mit dem Brompton auf das Stilfser Joch

mib

aktives Mitglied
Im schwäbischen Tagblatt ist heute ein Artikel, wie jemand mit einem Brompton, welches auf Rohloff umgebaut wurde, das Stilfser Joch befuhr. Online ist nur ein Teaser zu lesen:
Der Protagonist betreibt einen Fahrradladen, verkauft selbst aber keine Brompton.
 
Wer es selbst mal ausprobieren möchte: im Sammelthread: Fahrradmessen und -veranstaltungen 2023 ist er ja bereits gelistet – am 2.9.23 ist wieder der Radtag am Stilfserjoch
Meinen Bericht von 2015 hat das alte Forum leider mit ins Nirwana genommen, aber ich kann dieses autofreie Event aufs Wärmste empfehlen (natürlich stark wetterabhängig). Ich fand das ohne Umbauten mit BWR und 44er Kettenblatt gut machbar (da waren Leute mit weit weniger geeigneten Gefährten unterwegs und auch die Rennradfraktion teils schlechter übersetzt) …die wahre Herausforderung war eher die Bremstaktik bei der Abfahrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja schade, @valkoinen, dass Dein Bericht vom Stilfser Joch unterging. So viel ich weiss, hast Du den noch irgendwo in englischer Sprache im Netz.

Ich habe mal am Radtag Stilfser Joch (Samstag) und am slowUp Albula (Sonntag) teilgenommen. Ein voriges Mal war ich mit meiner Lieblingsvelotourbegleiterin unter anderem auf dem Stelvio und habe einen Bericht geschrieben. Für die ganze Tour hier klicken, nur für das Stilfser Joch hier.

Leider konnte ich letztes Jahr am Radtag Stilfser Joch und slowUp Albula nicht teilnehmen, da ich mit grossem Erfolg meinen Velohelm unfreiwillig getestet hatte. Dieses Jahr muss ich leider wegen der Arbeit zu Hause bleiben, grummel.

Griessli
Tipsi
 
Meine Hochachtung allen Pass-Bromptonauten ! Neben der Kondition imponiert mir aber vor allem das offensichtliche Geschick, mit den felgengebremsten kleinen Rädern wieder unversehrt die Berge runter zu kommen ! Wie macht Ihr das ?

Hatte 1983 eines der ersten MTBs aus Deutschland, ein blaues "Herkules" mit Trommelbremsen, bei Fahrten in den Schweizer Bergen liefen die ( trotz geringem Fahrergewicht ) regelmässig fest, auch bei Intervall-Bremsen"
Das nächste MTB hatte Cantilever-Bremsen, bei längeren steilen Abfahrten war das inmer ein Krampf, machte erst Spass mit Scheibenbremsen

Wie macht Ihr das, dass Euch bei langen Abfahrten - ggf noch mit Gepäck? - die kleinen Felgen nicht überhitzen ??
 
Wie macht Ihr das, dass Euch bei langen Abfahrten - ggf noch mit Gepäck? - die kleinen Felgen nicht überhitzen ??
mit Brompton habe ich da keine Erfahrung. Im erwähnten Artikel steht, dass der Fahrer nach 4 Kurven immer eine Pause machte und bei Bedarf die Felge in einem Bach kühlte.
Ich selbst bin mit dem Reiserad in der vergangenen Woche mehrere Pässe gefahren (mit HS33, aber 28") und habe bei den Abfahrten auch mal eine Bremspause eingelegt (allerdings auch, wegen einsetzenden Nieselregens).
 
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Wie macht Ihr das, dass Euch bei langen Abfahrten - ggf noch mit Gepäck? - die kleinen Felgen nicht überhitzen ??
Ich war im Juli mit meinem M6LD zwischen Görlitz, Zittau, Jeschken, Liberec und Neißequelle mit Gepäck unterwegs. Kein Reifenplatzer bei steilen und schnellen Abfahrten, auch wenn ich beide Bremsen gleichzeit gezogen hatte. Habe, wo es möglich war, die Bremsen abwechselnd zur Regulierung der Geschwindigkeit genutzt.
 
