Nufenen- und Gotthardpass (Tremola) 2022

Tipsi

wohnt im Forum
Velotour 2022: Nufenen- und Gotthardpass (Tremola)
30.+31. Juli 2022
Strecke: ca. 140km
Höhenmeter: ca. 2603hm



Links/Verweise hüpfen auf …
map.veloland.ch (Karte)
Swiss Geoportal (Karte)
Quäldich.de - Hauptsache bergauf für Rennradfahrer (Pässebeschreibungen)
https://www.goms.ch (Info übers Bundeslager 2022)



Brompton
P-Lenker, 12 Gänge (46er Kettenblatt, Mountain Drive, SRAM 13er/15er Ritzel), Schutzbleche, Gepäckträger, SON Nabendynamo (P12RD), Schwalbe Marathon


Anhänger und Tasche
Radical Cyclone III (Trekking)
T-Bag

Leergewicht: ca. 7kg (Tasche und Anhäger zusammen)
Gepäck: ca. 7kg
Total: ca.14kg



Höhenmessung
Barometrisch, Abweichung auf dem…
… Nufenenpass: -43hm
… Gotthardpass: -25hm


Ausrüstung und so …
… kann z.B. hier und hier nachgelesen werden.


Folgende Tagesetappen...
... hatte ich mir vorgenommen:
  1. Reckingen-Ulrichen-Nufenenpass-All’Acqua
  2. All’Acqua-Airolo-Tremola-Gotthardpass-Luzern
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Tag 1. Abschnitt: Reckingen-Ulrichen-Nufenenpass-Airolo
30. Juni 2022 / Strecke: 49km / Höhenmeter: 1239m

Sehr oft begannen meine geplanten Velotouren vor meiner Haustüre, diesmal aber nicht. Ich stieg in Basel in einen EC und suchte mir einen Platz, wo entweder keine Sitzplatzreservation oder sie erst ab Brig vorlag. Alle Plätze bis auf einen waren ab irgend einem Bahnhof reserviert. Was mich wunderte war, dass einige Plätze ab Basel zwar reserviert waren, aber von diesen Personen jegliche Spuren fehlten. Von Bern nach Brig wurde der Zug richtig voll, so dass einige Personen auf dem Gang stehen mussten.

In Brig suchte ich den Zug Richtung Goms und traf mehrere Leute an, welche sich um BesucherInnen des Bundeslagers (Bula) der Pfadi handelte und die sich auf den Bus, Extrazug und normaler Regio verteilten. Dem freundlichen Zugbegleiter erklärte ich, dass ich nur den Regio nehmen könne, da ich mit meinem Gepäck nicht umsteigen möchte und der Extrazug ohne Halt ein paar Dörfer weiter fährt, als meine Fahrkarte gültig wäre.

Später, als der Zug sich auf den Weg machte, kontrollierte der Zugbegleiter alle Billettes im Wagen ausser meinem. Ausserdem waren viele Leute mit dem Velo unterwegs (viele mit Biomotoren) und deshalb war es immer wieder Interessant, wie die Personen mit ihren Velos, welche aufgehängt, mit einem Zugvelogurt festgezurrt waren oder aus Platzmangel einfach vor der Ein-/Ausstiegstüre standen, wieder ausstiegen.

In Reckingen VS (VS steht für Vallais (Kanton Wallis)) stieg ich aus, entfaltete mein Brommie, steckte die Räder an den Anhänger und kuppelte ihn an. Dann rollte ich den Berg hinauf und suchte mir ein Plätzchen, wo ich mich mit Sonnencrème einschmieren konnte. Schliesslich musste ich irgendwo mein Necessaire mit dem kleinen Spiegel aufhängen. Ich wollte ja die Sonnencrème gut verteilen und nicht irgendwelche weisse Stellen haben, wo mir die Leute unterwegs dann draufgaffen.

Hier traf ich auch bereits die ersten beiden Pfadfinderinnen an. In Münster VS kaufte ich mir noch Getränke und Zwischenverpflegung für die Passfahrt ein. Im Laden tummelten sich etwa gleich viel PfadfinderInnen wie andere Leute rum. Als ich Münster verliess, hatte ich wenig später dann einen guten Ausblick auf das Bula 2022.

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Nach einem kurzen Besuch machte ich mich auf den Weg zur Passstrasse (gelbe Strasse in Ulrichen). Weiter oben in der zweiten Kurve hatten zwei Töfffahrer und ich nochmals einen letzten, aber guten Ausblick über das Bula.

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Ich wusste nicht, dass der Ägenebach durch eine kleine Schlucht ging. Als ich so runter schaute, sah ich auch keinen Weg oder Pfad, wo irgendwer hätte am Bach entlang wandern können.

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Die Nufenenpassstrasse ist ja zweispurig, doch plötzlich wird sie bei der ersten Brücke (Kittbrigg) so eng, dass sich Autos nicht mehr kreuzen konnten. Diese Verengung geschieht ohne Vorwarnung unter dem Motto, die FahrzeuglenkerInnen merken das schon von selbst.

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Und wer glaubt, diese Verengung kommt nur einmal vor, diese Person irrt: Etwas mehr als 2km später das Selbe mit der nächsten Brücke (Hosand), welche zur Krönung nicht mal mit Geländer ausgestattet war.

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Das Tal wurde schon vor der zweiten Brücke breiter und die Landschaft sah schön aus. Die Baumgrenze hatte ich auch bald hinter mir und am Horizont tauchten undeutlich die vier Windräder beim gestauten Griessee auf.

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Ich war nicht der einzige Velofahrer auf diesem Aufstieg. Schliesslich war Wochenende und immer wieder überholten mich weibliche und männliche Waden auf Rennvelos. Es lohnte sich für mich nicht, die Waden mit meinen zu vergleichen, denn seit dem Radtag Stilfserjoch im 2019 weiss ich, dass sämtliche Waden, welche an mir vorbeiziehen, viel muskulöser sind als meine. Natürlich begrüsste ich alle Waden, also deren BesitzerInnen, und die meisten grüssten auch zurück. Aber wie überall gab es auch hier Männer (keine Frauen), die nicht grüssten. Okay, es gibt keine Vorschrift, welche besagt, Grüssen wäre obligatorisch, aber kurz ein Finger-, Handzeichen oder den Kopf leicht nicken ist meiner Meinung nach nicht zu viel verlangt. Aber eben…

Als ich mich von den Waden ablenkte und hier so die Landschaft begutachtete, entdeckte ich auf der anderen Seite des Baches (linke Talseite und rechts von mir in Fahrtrichtung gesehen, so zur Orientierungsverwirrung) gemauerte Steinblöcke und Pyramiden.

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Warum die dort standen, für was sie gebaut wurden oder sonst was auch immer, habe ich leider auch nach ein paar Recherchen im Internet nicht rausgefunden. Der Pass ist ja im Verhältnis zu den anderen einigermassen jung (1969 Eröffnung der Passstrasse) und deshalb wurden noch keine Strassenkorrekturen auf der Westauffahrt durchgeführt. Auch spannend fand ich, dass 1954 der Griesgletscher bis an die Stelle ragte, wo 1963-1966 die Staumauer des Griessees errichtet wurde. Das würde ja bedeuten, dass schon damals niemand auf die Idee kam, dass der Gletscher in den nächsten Jahren wieder wachsen und die Staumauer einfach wegdrücken könnte.

