-Vorbau umzubauen und mit geradem Lenker auszustatten. Das wäre dann im Ergebnis 3 cm höher als die reine S-Variante. Diese Aussage deckt sich zumindest mal mit den Angaben hier im Lenkerkunde-Thread. Meine Frage, ob nicht der Reach beim S-Vorbau größer sei als beim M-/H-Vorbau, hat der Händler allerdings verneint, wohl zu Unrecht.

Ich habe hier gelernt, dass der H-Vorbau prinzipiell mehr Optionen für Umbauten bietet (falls die mal nötig werden sollten), allerdings die Kombi Reach und verfügbare Lenker nicht ganz unproblematisch ist. 3cm mehr Höhe im Cockpit und damit etwas mehr Komfort wären sicher ok. Vielleicht könnte man die Chance nutzen und einen etwas breiteren Lenker verbauen, um etwas mehr Stabilität zu generieren. Es scheint also erstmal nicht viel gegen die Kombination H-Vorbau und gerader Lenker zu sprechen.

Ich möchte aber keinen Fehler machen und ausschließen, etwas zu übersehen. Daher die Bitte um Eure Einschätzung, ob Ihr die reine S-Variante oder die genannte Umbau-Variante bevorzugen würdet. Mir ist natürlich klar, dass das subjektive Fahrgefühl eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Vorab vielen Dank für Euren Input.
 
daher vorgeschlagen, ein Rad mit H-Vorbau umzubauen und mit geradem Lenker auszustatten.
Meines wird auch so. Habe mal 62er Lenkerbreite angepeilt, wird dann vor Ort beim Händler definiert. Auf zwei Zentimeter mehr oder weniger kommt es nicht an.

@Juliane hatte auf der Spezialradmesse auch so eines dabei. Das fuhr sich für mich auf Anhieb richtig. Das andere mit dem schmaleren M-Lenker hätte ich nicht gekauft. Der Unterschied war sehr deutlich.

Es scheint also erstmal nicht viel gegen die Kombination H-Vorbau und gerader Lenker zu sprechen.
Nein. Mein Händler meint, das gäbe auch bei den Zügen die wenigsten Probleme.
 
Ich habe vor ein paar Tagen über den mittlweile deutlich erkennbaren Trend zum Lenkertausch nachgedacht und auch mit @Juliane darüber philospophiert. Mir ist nämlich aufgefallen, dass Lenkertausch mittlerweile ein Standard für viele Neutbromptonauten zu sein scheint, noch bevor sie überhaupt ein Brommi besitzen (das war noch vor wenigen Jahren überhaupt nicht so, da war Lenkertausch die absolute Ausnahme, vor dem Kauf war das überhaupt kein Thema und auch nach dem Kauf oder bei langjährigen Besitzern nicht) und auch, dass ich möglicherweise selbst der Auslöser davon bin, ohne das beabsichtigt zu haben.
Als ich mein S gekauft habe gab es noch kein H, das kam erst 2012. Mein S war mir zu niedrig und zu schmal (der S-Lenker war damals noch deutlich schmaler als heute) und so ging ich in meinen damaligen Stammradladen und kaufte für 10€ einen MTB-Lenker mit Rise, der mir Linderung versprach. Mit ein bisschen Basteln und Kupieren klappte das problemlos, ich war mit dem Ergebnis zufrieden (fühlbar höher und deutlich breiter) und postete das ins alte Forum. Die Reaktionen waren erstaunlich, denn offenbar hatte bis dato kaum einer über so was nachgedacht oder sich dergleichen getraut. Es gab Leute wie @hermanator, der glaube ich schon damals zweckt Sportlichkeit einen S-Lenker auf einen M-Vorbau gebaut hatte an einem Ti-Brommi, aber sonst gab es eigentlich nichts. Es war auch tatsächlich nicht trivial, einen geeignete Lenker zu finden, der relevanten Rise hatte und auf einer Fläche, dass nach faltkompatiblen Kupieren noch genug Platz für Griffe und Hebel war.

Ein paar Jahre später boten Calhoon Cycles (heute Perennial Cycles) aus Minneapolis einen solchen Umbau komerziell an - sie hatten festgestellt, dass der S-Lenker beliebt war, aber vielen Leute hinterher dann doch zu niedrig. Und einen passenden Lenker gefunden und daraus ein kommerzielles Produkt gemacht. Das dann in der interationalen Brompton-Community recht schnell bekannt wurde und viel Fame bekam, denn woanders gab es das nicht und wie gesagt war es ein Ding der Unmöglichkeit, einen passenden Lenker zu finden, selbst wenn man auf die Idee gekommen wäre.