Diese Art zu bremsen ist die Sägezahntechnik. Sie wird dem Lokführer gelehrt und bei Güterzügen und alten Reisezügen angewendet, damit die Radreifen nicht überhitzen und abfallen. Aber bei viel Gepäck und langen über 15 % habe ich auch schlicht angehalten und die Felgen abkühlen lassen. Vor Erfindung der Rückschrittbremse hat man einen dicken Ast ans Rad gehängt und hinterhergescleift - oder geschoben.
 
Diese Art zu bremsen ist die Sägezahntechnik. Sie wird dem Lokführer gelehrt und bei Güterzügen und alten Reisezügen angewendet
Ich hab sie - wie oben schon geschrieben - in der Fahrschule gelernt beim PKW Führerschein. Obwohl ich den nicht im Gebirge gemacht habe. Und wende sie seither mit allen Fahrzeugen an. Hatte damals schlicht einen guten Fahrlehrer.
 
Bei mir kommt es einerseits auf das Gefälle, die Strassenführung, Strassenzustand und andererseits auch auf den Abfahrtsstil an. Falls Du bleich wirst, wenn der Tacho bergab mehr wie 40km/h auf der Geraden anzeigt, dann wird es schwieriger, mit dem Fahrtwind die Felgen zu kühlen.

Der Anhänger drückt von hinten und verlängert den Bremsweg ein Stück. Bei Abfahrten muss ich das berücksichtigen.

Ist das Gefälle höher wie 10%, die Abfahrt sehr kurvenreich oder die Strasse in einem schlechten Zustand, dann lege ich auch Felgenabkühlpausen ein. Wenn ein Bach oder ein Brunnen da sind, kühle ich die Felgen auch da ab (geht sehr schnell). Aber vorsicht: Nicht die Kette/den Spanner ins Wasser tauchen.

Der Luftwiderstand kann ja mithelfen, den Geschwindigkeitszuwachs zu reduzieren, die Geschwindigkeit zu halten oder gar langsam zu bremsen. Richte einfach dafür deinen Körper auf. Wenn Du noch ein Jacke anhast und es die Temperaturen zulassen, dann kann sie teilweise auch als "Bremsfallschirm" genutzt werden.

Wie schon beschrieben abwechselnd hinten, vorne, hinten, vorne... bremsen. So kann die nicht gebremste Felge ein wenig abküheln. Wie auch schon oben vermerkt, kurz und knackig bremsen, loslassen, kurz-knackig bremsen, loslassen usw. Wenn das Gefälle ca. 10% übersteigt, dann werden diese beiden Bremsarten vermischt: Hinten bremsen, kurz-knackig beide Bremsen ziehen, dann vorne bremsen, kurz-knackig beide Bremsen ziehen, dann wieder nur hinten bremsen...

Was auch nicht zu unterschätzen ist: Bessere Bremsbelege.

Wenn du einige Abfahrten hinter Dir hast, unterwegs auch mal ganz angehalten und die Felgen berührt hast (auch hier vorsicht: sie können von warm bis Auaheiss werden), dann kannst Du mit der Zeit Deinen Fahr- und Bremstil anpassen.

Ach ja: Trommelbremsen sind für längeres Bremsen z.B. bergab nicht geeignet. Sie können die Wärme/Hitze nur schlecht ableiten.

Griessli
Tipsi
 
Ich hab sie - wie oben schon geschrieben - in der Fahrschule gelernt beim PKW Führerschein. Obwohl ich den nicht im Gebirge gemacht habe.
Ganz offensichtlich, denn im Gebirge bekommt man beigebracht, die Motorbremse zu nutzen, dann ist die größte Bremslast schon weg. Erst wenn das wirklich nicht reicht, kommen andere Techniken wie der Sägezahn zum Einsatz. OK, das ist Kfz-spezifisch und lässt sich außer bei Fixies kaum aufs Rad übertragen...
 