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Meine Gedanken waren wieder auf der Strasse, denn langsam merkte ich, wie mich die Kraft verliess. Irgendwie habe ich es versäumt, zwischen durch mal einen Riegel in den Rachen zu schieben. Ich kämpfte mich also die Serpentinen hoch und unterquerte einige Male die Hochspannungsleitungen, welche weiter südlich über den Pass führten.

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Bald konnte ich auch einen Blick auf den Griesgletscher werfen.

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Als ich endlich oben ankam, war meine Freude gross und das Brommie musste für ein Passschildphoto hinhalten.

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Strecke von Ulrichen bis Nufenenpass:
Teilstrecke: 13,5km
Höhenmeter: 1088hm
Geschwindigkeit Ø: 5.24km/h
Steigung Ø: 7% Max: 14%
Trittfrequenz Ø: 74U/min
Herzfrequenz Ø: 150 Schläge/min
Reine Fahrzeit: 2h 34min
 
Zuletzt bearbeitet:
Während der ganzen Fahrt bliess ein leichter Wind. War sehr angenehm, da beim Bergraufradeln eine leichte Abkühlung durch einen Wind willkommen war. Aber auf dem Pass blies schon ein stärkerer Wind, welcher auch Töffhandschuhe durch die Gegend rollen liess. Und hier oben habe ich beschlossen, dass ich nie wieder ein T-Shirt von einem Pass kaufe. Egal wo (Stilfserjoch, Julier- oder Nufenenpass) ich eines besorgt habe, beim Probetragen waren sie meist grösser als geplant. Doch beim Waschen/Tumblern gingen sie dermassen ein, dass sie für den Alltag viel zu kurz wurden.

Bevor ich mich wieder auf die Abfahrt machen konnte, stürmte die innere Stimme in mir: „Schnell, pack die Kamera aus. Da ist ein Rüsseltier.“ – „Hallo? Hier oben gibt es doch keine Elefanten, Nasenbären oder so. Verarschen kann ich mich selber“ – „Dann schau mal da rüber“. Tatsächlich, da rannte ein nackter Mann über die Strasse und lief in den kalten See hinein. Sofort wollte ich ein Beweisphoto schiessen, aber bis ich den Photoapparat in der Hand hielt, drehte er mir bereits seine Vorderseite zu und stieg aus dem Wasser. Da wir uns hier ja auf einer seriösen Webseite befinden und die auch für u16 freigegeben ist, knipste ich kein Bild.

Dann kam die Abfahrt unter die Räder. Auf der Walliserseite wurde die Strasse asphaltiert, auf der Tessinerseite hingegen wurden Betonplatten verwendet. Ich fürchtete schon, dass ich über jeder Kante zwei stärkere Schläge spüren werde. Zum Glück waren die aber nur minimal, so dass es auf der Abfahrt fast nicht störte.

Vor der ersten 180-Gradkurve hörte ich wieder meine innere Stimme, welche zu mir sprach: „Schau mal nach rechts runter.“ Genervt kam von mir die Antwort: „Ich rolle gerade mit ca. 50km/h den Berg runter. Da drehe ich doch nicht meinen Kopf nach rechts um einer Rennschnecke, einem Rüsseltier oder einer Joggerin, welche mich überholen, nach zu schauen.“ „Halte an und pack deinen Photoapparat aus“, forderte mich die innere Stimme auf. Kaum hielt ich an und hatte den Knipser in der Hand, ertönte das typische Postautohorn. Allerdings war es nicht eines der modernen Modelle, sondern eher ein älteres, welches mit Pfadis gefüllt war.

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Als das Postauto an mir vorbei rollte, winkten mir die meisten Insassen zu oder einer machte sogar den Pfadigruss.

Nach einer sehr schönen Abfahrt fragte ich in All’Acqua nach einem Zimmer, doch leider waren alle schon besetzt. Dies wäre eigentlich mein geplantes Tagesziel gewesen. Ein Nachteil, wenn ich keine Hotelzimmer im Vorraus reserviere. Somit fuhr ich weiter und genoss die Abfahrt bis zur Verzweigung nach Ronco. Da bog ich ab (weisse Strasse), da ich lieber auf einer schmäleren Nebenstrassen mit sehr wenig Verkehr runter rollte als auf dieser doch ziemlich befahrenen (gelbe) Hauptstrasse. Ausserdem bestand ja die Chance, dass ich noch ein Bett für die Übernachtung finden würde. Die Strecke durch die drei Dörfer Ronco, Bedretto und Villa Bedretto war wirklich schöner, zeitweise eng, doch leider fand ich kein für mich bezahlbares Hotel.

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Auch bei Osassco beschloss ich, kurz durch das Dorf zu fahren. Die hatten links und rechts Tische aufgestellt und es sah so aus, als fand da ein Markt statt oder wird später durchgeführt. Ein Dorf weiter in Fontana wurde die Strasse in der Häuserschlucht wieder enger, so dass immer nur in eine Richtung gefahren werden konnte.

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Und in diesem Dorf stand eine Doppelgarage, welche bewies, dass es auch noch andere Farben ausser Kotzgrün gab, um Gebäude zu bemalen.

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Als ich später in Airolo ankam und auch da kein freies Hotelzimmer fand, stieg ich in den Zug nach Göschenen (Gotthard Nordseite). Auch bei Zügen gibt es sicher schönere Farben als diese:

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1. Tag 2. Abschnitt: (Airolo)-Göschenen-Wassen
30. Juni 2022 / Strecke: 5km / Höhenmeter: 21m

In Göschenen war ein Hotel geschlossen und bei aller Liebe zum Detail, in ein 3-Sterne Hotel möchte ich eigentlich nicht gehen (wegen dem Preis). Also rollte ich genüsslich weiter auf der Route 3 nach Wassen und fand beim letzen Hotel noch ein Einzelzimmer. Dann war auch dieses Haus ausgebucht.

Später beim Nachtessen tauchte noch ein Velofahrer auf, der auch ein Zimmer suchte. Als er dann einen Tisch neben mir sass und sein Nachtessen konsumierte, kamen wir ins Gespräch. Er hatte sehr sehr sehr wenig Gepäck dabei, startete in Zürich und rollt nun weiter nach Andermatt. Und als ich erfuhr, dass er ein Zelt dabei hatte, wusste ich nicht, wo er dies versteckt hatte. Da ich ihm ja das Zimmer ein paar Minuten vorher weggeschnappt hatte, fuhr er später weiter und suchte sich wahrscheinlich ein Plätzchen zum Wildcampieren.

