Gelöst: 3 Gang Nabenschaltung (Sturmey Archer): ein Gang funktioniert nicht

sandia

Blau-gelber Forumsraser
Moin,

nachdem ich jetzt schon deutlich besser auf dem Brommi sitzen kann, war ich heute zum ersten Mal auf längerer Tour. Dabei ist mir eigentlich gleich aufgefallen, dass ein Gang der Nabenschaltung (Sturmey Archer 2022, M6RD) nicht funktioniert. Der Übersetzung nach fehlt mir der kleinste, Gang 2 wird mit "1" angezeigt, Gang 3 mit "2". Beim Schalten auf Gang 3 passiert nichts mehr. Kann ich das selbst verursacht haben? Wie repariert man das? Müsste doch eigentlich in die Gewährleistung fallen? Ich habe das Rad ja erst vorletzten Samstag gekauft.

Grüße!
 
Das klingt ganz danach dass der Schaltzug nicht genug Spannung hat. Kann sich verstellt haben oder passiert auch (in gewissen Maßen) über die Zeit wenn sich der Zug in die Länge zieht.

Die Einstellung wird hier erklärt:


View: https://www.youtube.com/watch?v=X6RpE0u9FnA

Wichtig ist, dass von dem kleinen Metallstift in dem "Auge" der Nabenmutter bei Einstellung "2. Gang" ca. 1mm zu sehen ist (im Video ungefähr bei Minute 1:00). Dann sollte die Schaltung wieder richtig laufen. Das abschließende Anziehen der Kontermutter nicht vergessen, sonst ist's gleich wieder locker ;)
 
Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Thread:

PS: Die Einstellung der Dreigangnabe mache ich nach langen Jahren Erfahrung auch etwas russisch, unabhängig vom Hersteller der Nabe überall gleich und anders, als im Handbuch beschrieben, so, wie ich das früher schon immer mit der Torpedo gemacht habe: Ich stelle als Grundeinstellung bei eingeschraubtem Schaltkettchen im 3. Gang via Zugklemmschraube und Hülsenmutter so ein, dass im 3. Gang das Kettchen nicht aus der Nabe gezogen wird und der Zug gerade spannungsfrei ist, maximal sehr leicht lose. In der Regel reicht das schon vollkommen aus - dann werden im 2. und 1. Gang jeweils annähernd gleich große Längen des Kettchens aus der Nabe gezogen und die Gänge rasten sauber ein. Wenn das nicht der Fall ist reicht idR eine Feinjustage der Hülsenmutter um 1-3 Umdrehungen um eine perfekte Schalteinstellung zu bekommen. Negatives Antipattern ist, wenn beim Schalten in den 1. Gang kaum noch Kettchen aus der Nabe gezogen wird und/oder der 1. Gang sich am Schalthebel nur sehr schwer (fast mit Gewalt) einlegen lässt.
Damit bin ich eigentlich immer gut gefahren. Die einzige Dreigangnabe, bei der das so nicht funktioniert ist die Dualdrive mit Klickbox.
 
Mit dem Video von Valkoinen kann ich schon was anfangen, ob ich mich da alleine rantraue, weiß ich noch nicht. Die Beschreibung von Berlinonaut kommt mir eher Chinesisch vor. Mein Schrauberfahrung bei Nabenschaltungen liegt bei nahe Null...

Vielen Dank euch beiden!

EDIT: Wenn ich das falsch mache, ist einfach nur die Schaltung noch schlechter eingestellt als vorher oder kann ich da was kaputt machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Panik. Das dauert keine 2 Minuten. Meine Beschreibung ist eine schnellere Version von dem, was im Video erzählt wird. Das Vorgehen ist minimal anders, aber das Grundprinzip gleich. Die Einstellung zu lernen schade nicht - wenn Du jemals einen Platten hinten hast musst Du das nämlich eh machen. ;)
 
Handfest halt, so fest wie Du es per Hand hinkriegst. Du musst sie ja unterwegs im Pannenfall wieder aufkriegen, sie soll sich aber nicht von allein losrütteln. Und immer dran denken: Bei den kleinen Hochdruckrädern des Brommi vibrierts sehr viel heftiger als am MTB mit breiten Reifen mit wenig Druck.
 
Kann man sicherlich machen, hört sich aber nach mit großer Kanone auf nicht vorhandenen Spatz geschossen an. Dreigangnaben in dieser Bauweise gibt es seit deutlich über 100 Jahren, sowas war nie nötig, bei keinem Hersteller. Selber fahre ich seit meiner Kindheit (die auch schon ein paar Tage her ist :eek:) Räder mit Dreigangnabe - sowas war nie nötig. Wenn sich alle fünf Jahre mal tatsächlich die Kontermutter lösen sollte zieht man sie halt wieder an. Wenn das ständig passiert stimmt was beim Kontern nicht.
 
Danke für den Tipp. Meine Befürchtung wäre dann, dass ich, wenn notwendig, die Kontermutter nur noch schwierig herunter bekommen würde. Ich tendiere eher dazu, da demnächst einen Tropfen Schraubenkleber drauf zu machen.
 
Ich tendiere eher dazu, da demnächst einen Tropfen Schraubenkleber drauf zu machen.
Bin da ganz bei Berlinonaut. Nix kleben, einfach handfest drehen. Wenn man mal dran muss, wäre alles andere an zusätzlicher Sicherung ein Ärgernis. Hat für Millionen Schaltnabenbenutzer Jahrhunderte lang schon funktioniert.
 
Würde ich nicht machen. Wenn man unbedingt der Meinung ist, dass das so wie vorgesehen nicht hält würde ich entweder die Enden von Hülsenmutter und Kontermutter mit grobem Schmirgelpapier oder Feile etwas aufrauen zwecks Erhöhung der Reibung. Oder ich würde zwischen Kontermutter und Hülsenmutter entweder eine Federscheibe oder eine Zackenscheibe verbauen. Die eine erhöht die Vorspannung, die andere die Reibung. Beides sollte das Problem lösen und ist - im Gegensatz zum Teflonband, das zum Abdichten gedacht ist (also für was völlig anderes) reversibel.
Nach wie vor bin ich aber der Meinung daß das alles vollkommen unnötig ist und das Problem schlicht nicht existiert und jegliches Rumbasteln an der Stelle Rumdoktorei an Symptomen ist.
 

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