Felge gerissen

j123

aktives Mitglied
Musste heute meine Spazierfahrt abbrechen:
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Die Felge (Hinterrad) hatte 5800km. Finde ich ja etwas früh. Die erste hatte doppelt so lange gehalten.
Ist der dünne schwarze Strich hier die Verschleißanzeige?
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Auf dem Weg zur Bahn habe ich dafür zwischen Lohmar und Siegburg eine Trasse entdeckt, von der ich noch nie gehört hatte. Beginnt Autobahnausfahrt A3 Lohmar und Endet am Michaelsberg. Im Wald wassergebundener Belag aber gut fahrbar, in der Stadt Asphalt.

Viele Grüße

Jan
 

spargelix

aktives Mitglied
Auf dem Bild erscheint die Innenseite der Felge am Rand blank. Das würde auf einen falsch montierten Bremsschuh hindeuten, der nicht vollflächig auf der Bremsflanke anliegt.
 

j123

aktives Mitglied
Ja, das hatte ich mal vorübergehend. Meinst Du, davon ist der schwarze Strich im zweiten Bild?
 

spargelix

aktives Mitglied
Die Verschleißanzeige liegt üblicherweise in der Mitte der Bremsflanke, also etwa da, wo der Riss ist.
Mit wieviel Druck bei welcher Reifengröße fährst Du?
 

spargelix

aktives Mitglied
Anbei ein paar Bilder einer durchgebremsten Felge mit einseitig abgerissener Flanke.
IMG_20220218_113000.jpg Rechts ist deutlich eine ähnliche Kante zu erkennen.
IMG_20220221_073930.jpg Und hier ist die Flanke ab.

Habe ich im Schrottkontainer gefunden und mal mitgenommen, weils mich interessiert hat.
 

j123

aktives Mitglied
Ich fahre mit 7 Bar. Ich bin kürzlich auch an einer mobilen Abdeckung für Kabel hängen geblieben. Vorne ging es gut rüber aber einen richtigen Bunny hop habe ich nicht im Repertoire.
Mein Riss ist dann oberhalb der Verstärkung.
 

spargelix

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Das ist keine Bromptonfelge, sondern eine Schürmann. Also nur exemplarisch zu betrachten. Aber vermutlich ist die Brommi Hohlkammerfelge vom Aufbau her identisch.
 

gebronaut

Moderator
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Auf dem Weg zur Bahn habe ich dafür zwischen Lohmar und Siegburg eine Trasse entdeckt, von der ich noch nie gehört hatte. Beginnt Autobahnausfahrt A3 Lohmar und Endet am Michaelsberg. Im Wald wassergebundener Belag aber gut fahrbar, in der Stadt Asphalt.
Ab Michaelsberg gibt es noch die inzwischen stillgelegte Trasse zum Siegwerk (Farbenfabrik), die bis zur Siegstrecke führt. Was mit der Trasse wird steht noch nicht fest. Die Strecke nennt sich Aggertalbahn.
Wenn Du von Lohmar Richtung Rösrath fährst stößt du auf die Sülztalbahn durch den Königsforst.
 

j123

aktives Mitglied
Das Stück ab Michaelsberg über die B8 ist die Fortsetzung der Trasse aus Lohmar. Die Sülztalbahn muss ich mir mal angucken. Letztens bin ich schon die Trasse durch den Wegeringhausener Tunnel von Dieringhausen zum Biggesee (nennt sich auch Aggertalbahn).
Am 1. Mai war ich eigentlich auf dem Weg über Derschlag nach Marienheide um von dort über Trasse nach Wuppertal zu rollen. Hatte das schon mal bei schlechterem Wetter gemacht.
 

berlinonaut

Administrator
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Die Felge (Hinterrad) hatte 5800km. Finde ich ja etwas früh. Die erste hatte doppelt so lange gehalten.
Ist der dünne schwarze Strich hier die Verschleißanzeige?
Bei den Double-Wall-Rims ab 2013 scheint es keine Verschleissanzeige zu geben. Brompton behauptet zwar im Datenblatt was anderes:

