T-Line Fragen zur T-Serie

Beiträge rund um das Brompton T-Line

Mibozu

Mitglied
Auf der Webseite steht, dass die T-Serie genauso robust sei wie ein normales Brompton. Glaubt ihr, dass das stimmt? Bei mir müsste es Geschramme in der ICE-Überkopf-Gepäckablage und häufiges Umgefalle im gefalteten Zustand aushaten. Mein Brompton ist auch schon gefaltet unbeschadet mehrere zig cm in einem Reisebus-Kofferraum gestürzt. So was könnte immer mal wieder vorkommen. Insb. der Carbonlenker scheint mir von meinem Laienverständnis her sehr exponiert und damit stabil zu sein.
Und könnte man da eine Schaltung mit mehr Entfaltung einbauen?
Erst mal Hirngespinste, das T-Brommi ist mir zu teuer, aber man wird ja hoffentllich träumen dürfen.
 
Was die grundsätzliche Robustheit angeht hätte ich da keine Bedenken. Auch bei den Carbonteilen (Gabel + Lenker) würde ich Brompton da tendenziell vertrauen (und zwar um Größenordnungen mehr als Carbonteilen von Alibaba oder 3rd-Party-Herstellen/-händlern). Wenn überhaupt hätte ich bei Deinem Anwendungsfall auch Fragezeichen beim Lenker - aber eher aus historischen Vorurteilen als praktischem Wissen um den konkreten Lenker. Das liesse sich ja mir nur geringer Gewichtspönale durch einen Alu-Lenker lösen.
Bei der Schaltung sieht das anders auch: Na klar kriegt man da mehr Entfaltung rein - das geht aber wohl fast immer mit (viel) mehr gewicht einher: Schlumpf oder Efneo im Tretlager, BWR im Hinterrad oder gar Cooper-Hinterbau mit Rohloff - die Möglichkeiten sind zahlreich. Aber konterkarrieren dann doch die Idee hinter dem T-Line. Das verträglichste dürfte wohl ein Doppelkettenblatt vorne sein, jedenfalls bis irgendwer die Brompton Viergang mit Hilfe einer aktuellen MTB-Schaltung mit 40er bis 50er Ritzeln pimpt. :D

Das T-Line ist schon sehr schick, aber eben auch noch sehr neu. Umfängliche Langzeit-Erfahrungen kann es damit nicht geben und die ersten Käufer sind zwangsläufig ein Stück weit auch Praxistester. Vermutlich können sie aber auch deutliches Entgegenkommen vom Werk erwarten (ich vermute u.a. das ist der Hintergrund für den aktuellen Zwang zur Brompton Junction für's T-Line - Brompton will Feedback aus der Praxis). Auf der anderen Seite scheinen sie deutlich schneller mehr T-Lines zu bauen als initial geplant, es scheint also wenig Probleme zu geben.

Die Briten schreiben gelegentlich mal von Problemen mit der Viergang-Schaltung - andererseits kriegen die wirklich alles kaputt und meckern notorisch. Würde ich also erst mal nicht so furchtbar ernst nehmen.

Was mich am T-Line aktuell stört (neben dem prohibitiven Preis, der aber wohl gerechtfertigt ist) ist die Abwesenheit einer leichten Teleskopsattelstütze (da muss man auf die normale Stahlstütze mit ihrem exorbitanten Gewicht zurückgreifen) und dass es nur einen Vorbau gibt für S und M-Version (ist der gleiche Vorbau). Ein H bzw. einen solchen Vorbau gibt es nicht. Damit fällt meine übliche Modifizierung der Lenkergeometrie auf auf meinen Bedarf auf Basis des H aus.

Das ist mir in der Summe dann ein wenig viel des Kompromisses - der USP des T-Line ist das Gewicht und wenn ich das deutlich erhöhen müsste durch Sattelstütze, Lenkergedöns und ggf. Nabendynamobeleuchtung um es für mich alltagsnutzbar zu machen scheint es mir für mich sinnvoller, beim treuen 2lx zu bleiben, bei dem ich eigentlich nicht wirklich was vermissen.