Hier die Daten dieser ganzen Tagesetappe:
Strecke: 55km
Höhe Max: 2478m ü.M.
Höhenmeter: 1260m
Geschwindigkeit Ø: 11.38km/h
Steigung Ø: 7%
Steigung Max: 15%
Trittfrequenz Ø: 75U/min
Herzfrequenz Ø: 131 Schläge/min
Kalorien: 2351kcal
Reine Fahrzeit: 4h 44min

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Zuletzt bearbeitet:
2. Tag, 1. Abschnitt: Wassen-Göschenen-(Airolo)
31. Juni 2022 / Strecke: 5km / Höhenmeter: 193m

Was ich beim Geniessen der Abfahrt von Göschenen nach Wassen nicht beachtete, war, dass in Wassen der Zug nach Airolo nicht hält. Das bedeutete, ich musste diese ganze Strecke wieder nach Göschenen hoch radeln. Was leider auch noch dazu kam: Es war Wochenende, wo der aufkommende Verkehr wieder einmal Stau auf der Autobahn verursachte. Somit hatte ich auf der Fahrt nach oben hunderttausendmillionen Fahrzeuge, welche mich überholten.

Am Anfang regte ich mich darüber noch auf, doch dann beschloss ich, mal die Fahrzeuge zu zählen, welche eine andere Farbe als weiss, schwarz oder eine Graustufe hatten. Ich hatte also ca. 20 Minuten Zeit, mich auf farbige Autos zu konzentrieren. Na? Was denkt ihr: Wie viele zählte ich wohl? Waren es über 100? Vielleicht fast 60? Oder doch weniger, z.B. 25? 15? Konnte ich sie an einer oder beiden Händen abzählen? Hier kommt die erschreckende Lösung: 2 blaugraue, 2 dunkelblaue, 1 braunes und 1 weinrotes Fahrzeug. Da bekommt das „Schwarz-Weiss-Denken“ wieder einen Sinn. Aber auch auf dem Staubild hier:

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Da sehe ich wenigstens 2 rote, 3 hellblaue und einige dunkelblaue Fahrzeuge. Bitte, wo hat es ein hellgrünes, dunkelgrünes, violettes, lila, gelbes, pinkes, oranges, lachsfarbenes … Fahrzeug? Wo? Darum verstehe ich langsam, warum die „Bläckedischen“ bei den Brommies sooooo beliebt ist und immer wieder aufgefrischt wird oder auf dem einem Brokenphoto im alten Forum die Hälfte der Bromptons schwarz war. Es gibt so viele Farben auf der Erde, wie hier z.B. drei Häuser in Göschenen zeigen:

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In Göschenen traf ich dann ein ähnliches Schild an, welches ich dann auch später noch weiter unten im Tal antreffen werde:

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Zur Info:
Dieses Schild ist meiner Meinung nach veraltet. Ab der Einmündung von Göschenen in die Schöllenenstrasse ist bergauf eine Velospur auf der Strasse. Die Gallerie weiter oben wird rechts über einen extra für Velos angelegten Steg durchquert (Hinweis: Bei Google Street Map sind die Bilder veraltet (2014)). Dann weiter oben werden die Zweiräder weg von der Strasse auf die Gallerie der Bahn gelotzt. Ab da bis Andermatt verläuft der Weg mehr oder weniger neben der Strasse. Ein paar Bilder sind im Beitrag 4. Tag: Sustenpass-Andermatt-Oberalppass-Disentis-Ilanz/Chur zu sehen.

Als ich endlich beim Bahnhof ankam, stieg ich wenig später wieder in so ein farblich „wunderschönen“ Zug und fuhr damit durch den Gotthardtunnel nach Airolo.

Hier die Daten von Wassen nach Göschenen:
Strecke: 5km
Höhe Max: 1102m ü.M.
Höhenmeter: 193m
Geschwindigkeit Ø: 7.63km/h
Steigung Ø: 5%
Steigung Max: 9%
Trittfrequenz Ø: 82U/min
Herzfrequenz Ø: 126 Schläge/min
Kalorien: 364kcal
Reine Fahrzeit: 42min
 
Zuletzt bearbeitet:
2. Tag, 2. Abschnitt: Airolo-Gotthardpass-Erstfeld-Brunnen
31. Juni 2022 / Strecke: 81km / Höhenmeter: 1109m

An dieser Stelle vielleicht noch die Info, dass die Unterführung zu den Perrons weder im Bahnhof Göschenen noch der hier in Airolo „Gehbehindertengerecht“ sind. Dementsprechend musste ich das Brommie und den Anhänger die Treppen runter und dann wieder rauf tragen. Wo ist die Rolltreppe, wenn ich eine brauche? Wo hat sich der Lift versteckt? Okay, es geht auch ohne, aber es geht viel schneller und bequemer, wenn ich das gefaltete Brommie auf den Anhänger schwinge und diesen an der Deichsel haltend vorwärts schiebe. So kann ich sogar im Notfall durch den Bahnhof (nicht besonders schnell) rennen.

Naja, egal, ich stieg aus dem Zug mit der „schönen“ Farbe (wenigstens nicht schwarz), deckte mich am Kiosk noch mit Getränken ein und startete den Aufstieg. Eine Minute später hupte es hinter mir. Der Linienbus wollte mich überholen, war aber auf der schmäleren Strasse mit Gegenverkehr einfach nicht möglich. So hüpfte ich mit meinem Gefährt auf die Seite. Der Buschauffeur sah alles andere als begeistert aus…

Ende vom Dorf Airolo traf ich dann folgendes Schild mit dem netten Distanzstein an:

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Als ich beim Berichteschreiben dieses Schild oben genauer betrachtete, wusste ich endlich, was mit EV6 genau gemeint war: EuroVelo6. Ein wenig später stand ich vor etwas, dass ich auf sämtlichen Bergstrecken liebe: Eine Baustelle, welche nur auf einer Fahrbahn passierbar ist. Bergab ist mir das egal, da ich dann locker mit den langsam- und vorsichtfahrenden Fahrzeugen mithalten kann. Aber bergauf halte ich den Verkehr nur auf. Ausserdem ist die Grünphase sehr oft nicht der Velogeschwindigkeit angepasst. Somit kommt meistens in der Mitte der Baustelle dann der Gegenverkehr entgegen, die glauben, ich sei bei Rot in die Baustelle gefahren.

Darum wende ich persönlich folgende zwei Taktiken an: Zuerst lasse ich alle Fahrzeuge an mir vorbei und fahre dann in die Baustelle, wenn entweder das letzte Fahrzeug an mir vorbei gerauscht ist oder die Ampel auf Rot geht. In der Baustelle halte ich nach Ausweichmöglichkeiten ausschau, damit ich dem Gegenverkehr aus dem Weg gehen könnte. Wenn der an mir vorbei gerauscht ist, radle ich gemütlich weiter, bis der Verkehr von hinten anrollt. Auch bei dem hüpfe ich wenn möglich zur Seite und lasse alle vorbei. So komme ich relativ gut durch die Baustelle, ohne als Hindernis negativ aufzufallen. Zweite Taktik ist: Ich nehme falls vorhanden das Trottoir. Selbstverständlich gebe ich dabei den Fussleuten den Vortritt, aber auf Bergstrecken sind die sehr selten vorhanden.