Bildschirmfoto 2023-05-05 um 07.54.51.png

... allerdings hat offenbar noch nie einer eine Verschleissanzeige an diesen Felgen gesehen. Ich hab grade noch mal im britischen Cyclechat-Forum geguckt, weil ich mich an einen Thread über Felgenverschleiss am Brommi erinnert habe, aber auch dort war zwar die Felge durch, aber keine Verschleissanzeige in Sicht.

An den alten Kastenfelgen vor 2013 gab es, abhängig vom Baujahr, einen Ring auf der Bremsflanke, der als Verschleissanzeige diente. Bei manchen Baujahren vorhanden, bei anderen nicht. Das war eine Nut in der Bremsflanke und wenn die nicht mehr sichtbar war/ist ist es Zeit für den Felgentausch. Verlässlich ist das allerdings nicht - oft reissen die Felgen, obwohl die Nut noch gut zu sehen ist und somit die offizielle Verschleissgrenze nicht erreicht.

Was den Felgenverschleiss angeht:
- die hintere Felge scheint typischerweise schneller zu verschleissen als die vordere. Liegt vermutlich zum einen am Bremsverhalten des Fahrers, aber auch daran, dass die hintere Felge typischerweise deutlich dreckiger ist als die vordere und so mehr Schmirgeleffekt beim Bremsen zum tragen kommt.
- die Lebensdauer ist höchst unterschiedlich - von 2.000 bis 30.000km ist schon alles berichtet worden über die Jahre. Brompton hat vor 2013 mehrfach das Felgenmodell gewechselt, MK2 Bromptons vor Bj. 2000 scheinen etwas verschleissfreudiger zu sein als spätere Modelle. Die Einflussfaktoren sind mannigfaltig: Felgenmodell, Bremsbeläge, Fahrstil, Streckenverlauf (bergig oder nicht), Einsatzbedingungen, Geschwindigkeit, Fahrergewicht, Sauberkeit, etc. etc. - eine Vielzahl von Faktoren aggregiert sich und das macht klare Vorhersagen unmöglich.
- ich würde vermuten, dass an motorisierten Brommis stärkerer Felgenverschleiss auftritt, da hier typischerweise häufiger stärker gebremst wird und aus im Durchschnitt höheren Geschwindigkeiten. Schlicht eine Folge der Motorisierung.

Interessant: Laut dem Shop bei Vlerick hat das Vorderrad des Brompton Electric nach wie vor eine Single-Wall-Rim/Kastenfelge (wie man ja auch anhand des Fotos von @j123 in Post 8 sehen kann).
 

j123

aktives Mitglied
Im Winter habe ich bei nass-kalt auch 2 Mal die Bremsbeläge sehr schnell runter gefahren. Das geht natürlich auch auf die Felgen. Ich hatte im Hinterkopf, dass bei Verschleiß eine Farbmarkierung erscheint.
Der Händler rechnet mit 3 Wochen Lieferzeit für die neue Felge. Zum Glück habe ich noch ein altes Hinterrad mit Lagerschaden, das als Provisorium noch taugt.
 

Juliane

aktives Mitglied
Wenn sich die Bremsbeläge abarbeiten, schont das die Felge. Besser so. Es lohnt sich, bei alten Bromptons die Bremsbeläge zu tauschen, auch wenn sie nicht abgefahren sind, weil sie mit der Zeit aushärten. Das ergibt dann noch weniger Bremsklotz-Verschleiß, dafür aber schlechtes Bremsverhalten (lange bremsen, viele Radumdrehungen bis zum Stillstand) und Felgenverschleiß.
Juliane
 

j123

aktives Mitglied
Ich wollte damit nur sagen, dass das Wetter (Salz, Sand, Nässe auf den Straßen) hohen Verschleiß verursacht haben könnte.
 