Die Forencommunity war derweil auch kreativ und stiess u.a. auf den AberHallo, ein damals ziemlich esoterisches Randgruppenprodukt, mit dem man den Lenker einige entscheidende cm nach oben versetzen kann. Geht nicht mit jedem Lenker, fügt Gewicht hinzu und ist optisch fragwürdig, aber funktioniert. Emsig wurden ähnliche Produkte gesucht (und einige wenige gefunden) und verbaut, über 3-5cm mehr kam man aber nicht. Einzig der Tern Andros stem kam auf ~7-8cm, dessen erste Version war aber schwer, von erlesener Scheusslichkeit und einzeln kaum zu bekommen
tech-andros-1_0.jpg

Dessen zweite Version war noch ein paar Jahre weg - sie wurde später ab und an am Brommi verbaut, aber auch eher mit mixed Emotions und Ergebnissen (und teuer ist sie eh weiterhin).
tern-andros-stem-350.jpg


Ich hatte derweil zwischenzeitlich auf M-Lenker umgebaut, weil mir auch der modifzierte S zu nieder war, so richtig happy war ich aber immer noch nicht. Am M Vorbau ist kein Spielraum zum Modifzieren in Richtung höher und breiter und passende Lenker gab es eh nicht aber zwischenzeitlich war der H erschienen. Der erschien mir eine vielversprechende Ausgangsbasis durch das 3cm höher liegende Faltgelenk (mehr Breite und mehr möglich als am S-Vorbau ohne auf dem Boden aufzuschlagen beim Falten) Klar war: H ab Werk ist eindeutig zu hoch. M war mir zu niedrig, dazwischen sollte es also sein. Erst probierte ich eine der höheren AberHallo-artigen Erhöhungen mit S-Lenker, war aber eine optische Beleidigung und irgendwas fehlte immer noch. Nach langer Wühlerei fand ich auf ebay einen Lenker, chinesischer Herkunft, von einem Anbieter aus Deutschland, etwas breiter als der Werkslenker und mit wahlweise 8 oder 10cm Rise und vor allem mit sehr steilem Rise, also hinreichend Platz für Griffe und Schalter. Marke unbekannt. Den orderte ich mir, bastelte ihn auf den H-Vorbau und war's zufrieden. Den Lenker gab es zwar einige Jahre, aber heute lange schon nicht mehr (aber dafür gibt es heute im Gegensatz zu früher viele andere). Fürderhin fuhr ich mit einer Höhe zwischen M und H, ungefähr auf Höhe des heute nicht mehr existierenden P-Lenkers, aber mit mehr Breite und weniger Hässlichkeit. Gute Sache. Dieses Vorgehen machte ich auch wieder in diversen Foren publik.

2017 erschienen dann die neuen Vorbauten und Lenker und ab da wurde das Leben einfach: Alter H-Vorbau plus neuer M/H-Lenker lieferten genau das erwünschte.

Heute fahre ich am Rohloff Brommi einen neuen H Vorbau mit MTB-Riser, M-Höhe aber ~62cm Breite. Ist super. Am 2Lx fahre ich nach wie vor alter H-Vorbau mit neuem H-Lenker. Ist prima. Am Swytch fahre ich klassischen M-Lenker mit M-Vorbau. Ist prima. Am Experimentierbrommi fahre ich im Moment alten H-Vorbau mit Joseph Kuosac Mid-Riser. Ist prima. Am Electric fahre ich derzeit H-Vorbau mit H-Lenker. Ist zu hoch, aber kann ich trotzdem fahren (schon einige 100km). Alles auch nicht nur auf Kurzstrecken.

Lange Rede kurzer Sinn: Mach Dich nicht narrisch. Es gibt mittlerweile über 1 Million Bromptons da draussen und einen Lenkerumbau haben wahrscheinlich nur ein paar 1000 davon. Alle anderen fahren so, wie sie aus dem Werk kamen. Bis 2005 gab es sowieso nur den M-Lenker. Klar gibt es Ausschlusskriterien, dass manche Leute manche Lenker überhaupt nicht fahren können, weil es schon nach einem km weh tut und den H im Werkszustand halte ich für fast alle Leute für deutlich zu hoch. Aber dennoch kommen die meisten Leute mit mehreren Lenkern problemlos klar. Erst recht, wenn es nicht um lange Touren, sondern um Alltagseinsatz und kürzere Touren geht. Auch wenn es nicht ergonomisch 100% perfekt ist. Von wenigen Leuten abgesehen sollten also fast alle mit einem oder mehreren der Werkslenker gut genug klar kommen, dass es keine Probleme gibt im Alltag.