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Diese Baustelle konnte ich aber in einem Zug ohne Ausweichen oder so durchfahren. „Sag mal“, hörte ich meine innere Stimme sprechen, „mir fällt auf, dass wenn Du im Gotthardgebiet bist, immer Stau auf der Autobahn ist.“ „Ja“, meinte ich, „diesmal südwärts.“ – „Nö, diesmal auch nordwärts. Schau mal runter auf die Autobahn.“ Tatsächlich, auch auf dieser Seite steht eine Autoschlange auf der Autobahn. „Das muss an dir liegen“, meinte meine innere Stimme. „Sicher nicht“, entgegnete ich, „es gibt mehr Stau als ich im Gotthardgebiet bin.“ – „Es gäbe weniger, wenn du nicht im Gotthardgebiet bist.“

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So rollte ich den Berg hinauf und der Autoverkehr hielt sich zum Glück auf dieser Strasse in Grenzen, denn die meisten fuhren auf der Autostrasse (Kraftfahrstrasse, dunkelgelb) bis Motto Bartola. Ab da wird sie dann zu einer Durchgangstrasse (rot, eher lachsfarbig), welche auch Velos benützen dürfen, was ich ja schon mal im 2018 auf der Velotour San Bernardino-Gotthardpass gemacht habe (langgezogener Strassenbogen mit Gallerie und Brücke).

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Von hier aus gab es auch einen wunderschönen Ausblick ins Valle Leventina runter.

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Unter der letzten Brücke dieser Durchgangsstrasse durfte ich wieder als Modell herhalten. Ein Velofahrer wollte unbedingt ein Bild von mir mit dem Brompton haben. „Bild dir ja nichts ein“, sagte meine innere Stimme zu mir. „Ne, ne. Ist wie beim Essen: Ich bin nur die Beilage“, war meine Antwort. Ausserdem war an diesem Punkt die Waldgrenze erreicht. Einzelne kleine Bäume waren eine Seltenheit.

Wenig später bei einem grossen dreieckförmigen Gebäude begann dann endlich die gepflasterte Strasse der Tremola.

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Ich war überhaupt nicht scharf auf diesen tollen „Belag“, da ich gegenüber einer Asphaltstrasse einerseits einen Gang runterschalten muss und die „Federung“ des Brommie hier weitaus ungenügend war. Dafür wurde ich mit einer schönen Berglandschaft und einer tollen Strassenführung belohnt. Und seit dem Beginn der Pflasterstrasse wurde mein kleiner Photoapparat nicht mehr im T-Bag versorgt. Ich war so fasziniert von der Tremola, dass ich eine Photopause nach der anderen einlegte. Ich hatte noch nie so viele Photos auf einer Passstrasse geschossen wie hier.

Es gibt im unteren Teil einen kurzen alten Strassenabschnitt (schwarze Linie ab Punkt 1729), wo früher die Passstrasse entlang ging. Leider hatte die Natur diese alte Strasse ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, so dass ich die neuere Strassenführung benutzte. Auf dem nächsten Bild ist dies der Weg, welcher über die Brücke führt. Im Hintergrund oben ist die neue Gotthardstrasse mit seiner Gallerie zu sehen.

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Gerade als ich wieder losfahren wollte, hörte ich wieder einmal die innere Stimme: „Schau mal links hinter dich.“ Da kamen auf dieser alten Passstrasse zwei JoggerInnen entgegen. Als sie an mir vorbei rannten und die Passstrasse runter joggten, war ich erleichtert. Denn bergauf hätte ich diese beiden wahrscheinlich nie eingeholt. Das hinterlässt Spuren in meinem Ego. 😁

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Egal, ab jetzt begann die Photosession. Immer wieder hielt ich an und schoss Photos von der Strassenführung, sei es von oben oder unten.

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Ab und zu gab es an der rechten Fahrbahnseite so einen Streifen, der nicht gepflastert war. Dieser Streifen war ziemlich rüttelfrei und angenehm zu befahren.

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Anscheinend war ich nicht der einzige, der diese Streifen nutzte.

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Hier ein Blick zurück, was ich bis jetzt an Kurven und Strasse hinter mich gebracht hatte.

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Zeitweise wird leider auch Abfall am Strassenrand entsorgt. Dabei handelt es sich meistens um Plastik, in welchem irgend so ein Riegel war. Allerdings wunderte ich mich, dass jemand Bioabfall in Plastik hüllt und am Strassenrand deponiert. Wahrscheinlich stank schon der ganze Innenraum des Fahrzeugs nach diesem Bioabfall.

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Praktisch vom Anfang an der Pflastersteinstrecke bekam ich einen Blick auf die neue Gotthardstrasse, dessen Galerie schon von weitem sichtbar ist.

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Diese Strecke befuhr ich im 2018, wo ich umgekehrt immer einen Blick aus der Galerie auf die Tremola hatte. Irgendwann tauchte ein bekanntes Geräusch auf. Weiter unten sah ich ein Mofa die Tremola rauffahren. Erinnerungen an den Mofaanlass am St. Bernardino kamen mir rauf. Als der Mofafahrer an mir vorbei zog und in der nächsten Kurve wartete, fragte ich ihn, ob er von Chur aus wieder so eine Tour ins Tessin gemacht habe. Ich erfuhr allerdings, dass sie nur zu sechst unterwegs waren und nicht aus dem Kanton Graubünden, sondern aus Luzern stammten.

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Ich kroch weiter die Tremola hoch und schoss wieder ein Bild nach dem Anderen.

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Dann endlich erreichte ich die Passhöhe. Da hatte es hunderttausendmillionen Leute und dementsprechend auch viele Motorfahrzeuge.

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Wie viele nicht schwarz/grau/weisse Fahrzeuge hatte es wohl hier? Ich wollte schnell zum Passschild rüber, das obligate Passschildphoto schiessen und dann so schnell wie möglich hier verschwinden. Doch das war nicht so leicht, denn das Passschild war weg. Mist, denn ohne dieses besagte Photo ging nichts. Ich schaute mich um und suchte irgendwo zwischen Blech und Plastik (also Motorfahrzeuge) das Schild. Und dann endlich fand ich es. Es wurde demontiert und an einer kurzen Stange montiert.

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Da ich im Moment alleine beim Schild war und absolut kein Andrang bestand, liess ich mein Gefährt da stehen und schob mir etwas Kleines hinter die Kiemen. Als ich wieder zum Passschild schaute, standen da Leute und photographierten sich… mit meinem Brommie (oder nur den Anhänger) drauf. Ich musste grinsen, denn nun war ein kleiner Andrang und die Leute machten Bilder um Bilder neben meinem Gefährt.

Hier die Daten von Airolo bis nach Brunnen:
Strecke: 14km
Höhe Max: 2106m ü.M.
Höhenmeter: 964m
Geschwindigkeit Ø: 5.49km/h
Steigung Ø: 5%
Steigung Max: 14%
Trittfrequenz Ø: 75U/min
Herzfrequenz Ø: 132 Schläge/min
Kalorien: 1350kcal
Reine Fahrzeit: 2h 44min

Dann radelte ich am Lago della Piazza entlang und entdeckte wenig später das zweite Passschild, welches an der Hauptstrasse aufgestellt wurde. Natürlich musste ich auch hier ein zwei Passschildphotos schiessen.