Dir sei geraten die Brompton-Weitwurf-Experimente auf ein Minimum zu beschränken :p - das mag auch das normale Brommi nicht so gern und mindestens die Öhrchen sind da schnell mal verbogen oder ganz ab. 😉
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe mich mal für die T-Serie auf der Bromptonseite registriert. :)
Bei der Schaltung sieht das anders auch: Na klar kriegt man da mehr Entfaltung rein - das geht aber wohl fast immer mit (viel) mehr gewicht einher: Schlumpf oder Efneo im Tretlager, BWR im Hinterrad oder gar Cooper-Hinterbau mit Rohloff - die Möglichkeiten sind zahlreich. Aber konterkarrieren dann doch die Idee hinter dem T-Line. Das verträglichste dürfte wohl ein Doppelkettenblatt vorne sein, jedenfalls bis irgendwer die Brompton Viergang mit Hilfe einer aktuellen MTB-Schaltung mit 40er bis 50er Ritzeln pimpt. :D
Ich war mir nicht sicher, ob die T-Serie ein anderes Schaltauge, eine andere Hinterbauweite o.ä. hat, was den Umbau erschwert. Aber wenn das wie beim normalen Brompton ist, ist es super.

Das T-Line ist schon sehr schick, aber eben auch noch sehr neu. Umfängliche Langzeit-Erfahrungen kann es damit nicht geben und die ersten Käufer sind zwangsläufig ein Stück weit auch Praxistester. Vermutlich können sie aber auch deutliches Entgegenkommen vom Werk erwarten (ich vermute u.a. das ist der Hintergrund für den aktuellen Zwang zur Brompton Junction für's T-Line - Brompton will Feedback aus der Praxis). Auf der anderen Seite scheinen sie deutlich schneller mehr T-Lines zu bauen als initial geplant, es scheint also wenig Probleme zu geben.
Hehe. Habe gerade die erste Hälfte des Buchs "The Brompton: Engineering for Change" gelesen und musste daran denken, wie Butler-Adams schreibt, dass die unfreiwillige Pause relativ am Anfang von Bromptons Geschäftigkeit auch eine Chance war, weil bei Reparaturen Schwachstellen kennen gelernt wurden, die bei der ersten Serie auftraten, wodurch die im zweiten Anlauf produzierten Räder dahingehend verbessert werden konnten. Vier Jahre warten will man diesmal wohl nicht.😉

Dir sei geraten die Brompton-Weitwurf-Experimente auf ein Minimum zu beschränken - das mag auch das normale Brommi nicht so gern und mindestens die Öhrchen sind da schnell mal verbogen oder ganz ab.
😉
Ja, die Öhrchen sind leider schon etwas verbogen, aber es rollt noch. Mit dem Fall im Bus hatte ich nicht gerechnet und meistens sind die Ladeflächen ja auch flach, sodass nichts fallen kann. Dass bei regelmäßiger Nutzung jemandem ein Rad im Zug nicht mal umkippt, kann ich mir kaum vorstellen. Da müsste man es ja anschließen (habe ich auch schon überlegt).
 
Ich war mir nicht sicher, ob die T-Serie ein anderes Schaltauge, eine andere Hinterbauweite o.ä. hat, was den Umbau erschwert. Aber wenn das wie beim normalen Brompton ist, ist es super.
Ganz so ist es nicht - der Umwerfer ist schon anders und auch das Schaltauge. Ist ja eine 4-Gang-Kettenschaltung, die es sonst nur beim P-Line gibt und dazu braucht es einen anderen Hinterbau. Da kann man aber garantiert was zurecht fummeln, wenn man das denn möchte.
Dass bei regelmäßiger Nutzung jemandem ein Rad im Zug nicht mal umkippt, kann ich mir kaum vorstellen. Da müsste man es ja anschließen (habe ich auch schon überlegt).
Umkippen sollte jetzt nicht das Problem sein, das passiert schon mal. Ich habe bei mir unter dem Sattel einen Gummistraps fest installiert, damit kann man das Rad schnell und unaufwändig zumindest grob sichern, ob nun in der U-Bahn, der S-Bahn oder der DB. Hat sich bewährt.
 
Zurück
Oben