Ganz offensichtlich, denn im Gebirge bekommt man beigebracht, die Motorbremse zu nutzen, dann ist die größte Bremslast schon weg. Erst wenn das wirklich nicht reicht, kommen andere Techniken wie der Sägezahn zum Einsatz. OK, das ist Kfz-spezifisch und lässt sich außer bei Fixies kaum aufs Rad übertragen...
Wenig sinnvoller Kommentar - Du warst ja nicht dabei in der Fahrschule, Behauptungen über das Gelernte können also nur erfunden sein. Motorbremse gehörte in der Fahrschule natürlich auch dazu. Nutzt beim Fahrrad nur nix, wenn Du kein Fixie fährst :D oder ein eBike mit Rekuperation.
 
Wenig sinnvoller Kommentar
Dito.
Du warst ja nicht dabei in der Fahrschule
In der im Gebirge wohl mehr als Du :p
Nutzt beim Fahrrad nur nix, wenn Du kein Fixie fährst :D
Hatte ich bereits geschrieben.
oder ein eBike mit Rekuperation.
Wir sind ja eh schon off topic, gibt es noch ein System, das das unterstützt? Konnte SwissDrive das nicht?

Um noch was zum Thema beizutragen: Wenn man die Bremsen bergab schonen will oder muss, dann muss man sich möglichst groß und unaerodynamisch machen. Bei Velomobilen, wo beides nicht geht, werden gelegentlich Bremsschirme verwendet. Ein bisschen Energie wird man je nach Größe damit vernichtet bekommen (dürfen im öffentlichen Straßenverkehr ja auch nicht zu groß sein). Bei Bremsscheiben kann man noch ein bisschen was rausholen, indem man schwere Exemplare verwendet, die können mehr Energie aufnehmen. Bei Felgen wird der Unterschied nicht nennenswert sein. Da sind intakte Schläuche wichtig, ich habe schon abgelöste Flicken erlebt. Da platzt immerhin nichts, aber die Luft entweicht halt so wie bei dem eigentlich damit geflickten Platten.
Ansonsten gebe ich zu, dass mir Hochgeschwindigkeit mit dem Brompton immer noch ein bisschen unheimlich ist, gerade im Vergleich zum scheibengebremsten Liegerad oder Reiserad, aber die Bremsung aus knapp 70km/h neulich hat das Vertrauen in die Bremsen schon etwas gestärkt. Man muss halt ein Gefühl entwickeln, was die Komponenten abkönnen (oder halt lieber häufiger pausieren, wenn man nicht so auf Trial & Error steht).
Trommelbremsen sind für längeres Bremsen z.B. bergab nicht geeignet. Sie können die Wärme/Hitze nur schlecht ableiten.
Im Velomobilbereich sind Scheibenbremsen dennoch keine Alternative, weil die mit dem Dreck im Radkasten schlecht umgehen können. Deswegen gibt es da inzwischen Trommeln mit Kühltürmen mit bis zu 90mm Durchmesser, damit die Energie was hat, was sie aufheizen kann, bevor die Speichen sich lockern, weil sich die Nabe ausgedehnt hat (nein, das ist nicht erfunden).

@Jaeng: Vom Jeschken nach Liberec dürften es auch nur etwas mehr als 600 Höhenmeter sein - nicht nichts, aber wenn man vom Gipfel bis zum Parkplatz am Sattel runter ist, dann ist das Schlimmste ja schon durch und man kann es im weiteren Verlauf oft rollen und damit abkühlen lassen. Hochgebirge ist in der Tat nochmal herausfordernder. Schlimmer sind nur schlechte Straßen, auf denen man es nicht rollen lassen kann, das Problem kennen die MTBiker...
 
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