Mittlerweile gibt es reichlich alternative Lenker, die sich gut verbauen lassen und z.B. das S notfalls auf M-Höhe bringen. Alles sehr viel besser als früher. Der Faktor "fehlender Reach" am H-Vorbau ist mir heute deutlich schmerzhafter auffällig, als noch vor ein paar Jahren. Und ich fahre heute deutlich breitere Lenker als früher. Aber komme wie gesagt auch mit den normalen klar.

Viele von den Lenkerumbauprojekten sind heute also wohl eher irgendwo zwischen überflüssig und "wenn's der Kuh fad ist geht sie auf's Eis" einzuordnen. Schade ist, wenn das passiert weil man glaubt, das man das machen müsste, weil gefühlt alle das machen. Falls ich diesen Trend verursacht haben sollte war das nicht die Intention.

Hier

Die Körpergröße dürfte derzeit zwischen 1,65m und 1,70m liegen. Er ist mitten in der Pubertät, schnelles Wachstum also zumindest nicht ausgeschlossen.
Selbstverständlich möchte ich das Rad auch nutzen können. Innerlich hoffe ich natürlich, eine Rechtfertigung zu finden, um ein zweites Brompton zu beschaffen ;). Bis auf Weiteres wird aber geteilt. Ich bin 1,82m groß, Schrittlänge ca. 87-88 cm. (...)

Wir sind beide ein Brompton mit S-Lenker zur Probe gefahren und damit auch ganz gut klar gekommen. Mir persönlich gefällt das direktere Fahrgefühl (verglichen mit dem ebenfalls ausprobierten M-Modell), welches ich auch vom Rennrad gewohnt bin. Beim Junior wird der Sattel entsprechend nach vorne gestellt, um den höheren Reach des S-Modells etwas auszugleichen. Das sollte funktionieren.
würde ich klar den S nehmen. Und falls es tatsächlich in ein paar Jahren irgendwo zwickt entweder ein weiteres Brommi erwerben ;) oder den JC MidRiser verbauen.
 
Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für Eure Gedanken zu dem Thema, das wahrlich oft genug durchgekaut worden ist. Die Tatsache, dass es immer wieder hochkommt, zeigt ja, dass es allgemeingültige Antworten nicht gibt. Leider neige ich dazu, die Dinge im Vorfeld zu oft zu durchdenken in der Hoffnung, dann später nichts bereuen zu müssen. Passiert natürlich trotzdem ab und zu, aber wir können ja alle nicht aus unserer Haut.

Nachdem ich diverse Threads nochmal durchgegangen bin, scheint mir die Lenkerhöhe am Ende des Tages notfalls auch später noch recht gut korrigierbar zu sein. Das deckt sich ja auch mit der Aussage von Dir, berlinonaut. Du weist in dem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Unterschiede beim reach letztlich schwerer wiegen. Da in meinem Fall das Rad von zwei doch recht unterschiedlich großen Fahrern genutzt werden soll, bin ich mir da noch etwas unsicher. Ich neige derzeit auch zur S-Variante mit dem Werkslenker (sieht auch einfach am geilsten aus 😀). Ich bin bei Dir, berlinonaut: Wenn es wider Erwarten nicht funktioniert, wird sich eine Lösung finden.

Vielen Dank und Euch eine gute Zeit
 
Wäre nicht H und S die optimale Kombi für große Menschen? Wäre das bestellbar oder mit verfügbaren Ersatzteilen umzusetzen?
S-Stem scheint man nicht einzeln kaufen zu können. Kann man H nachrüsten? Was muss man ggf. Nachrüsten (Lemkerklemmung Bein Falten, ...)
Jan
 