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Danach unterhielt ich mich mit einer netten älteren Dame, die mich anschliessend fragte, ob sie von mir und dem Gefährt ein Bild machen darf. Das war schon die dritte Person in diesem Sommer, welche mich das fragte.

Die Abfahrt war sehr mühsam, weil auf der Gotthardautobahn egal ob im Süden oder Norden Stau herrschte. Dementsprechend fuhren sehr viele Fahrzeuge über den Gotthardpass. Auf der Tremola war zum Glück nur sehr sehr wenig Verkehr. Aber nun musste ich irgendwie in den Verkehr einfädeln. Ich wartete, bis es zwischen den Autos eine grössere Lücke gab, strampelte in diese und erhöhte so schnell wie möglich die Geschwindigkeit, damit ich mit dem Verkehr mitfliessen konnte. Allerdings war es am Anfang nicht so steil, so dass ich langsam zum Verkehrshindernis wurde. So rollte ich an den rechten Strassenrand und liess viele Autos an mir vorbei ziehen. Und als wieder eine grosse Lücke kam, fädelte ich ein und dank dem guten Gefälle kam ich endlich auf über 50km/h. Nun konnte ich so bis Hospenthal die Abfahrt geniessen, ohne dass mich ein Fahrzeug überholte.

Es gäbe noch die die Möglichkeit, vom Pass her auf der alten Gotthardstrasse ca. 3km zu rollen und erst dann in den Verkehr einzufädeln (blaue Strecke statt rot/lachsfarbige Strasse) Aber die Kopfsteinpflaster waren bergauf schon nicht sehr berauschend, hier würde ich mit weitaus grösserer Geschwindigkeit bergab rollen. Und nein, der P-Lenker kann dieses Geschüttel nicht abfedern. Ausserdem müsste ich am Ende der alten Strasse über zwei Fahrbahnen in den Verkehr einfädeln. Das dies bei diesem Verkehr etwas dauern kann...

In Hospental hüpfte ich weiter unten auf das Trottoir, da ich sonst wieder zum Verkehrshindernis geworden wäre. In Andermatt entdeckte ich die alten Triebzüge, welche früher als Schierspendel unterwegs waren. Sie wurden zur Matterhorn Gotthardbahn versetzt, damit diese alten Triebzüge die Pfadis ins Bundeslager bringen konnten.

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Dann vor der Galerie nach Andermatt machte ich den gut gemeinten Fehler und hüpfte zwischen zwei Leitplanken auf ein Plätzchen, damit mich die Autos wieder überholen konnten.

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Was ich allerdings in diesem Moment nicht wusste, war, dass es ewigs dauern wird, bis wieder eine Lücke für mich kam. Nach fast 10 Minuten warten geschah das Wunder: Es gab nicht nur eine kleine Lücke, sondern sogar eine grosse. Sie reichte auf jeden Fall, um auf der Geraden in der Galerie richtig in die Pedale zu treten und erst, als ein schönes Gefälle kam, reichte die Geschwindigkeit wieder aus, um mit dem Strom an Autos mit zu rollen.

Auf dieser Strasse waren nicht nur passgewohnte Leute unterwegs, sondern auch andere, die bei jeder Kurve ziemlich mehr abbremsten als nötig. Wegen diesen Leuten konnte ich sogar im Gefälle auf die Autos aufschliessen. Das vor mir bergab fahrende Auto hatte einen sehr vorbildlichen Abstand zum nächsten, somit konnte ohne Probleme ein Velofahrer, welcher am Strassenrand pausierte, in die Lücke vor diesem Auto einfädeln. So rollten wir zu zweit mit einem Auto zwischen uns mit der Autolawine bis zu der Abzweigung Göschenen. Die geht links ab und ich dachte schon, dass wir zwei hier ewig warten müssten, bis sich eine Lücke im Gegenverkehr aufmachen würde. Doch dem war nicht so, denn irgendein netter Autofahrer lies uns durch.

War das schön, war das angenehm, war das toll. Die Fahrt durch Göschenen war direkt ein Luxus, da alle Fahrzeuge auf der Umfahrung blieben. Und was noch schöner war: Am Ende von Göschenen rollte die Blech-/Plastiklawine auf die Autobahn. Und nochmals schön war, dass vor der Autobahn ein Kreisel war, wo ich einbog, Vortritt vor der Blechlawine hatte und einsam wieder die Durchgangsstrasse runter rollte. Endlich konnte ich ohne viel die Bremse zu benutzen das Tal runter rollen. Natürlich hatte ich vor dem vorhin erwähnten Kreisel nochmals den wunderbaren Blick auf die drei farbigen Häuser.

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In Wassen mündete die Sustenpassstrasse ein. Dementsprechend nahm die Anzahl an Motorfahrzeugen wieder zu. Allerdings nach 800m hatte ich wieder meine Ruhe, da die meisten Fahrzeuge auf die Autobahn hüpften.

Zwischen Gurtnellen und Intschi bekam ich das Bedürfnis, mein im Körper gesammeltes Schmutzwasser abzulassen. Da entdeckte ich ein Plätzchen mit aufgestapelten Baumstämmen. Dahinter, so dachte ich mir, könne ich sicher das Schmutzwasser entsorgen. Als ich hinter diese Baumstämme trat, sah ich, dass dies ein beliebter Ort nicht nur für Schmutzwasserentleerungen war, sondern dass hier auch gerne brauner Bioabfall entsorgt wird.

Vor Erstfeld bekam ich ein Grinsen im Gesicht. Da hatte jemand seine alten Autopneus auf lustige Weise weiter verwendet:

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Dann war die Fahrt nicht mehr so angenehm wie auch schon. Dass es ein Schotterweg war, störte mich nicht, aber rund 20 Minuten rollte ich direkt neben der Autobahn. Das einzig positive an der Sache war, dass ich dann in der Autobahnraststätte, welche auch vom Fuss-/Radweg erreichbar war, eine warme Mahlzeit essen konnte.

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In Flüelen sah ich dann endlich mal ein Auto, welches nicht weiss, grau oder schwarz war:

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Ausserdem erfuhr ich, dass man Pneu auch anders schreiben kann:

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Und nun kam eine Strasse, die eine traurige Bekanntheit in der Schweiz hat: Die Axenstrasse.

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Sie war öffters wegen Steinschlag(gefahr) gesperrt. Jedoch ein paar Tage vorher durchbrach ein Auto ein Geländer und stürzte in den See. Obwohl auf der Axenstrasse die Velorouten Nr. 3 und 4 durchgehen, wird schwer empfohlen, diese Strasse zu meiden und statt dessen die Bahn oder das Schiff zu nehmen.

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Vor allem zwischen Sissikon und Brunnen müsste das Velo immer wieder auf der Strasse mit den anderen Motorfahrzeugen rollen. Da die Strasse aber nicht breit ist, wäre ich mit dem Anhänger ganz klar ein Hinder- und vor allem ein Ärgernis. Aber auf dieser Strasse will keinE VelofahrerIn freiwillig ein Hindernis sein.

Von Flüelen rollen die Velos auf eigener Spur relativ gefahrlos bis Sissikon.