valkoinen

Mitglied
Spannendes Thema! Würde sich denn so ein bevorstehender Felgenschaden bei entsprechender Aufmerksamkeit vorher ankündigen (Haarriss oder dgl.) oder kann man das z.B. mit einer Messlehre erfassen? Also anders gefragt: wenn die von Brompton beschriebene Verschleißanzeige in der Realität nicht existiert – kann man, z.B. vor einer längeren Radreise, irgendwie den Zustand der Felge beurteilen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Juliane

aktives Mitglied
Erfahrungsgemäß funktioniert keine Methode richtig gut. Ein Meßschieber, der die Felgendicke misst, ist eine Spezialanfertigung (um am Wulst vorbei zu kommen) und dann weiß man eigentlich immer noch nicht, wo die kritische Grenze ist. Wie dick war die Felge im Neuzustand und ab wann wird es kritisch. Ist die Felgenflanke deutlich konkav, könnte das ein Anzeichen für Verschleiß sein, fragt sich aber auch, ab wann es kritisch wird. Steht die Felge kurz vor dem Bruch, merkt man es daran, dass nach dem Aufpumpen die Bremse irgendwo schleift, dann macht die Felge dort schon "dicke Backen". Dann sollte man sofort Luft raus lassen und zusehen, dass man eine neue Felge/ Laufrad bekommt. Die üblichen Hohlkammerfelgen haben meistens noch eine Unterteilung der Kammern, so dass der Riß zwar sichtbar ist, aber die Felge nicht sofort kollabiert und einem auch nicht sofort der Reifen um die Ohren fliegt.
Vor einer reise hilft dann nur der persönliche Erfahrungsschatz: wie alt ist die Felge, welche Umgebung wurde bisher gefahren (Sand!), wie viel Bremse ich (Bergfahrten) usw.

Juliane
 

valkoinen

Mitglied
Lieben Dank, @Juliane, für diese präzise Antwort – das sind wertvolle Tipps für die "allerletzten Warnzeichen" vor dem Reißen. Aber die eigene Einschätzung ist in der Tat sicher am wertvollsten. Also Danke auch an den Threaderöffner @j123 für den Impuls: auch wenn das alles noch recht solide aussieht werde ich mal baldmöglichst meine Felgen austauschen …hätte wahrscheinlich (mit inzwischen gut 12.000km) schon längst mal gemacht werden sollen 🙏
 

berlinonaut

Administrator
Teammitglied
Bei den Briten gibt es den Hinweis zwecks Überprüfung zu versuchen, die Bremsflanke mit einem Schraubenzieher einzudrücken. Wenn das geht (die Flanke also weich ist) ist es Zeit für den Wechsel.

Persönlich habe ich tatsächlich noch keine Felge durchgebremst. Und habe ein BWR Hinterrad, das mir mal zugelaufen ist in erheblich gebrauchtem Zustand. Man kann sehr deutlich den Verschleiss an der Felge sehen und spüren mit dem Finger. Aber auch da: No issues bisher.

Wir können ja am Forentreffen mal einen Bremsflankenvergleich machen zwischen diversen Brommis. Da ist ja ein ganzes Rudel anwesend, da sollte man gut einen optischen und haptischen Eindruck unterschiedlicher Zustände bekommen können.
 

mib

Neues Mitglied
an einem nicht-Brompton Rad (28") fuhr ich eine Felge 50.000km mit HS33 Bremsen und SON-Nabendynamo. Die war dann "fertig" aber noch nicht "durch". Das empfanden andere als sehr lang. Ich fahre bei jedem Wetter, im Winter mit Spikes (auch auf dem Brompton).

Der Versuch, den Verschleiß der Felge irgendwie qualifiziert zu messen, scheiterte (mit einem normalen Messschieber).
 
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