Wäre nicht H und S die optimale Kombi für große Menschen? Wäre das bestellbar oder mit verfügbaren Ersatzteilen umzusetzen?
S-Stem scheint man nicht einzeln kaufen zu können. Kann man H nachrüsten? Was muss man ggf. Nachrüsten (Lemkerklemmung Bein Falten, ...)
Jan
Die Idee hatte ich schon vor vielen Jahren: Die untere Hälfte eines H-Vorbaus (3cm höher als alle anderen) mit der oberen Hälfte eines S-Vorbaus verheiraten. Da H (alt) und S (alt) gleichhoch waren, der S aber mehr reach hatte wäre das für große Bromptonauten eine gute Sache: ein etwas höherer S-Vorbau, höher noch als der alte H. Gescheitert ist das damals daran, dass der Nupsi zum Einhaken des gefalteten Lenkers dann an der falschen Stelle sitzt. Behebbar, war mir aber zu viel Aufwand. Und natürlich hat man dann zwei halbe Vorbauten übrig, die einen ziemlich seltsamen Vorbau ergeben, nämlich einen 3cm niedrigeren H, also genau in der Mitte zwischen H (alt) und M (alt). Und natürlich auch mit dem Nupsi an der falschen Stelle und Lenker dafür gibt es auch keinen. Bzw. gab, denn das entspricht ziemlich genau dem aktuellen M-Vorbau. Aber wie gesagt: Damals wäre das komplett nutzlos gewesen und unterm Strich ziemlich teuer. Beschaffungsproblem gab es damals nicht, da waren Vorbauten (komplett) noch gut verfügbar.
Inzwischen ist ja auch der H Vorbau gewachsen, der aktuelle H entspricht von der Höhe her also ziemlich genau dem, was man damals bastelhalber erreicht hätte, nur mit weniger reach. Da ich beide H-Varianten habe kann ich sagen: Sonderlich relevant ist der Höhenunterschied in der Praxis nicht, das wäre den Aufwand und das Geld nicht wert gewesen.

Vor vielen Jahren hatten wir im alten Forum mal eine Weihnachtsumfrage gemacht, jeder konnte einen Wunsch an Brompton äussern. Wenn ich mich richtig erinnere war damals der Wunsch nach einem S/H-Vorbau (also einem höhereren S) der meistgenannte/gevotete.
 
N 'Abend
vllt etwas O.T. , aber es sollte nicht vergessen werden, dass gerader Lenker, Sattelüberhöhung, gestreckter Oberkörper ( mehr als ca 45° ), also generell "sportliche Haltung" auf dem Fahrrad auch genau dafür gemacht ist: sportlich schnell, möglichst windschnittig. Darunter leidet m. Meinung 1. der allg. Komfort, 2. die Kopf- und Nackenhaltung und vor allem auch die Übersicht betr. des anderen Verkehrsgeschehens. Gutes Beispiel ist der typische Rennradlenker: damit kann man eigentlich nur dem Vordermann im Peloton auf sein 3cm entferntes Hinterrad gucken. Denn nur dann wird der Hals nicht überstreckt. Bei allem Anderen tut man sich damit, gerade bei längerer Dauer eigentlich keinen Gefallen = s.o.
Mein oben erwähntes war sogar mal ein P-Modell, also der damals niedrigste Vorbau. Aber das ist für mich ein reines Sportgerät, wie mein Rennrad auch, nur halt leichter zu transportieren. Genüssliches Radwandern mache ich mit denen def nicht. An früheren Randonneur- und heutigen Gravelbikes sind auch Rennlenker verbaut, einfach weil damit längere Strecken gefahren werden sollen und die Windschnittigkeit deshalb von Vorteil ist. Da wird man die unbequeme Haltung durch die Rahmengeometrie, zusätzlichen Brems- und Schaltgriffe aber etwas kompensiert haben. Juliane weiss da sicher besser Bescheid. Wenn sich jedenfalls der Nacken bemerkbar macht, war es wohl zu sportlich/ überstreckt.
Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz zum OT, der klassische Randonneur-Lenker ist höher als ein Rennlenker und bietet mehrere Griffpositionen, ich denke, die Aerodynamik ist beim Reiserad weniger wichtig.
Juliane unterscheidet zwischen der von ihr empfohlenen, definitiv wenig aufrechten Sitzposition und der Rennradposition, die dem Reglement geschuldet ist.
Jan
 