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Unterwegs kann man des öffteren auch einen schönen Blick über den See werfen.

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Immer wieder durfte ich auf der alten Axenstrasse fahren. Ich liebe so alte Abschnitte.

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Was mich wunderte, war, dass es stellenweisse extra Spuren für Fussgänger gab, allerdings an gewissen Orten Fussgänger nicht erlaubt waren.

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Plötzlich meldete sich wieder einmal meine innere Stimme: „Fahre nicht aussen rum. Rolle durch diesen Tunnel.“ – „Wenn du das sagst, nehme ich den Weg aussen rum“, trotzte ich und bog vor dem Tunnel links ab. Ich fahre wirklich viel lieber auf den alten Wegen als durch einen öden Tunnel. „Zu spät.“, hörte ich es in mir drinnen. Nach dem Umweg rollte ich auf dem Trottoir, was zwar offiziell nach dem Strassenverkehrsgesetz verboten war und ich auch eine Busse riskierte, aber eben, Hinder- und Ärgernis auf der Strasse und so. Und genau hier wurde auf einmal die Lenkung irgendwie zitterig und immer träger. „Ich habe dich gewarnt“ – „Das möchte ich jetzt nicht hören.“ Mein Vorderpneu verlor langsam Luft. Die Stelle, wo ich mich gerade befand, war einfach zu eng, die Sonne schien mir ungebremst auf den Kopf und somit wollte ich hier keinen Schlauch reparieren. Ich pumpte das Vorderrad wieder auf und hoffte, dass es nicht mehr weit bis zu einem Aussichtspunkt war.

Tatsächlich kam bald dieser Aussichtspunkt (bei Petersort) und ich konnte anfangen, das Vorderrad zu demontieren. „Für was hast du eigentlich Plastikhandschuhe eingepackt?“, und die innere Stimme grinste. „Das frage ich mich auch“, als ich meine schwarzen Hände anschaute. Egal, nachdem ich den Schlauch ausgewechselt, das Steinchen aus dem Pneu („oder doch Pnöö“) rausgeholt und das Löchlein mit selbstklebenden Flicken innen und aussen am Pneu abgedichtet habe, rollte ich mit schwarzen Händen weiter.

Ein paar hundert Meter weiter beim Wolfsprung war zum Glück ein öffentliches WC. Als ich aber rein wollte, war das Männer-WC besetzt. Aber was Frauen können, konnte ich auch: Ich ging bei den Damen ins WC (es war frei) und befreite meine Hände mit Hilfe von Seife von dieser schmutzigen schwarzen Schicht. Als ich wieder bei meinem Brompton war, fragte ich mich schon, warum ich wieder einen Schwalbe Marathon habe, wo das Loch gefranzt war. Das hatte ich schon einmal auf einer Tour.

Ich rollte weiter auf dem Trottoir Richtung Brunnen. Vor Brunnen zweigte zum Glück eine Strasse auf die Autobahn ab, womit die Anzahl Fahrzeuge in Brunnen massiv abnahm. Wenig später stieg ich im Bahnhof in den Zug ein und lies mich nach Basel chauffieren.

Hier die Daten von Airolo bis nach Brunnen:
Strecke: 74km
Höhe Max: 2094m ü.M.
Höhenmeter: 1088m
Geschwindigkeit Ø: 13.05km/h
Steigung Ø: 4%
Steigung Max: 14%
Trittfrequenz Ø: 77U/min
Herzfrequenz Ø: 123 Schläge/min
Kalorien: 2769kcal
Reine Fahrzeit: 5h 40min
 
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Zwei Wochen später auf dem Gotthardpass (Ziege Teil 3)
Vorgeschichte Teil 1: Abschnitt nach dem vierten Bild: "Als ich mich wieder zum Brommie beim Passschild begab..."
Vorgeschichte Teil 2: 2. Überschrift: "Einen Monat später auf dem Flüelapass (Ziege Teil 2)"

Susi und Röbi sassen im Auto auf den Hintersitzen und warteten auf ihre Eltern. Susi hatte ein Brettli (Tablet) auf ihren Beinen und wischt gerade durch die Bilder. Röbi hatte das Smartphon vom Vater in den Händen und schaute konzentriert auf den (das) Bildschirm(chen). Als Röbi kurz seinen Kopf nach links wandte, um zu schauen, ob die Eltern schon kommen würden, traute er seinen Augen nicht. „Susi, schau mal zum Passschild rüber“ – „Ne, ich bin beschäftigt.“ – „Komm schon, Susi, da leckt einer an der Stange.“ Sie schaute in Röbis Richtung und tatsächlich, da steht ein Mann in grüner Kleidung und spricht mit dem Mann, auch in grün, welcher gerade mit der Zunge die Stange raufleckt.

„Iiiii, was für eine Sau“, quitschte Susi. Röbi lies das Fenster runter, nahm das Smartphone hoch und begann zu filmen. „Das glaubt uns keiner, bevor wir den Film als Beweis zeigen. Am besten wir schicken es dann an die Zeitung ‚1200 Sekunden’. Dann wird mein Name als News Scout erwähnt“, meinte Röbi und hielt die Linse auf die beiden Männer. Jetzt leckte der Mann gerade über den Boden, als plötzlich ein Kopf vor dem Smartphone erscheinte. „Hallo, liebe Kinder. Was macht ihr denn da schönes?“, fragte Hansueli. Beide erschraken und Röbi nahm das Smartphone runter.

Hansueli schaute auf das Samartpone und erkannte sofort: „Ah, du hast ein Master XL Big Phone V18. Hab ich recht?“ Röbi nickte. „Aha, es ist das schnellste Gerät, welches zur Zeit erhältlich ist. Und die Graphik ist einfach traumhaft.“, fährt Hansueli fort. Röbi zögert ein wenig und gab dann zur Antwort: „Ja, das stimmt.“ – „Der Sound ist ja auch sagenhaft: Doppelter Pegel, 128kb Sinuston, Smartlinkfunktion, 4 Weg Bassreflex, Supertrilogic 3, Fullspectrumsound, Streetsurround mit Vollduplexübertragunsspeicher.“ Röbi beginnt zu strahlen und fügte hinzu: „Der Akku ist auch nicht ohne. Bei etwa 50 Anrufen am Tag hält er gute 2 Wochen.“ Hansueli nickte: „Genau. Weisst du eigentlich, dass man anhand vom Gewicht die Akkuladung erraten kann?“ – „Das glaube ich nicht“ – „Doch, ehrlich. Gib mir mal das Bigi und ich beweis es dir.“ Röbi zögerte und Susi meinte: „Gib ihm ja nicht das Phone.“ Hansueli meinte: „Schau mal, wie viel Prozent der Akku noch hat. Merke dir die Zahl und sichere das Smartphone mit dem Code-Bildschirm ab. Dann kann niemand etwas mit dem Bigi anfangen.“ „Das ist war“, sagte Röbi, schaute auf die Akkuprozentladung des Akkus, merkte sich die Zahl 42% und sicherte das Smartphone ab. Dann gab er es Hansueli in die Hand.

Hansueli klemmte es in seiner rechten Hand zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger ein, wippte kurz auf sowie ab und gab an: „42 Prozent.“ Röbis Augen wurden gross. Hansueli schaute auf das Display und fing an zu tippen. „Was machen sie da?“, wollte Röbi wissen. „Ich tippe gerade den 60-stelligen Generalcode ein, mit dem man jedes Bigi knacken kann“, war Hansuelis antwort und tippte weiter. Ein paar Sekunden später erklang schon die Begrüssungsmeldie. „Dann schauen wir mal, was wir hier so finden. Aha, Videos. Das neuste zeigt gerade, wie jemand an der Stange leckt. Das löschen wir mal“, und Hansueli bestätigte gerade die Löschfrage. „Nein, das dürfen sie nicht“, ruft Röbi mit panischer Stimme. „Nicht? Na warte“, und Hansueli tippte weiter und weiter. Nach zwei Minuten meinte er: „Jetzt ist wirklich alles gelöscht und auf Werkseinstellung zurück gesetzt. Jeder News Scout, …“ (anderes Wort für Gaffer) „… der es wagt, mich und meine beiden Freunde zu filmen, um es an diese '1200 Sekunden-Zeitung' zu schicken, muss die Konsequenzen tragen“, und warf das Bigi auf Röbis Beine. Hansueli drehte sich um und ging rüber zum Passschild. Susi schaute zu Röbi: „Erklär das mal unserem Vater.“

"Und", fragte Hansueli, "habt ihr eine Spur?" Peter hatte ein breites Lächeln im Gesicht: "Ja, wir kommen dieser Bergziege immer näher."
 
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Vielen Dank für diesen (mal wieder) grossartigen und höchst informativen Tourenbericht!
stieg ich aus, entfaltete mein Brommie, steckte die Räder an den Anhänger und kuppelte ihn an. Dann rollte ich den Berg hinauf
"rollte den Berg hinauf" :D Das hört sich so leicht an...
Auch spannend fand ich, dass 1954 der Griesgletscher bis an die Stelle ragte, wo 1963-1966 die Staumauer des Griessees errichtet wurde. Das würde ja bedeuten, dass schon damals niemand auf die Idee kam, dass der Gletscher in den nächsten Jahren wieder wachsen und die Staumauer einfach wegdrücken könnte.
Das ist ein sehr interessanter und verblüffender Gedanke!
Allerdings war es nicht eines der modernen Modelle, sondern eher ein älteres
Wo Du so ein Ding gesehen hast: Mir war so, dass die Rechtslenker wären - stimmt das?
Darum verstehe ich langsam, warum die „Bläckedischen“ bei den Brommies sooooo beliebt ist und immer wieder aufgefrischt wird oder auf dem einem Brokenphoto im alten Forum die Hälfte der Bromptons schwarz war. Es gibt so viele Farben auf der Erde, wie hier z.B. drei Häuser in Göschenen zeigen:
Das mit den schwarzen Brommis liegt sicher auch daran, dass die bei den Händlern in aller Regel grosszügig vorrätig und verfügbar sind, da seit Dekaden immer eine der kostenlosen Farben und daher auch mancher, der gerne bunter wäre, zwecks schnellerer Bromptonisierung ein schwarzes gekauft hat. Und manch Händler konnte ein vorrätiges Rad mit Exotenfarbe (so wie die Deines Rades) erst nach Jahren und mit bitteren Preisabschlag verkaufen.
Als ich beim Berichteschreiben dieses Schild oben genauer betrachtete, wusste ich endlich, was mit EV6 genau gemeint war: EuroVelo6.
Das wäre eigentlich eine sehr sehr hübsche Tour, hätte man genug Zeit.
begann dann endlich die gepflasterte Strasse der Tremola
Das ist echt eine legendäre Traumstrasse, die stand schon zu Motorradzeiten auf meiner Wunschliste. Bisher habe ich es leider nicht geschafft sie zu fahren, mit keiner Sorte von Vehikel.
 
Vielen Dank für diesen (mal wieder) grossartigen und höchst informativen Tourenbericht!

Bitte, gern geschehen.

"rollte den Berg hinauf" :D Das hört sich so leicht an...

War tatsächlich locker. Ich war da noch fit und munter. ☺️

Wo Du so ein Ding gesehen hast: Mir war so, dass die Rechtslenker wären - stimmt das?

Ob das Twike 3 ein Rechtslenker ist, weiss ich leider nicht. Ich vermute aber schon, da in der Mitte des Fahrzeugs am meisten Platz für eine Lenkung mit "Sidestick mit Schubstange" ist.

Das mit den schwarzen Brommis liegt sicher auch daran, dass die bei den Händlern in aller Regel grosszügig vorrätig und verfügbar sind, da seit Dekaden immer eine der kostenlosen Farben und daher auch mancher, der gerne bunter wäre, zwecks schnellerer Bromptonisierung ein schwarzes gekauft hat. Und manch Händler konnte ein vorrätiges Rad mit Exotenfarbe (so wie die Deines Rades) erst nach Jahren und mit bitteren Preisabschlag verkaufen.

Jep, mein Brompton hat tatsächlich eine Exotenfarbe. Aber wenn ich so an meinen Händler denke: Der hatte ein paar Bromptons zum Verkaufen im Haus, aber er machte das Geschäft mit den Bromptons à la Carte. Aber da wurde immer wieder ein schwarzes Brompton bestellt. Andererseits ist die Farbauswahl bei Brompton eher bescheiden. Da haben andere Hersteller von "normalen" Velos weitaus mehr Auswahl, z.B. Aarios.


Das ist echt eine legendäre Traumstrasse, die stand schon zu Motorradzeiten auf meiner Wunschliste. Bisher habe ich es leider nicht geschafft sie zu fahren, mit keiner Sorte von Vehikel.

Die Tremola ist wirklich eine Traumstrecke, nicht wegen der Landschaft, sondern eher wegen der Strassenführung. Die Befahrung machte mir am meisten Spass, wenn eine Serpentine nach der anderen kam. Schön ist auch, dass sich der Motorenverkehr sehr im Rahmen hielt. Die Pflastersteine hingegen waren alles andere als angenehm. Falls jemand auch mal mit dem Brommie da durch will, würde ich nur die Bergfahrt empfehlen, die Talfahrt wird ein zeitlich längeres Geschüttel.
 
Jep, mein Brompton hat tatsächlich eine Exotenfarbe. Aber wenn ich so an meinen Händler denke: Der hatte ein paar Bromptons zum Verkaufen im Haus, aber er machte das Geschäft mit den Bromptons à la Carte. Aber da wurde immer wieder ein schwarzes Brompton bestellt. Andererseits ist die Farbauswahl bei Brompton eher bescheiden. Da haben andere Hersteller von "normalen" Velos weitaus mehr Auswahl, z.B. Aarios.
Wenn ich mir meine eigenen Brommis anschaue:
1. schwarz (Vorjahres-Keymodell, im Angebot erworben)
2. weiss (über viele Jahre unverkauftes Vorfürmodell)
3. Raw (direkt nach Lieferung fluchs abgegriffen ;-))
4. Rot/schwarz (gebraucht erworben)
5. Schwarz (gebraucht erworben)
6. Silber (gebraucht erworben)

So richtig bunt ist das nicht, nicht ganz freiwillig - manchmal muss man nehmen, was man kriegen kann, gerade wenn man gebraucht kauft oder eine bestimmte Ausstattung will oder eben ein Sonderangebot wahrnehmen. Ist auch bei meinen anderen Rädern so: Die habe ich fast alle gebraucht erworben und der schwarz-Anteil ist sehr hoch, einfach weil es keine Auswahl gab.