Neeee! Wenn der Nacken weh tut, hast Du den falschen Sattel, oder den Sattel falsch eingestellt. Die von dir genannte sportliche Sitzposition ist, richtig ausgeführt, die Position die Dein Körper braucht, um effektiv Leistung zu bringen, egal. ob viel oder wenig.
Wenn der Lenker zu hoch ist (meistens!) tun die Handgelenke und Schultern weh, Wenn der Nacken verkrampft, ist das Becken nicht korrekt nach vorne gekippt. usw.
Bitte lest doch alle mal die letzten drei Ausgaben der Fahrradzukunft (www.fahrradzukunft.de) Darin habe ich die Ergonomie nochmal in "normalen Worten" erklärt, für alle, die mein Buch nicht lesen, oder es zu anstrengend finden, sich da durch zu arbeiten.
Wer unbedingt Hollandrad fahren möchte, soll das gerne tun, es ist nur auf Kurzstrecken vielleicht ein bisschen ergonomisch, aber kein Maßstab für Fahrradfahrer, die vorankommen wollen. Genauso wenig, wie Radprofis Vorbilder fürs Bikefitting sein sollen. Wer seine Gesundheit an den Leistungssport verkauft, ist kein Maßstab (die Regeln der Aerodynamik auf dem Rad sind nicht immer gesundheitsfördernd)

Juliane
 
Zumindest bei mir sind die Arme länger als der Oberkörper, weswegen Sattelüberhöhung und/oder Rennlenker nicht automatisch zu einer Sitzhaltung führen wie sie im Radsport verbreitet ist.
(Rennlenker nicht am Brommi.)
 
Es kommt immer drauf an, pauschale Aussagen in die eine oder die andere Richtung dürften immer auf berechtigten Widerspruch stossen - allerdings hat das in der Detaillierung und Ausrichtung mit dem Threadthema, den Fragen der Kaufinteressenten und Kaufberatung im Allgemeinen nichts zu tun und ich würde bei Diskussionsinteresse empfehlen, einen dedizierten Thread in einem geeigneten Unterforum zu eröffnen. ;)
 
Hallo
was ich eigentlich sagen wollte - auch wenn ich da evtl im gewissen Widerspruch zu Juliane bin: ab ner bestimmten gestreckten/ sportlichen Haltung auf dem Rad guckt man einfach nicht mehr weit nach vorne sondern hauptsächlich ein paar Meter max ohne den Kopf heben und somit den Nacken verrenken zu müssen - kann man ganz einfach per rudimentärer Zeichnung nachvollziehen. Kurz mal checken, was da demnächst auf einen zukommt, geht, dann wieder Kopf runter und weiter stumpfsinnig vor sich hin trampeln. Also zu schönen stundenlangen Ausfahrten und im Stadtverkehr, wo man ja gerne auch mal was sieht, taugt das eher weniger - meine Meinung.
Sollte vllt bei der Lenkerauswahl bzw Umrüstungen bedacht werden...Zu aufrecht ist natürlich auch suboptimal wg der für' s Skelett ungesunden Haltung und - mir besonders wichtig - dem elenden Windwiderstand
P.S. und stimmt: Randonneur Räder haben den Rennlenker wohl hauptsächlich wg der möglichen verschiedenen Griffhaltungen.
Grüsse
 
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Rad ist da, Kombination aus S-Lenker und Tele-Stütze passt bei mir sehr gut.
Sattel ist ganz nach hinten geschoben.
Die Original Griffe müssen noch Ergon GP1 weichen, da die Haptik mir nicht gefällt.
Noch ein paar Lackschutzfolien hier und da, Original Scheinwerfer gegen Edelux tauschen und dann,…
…. muss noch eine Tasche her.
Tendiere zu Wotankraft Pioneer Basket. Durch den Rollverschluss gefällt sie mir besser als die Brompton Basket.
 

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Wie jedesmal auch meine (193cm) 2 Cents:
  • S1Lx, gerader Original-S-Bar, 620mm Ti-Sattelstütze (Überlänge, Originalsattel ganz, ganz oben), Schaumstoffgriffe: bis 1h am Stück erträglich, dann Handgelenke und gelegentlich Nacken - aber sehr spaßig ansonsten (rasender „Keil“, wie @berlinonaut mich damit nennt), keine Probleme mit der Übersicht; fahre ich zu 80%, alle ICE-Reisen
  • S3Lx, Midriser (45mm, 590mm breit), Ergons, Teleskopsattelstütze: sportlich, aber viel komfortabler als mit dem schmalen Flatbar, wobei die Ergons da auch ihren Anteil haben. 3h am Stück kein Problem - echte Empfehlung und meine Wahl, wäre das S1Lx nicht so viel leichter
  • H6L, Midriser (50mm, 600mm breit), Ergons, Teleskopsattelstütze: Komfort pur, schön weil raw lacquer, aber fahre ich so gut wie nie
Ich glaube, Ergons und Lenkerbreite sind für Große fast wichtiger als 2cm mehr Lenkerhöhe, weil man mehr Gewicht auf die Hände bringt.
 
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