Bei den Brommi-Farben gebe ich Dir recht: Viele gefallen mir einfach nicht und wenn sie dann mal eine schöne Farbe rausbringen brauche ich grade kein Brommi. Und wenn ich dann eins brauche gibt es die schönen Farben nicht mehr. So war es zumindest bisher.
 
Ein Vorteil bei der Farbe schwarz kam mir vor kurzem in den Sinn: Egal, ob ich den Hinterbau, die Gabel, das Lenkrohr oder den Hauptrahmen zur Sau mache: Es gibt immer noch diese Teile in der Farbe Schwarz als Ersatzteil. Mache ich bei meinem Brommie z.B. den Hinterbau zur Schnecke, dann gucke ich farblich in die Röhre.
 
Ein Vorteil bei der Farbe schwarz kam mir vor kurzem in den Sinn: Egal, ob ich den Hinterbau, die Gabel, das Lenkrohr oder den Hauptrahmen zur Sau mache: Es gibt immer noch diese Teile in der Farbe Schwarz als Ersatzteil. Mache ich bei meinem Brommie z.B. den Hinterbau zur Schnecke, dann gucke ich farblich in die Röhre.
Das würde ich entspannt sehen. Brommis sehen mit schwarzen (bzw. generell dunkleren) Extremitäten als der Hauptrahmen prima aus und deutlich besser als andersrum. Das klassische Beispiel ist das klassische Brommi mit rotem Hauptrahmen und schwarzen Extremitäten. Andersrum sieht diese Farbkombi etwas seltsam aus, mehr als nur ungewohnt finde ich. Ähnlich ist das bei den meisten anderen Farben auch - ein schwarzer Hinterbau wäre also vielleicht gar nicht sooo schrecklich (und so richtig wahrscheinlich, dass Du in das Problem kommst, ist es wahrscheinlich auch nicht).
 
Bei meinem ersten Brommie aus dem Jahre 1995 hatte ich nach 5 Jahren einen Bruch im Hinterbau. Damals kein Problem, denn er war ja schwarz :) und wurde ohne "wenn und aber" sehr schnell ersetzt (sogar weitaus schneller, als heute ein Schweizer Händler aus England die Hülse für die Sattelstütze erhält 🙁).

Ich besuchte vor kurzem die Brompton-Seiten und musste erschreckend feststellen, dass die Farbauswahl sehr bescheiden ist. Und hätte ich 8 Farben zur Auswahl, sind drei nicht erhältlich.
 
Hallo Tipsi,
Du empfiehlst für die Abfahrt nicht die Tremola zu nehmen. Hättest Du einen Alternativvorschlag. Könnte man für die Abfahrt Richtung Süden einfach die Haupstraße nehmen? Ich bin gerade bei der Planung für unsere nächste Alpentour. Eine Variante wäre von Basel oder Zürich über Bern, Grimsel, Furka und Gotthard an einen oder mehrere der Seen zu fahren. Es dürfen sich natürlich auch gerne andere Foristen mit Tips melden. Den Lukmanier habe ich schon auf dem Schirm, aber das wäre dann ja mit dem Oberalp gleich noch ein Pass mehr. Und wir wollen es in unserem Alter nicht mehr so übertreiben.
 
Salli R&B

Jep, eine Abfahrt auf/durch die Tremola empfehle ich nicht. Der Grund ist einerseits für mich, dass es auf Kopfsteinpflaster mit dem Brommie keinen Spass macht, auch mal höhere Geschwindigkeiten zu fahren. Die Bergfahrten sind ja meistens eher mit gemütlicher Geschwindigkeit und mit einem gewissen Kraftaufwand verbunden. Somit sehe ich eine Abfahrt als Belohnung an und möchte die geniessen.

Es gibt ja zwei Möglichkeiten, vom Gotthardpass runter nach Airolo zu kommen: Entweder durch die Tremola (blaue Strasse auf der Karte) oder auf der neuen Passstrasse (die lachsrote neue Passstrasse). Ihr könnt ja, wenn ihr von Hospenthal rauf kriecht, bei Brigghubel auf der Veloroute weiter auf den Pass hoch radeln. Hier ist die Strasse auch mit Kopfsteinpflaster belegt. Dann könnt ihr oben auf dem Pass entscheiden, ob ihr die Tremola nehmen wollt oder doch lieber die neue Passstrasse.

Versucht die Planung so zu legen, dass ihr den Gotthardpass unter der Woche und nicht am Wochenende bezwingt. Falls es auf der Autobahn staut, weichen viele Motorfahrzeuge auf die Passstrasse aus. Wenn es viel Gegenverkehr hat, aber von hinten sehr wenig, dann könnt ihr wahrscheinlich gut damit leben. Allerdings wenn die Blechlawine euch reihenweise bei der Bergfahrt überholt, bekommt ihr sicher Vögel.

Griessli
Tipsi
 
Salli R&B

Den Lukmanier habe ich (noch) nicht befahren. Der Vorteil gegenüber dem Gotthardpass wäre, dass der Oberalp- sowie der Lukmanierpass nicht so stark vom Verkehr betroffen sind. Die Autos, LKWs und Reisebusse fahren lieber über den bekannten Gotthard oder den Bernhardinpass/Passo del San Bernardino (hier meistens auch durch den Tunnel, nicht die Passstrasse). Wäre als Ausweichsroute eine Überlegung wert.

Griessli
Tipsi
 
Hallo Tipsi,

vielen Dank für deine umfangreichen Antworten. Ich glaube ich habe das mit der Tremola und dem Gotthardpass jetzt verstanden. Von Andermatt kommend, scheint es nur auf dem letzen Stück bis zum Pass das Kopfsteinpflaster zu geben, während Richtung Süden der überwiegende Teil mit Kopfsteinpflaster ist. Das möchten wir bergab auf so einer Strecke nicht so gerne;) Also dann lieber die neue Passtraße herunter fahren.

Und nein - am Wochenende werden wir so einen Pass mit Sicherheit nicht fahren. Das ist auch mit der Grund warum der Lukmanier eher nicht in Frage kommt. Nach der bisherigen Planung, haben wir nach Grimsel- u. Furkapass, in Andermatt einen Tag Pause eingeplant und wollen dann am Freitag weiter nach Biasca. Da wir nicht mehr so fit sind, kommen uns Oberalb- u. Lukmanier für einen Tag etwas viel vor, was bedeuten würde, dass wir den Lukmanier dann am Samstag fahren müssten.

Und ich merke gerade, wie mit jedem Satz die Vorfreude steigt.

Herzliche Grüße
 
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