Die Orus und andere Boote nach ähnlichem Prinzip gibt es ja noch nicht so fürchterlich lang, für Faltbootverhältnisse schon gar nicht. Etwas über 10 Jahre, wenn ich das richtig im Kopf habe. Der primäre Anwendungsfall ist auch recht klar: Platzsparend verstaut, einfach + schnell aufgebaut, schnell auf's Wasser. Aufbauzeit und Gewicht sind dementsprechend auch der Hauptvorteil gegenüber klassischen Faltbooten, bessere Fahreigenschaften und Gewicht der gegenüber Luftbooten (letzteres abseits von Packrafts). Aber natürlich geht das auch mit Nachteilen einher, angefangen von - in unterschiedlichem Ausmass - Langsamkeit, Empfindlichkeit bei Bodenkontakt, schlechteren Fahreigenschaften und Wassereinbruch in nicht-Ententeich-Bedingungen, beschränkte Gepäckfähigkeit, unklare Langzeithaltbarkeit etc.. Hat halt alles seine Vor- und seine Nachteile. Mein ältestes Faltboot ist um die 70 Jahre alt and still going strong, mit exzellenten Fahreigenschaften.
Für den Anwendungsfall "Feierabendrunde", aber mit einem ernsthaften Boot, habe ich über die Jahre so einige Boote erworben und ausprobiert: Nautiraid Raid I 320, Feathercraft Kurrent, Nautiraid Beach etc.. Aber realistisch am schnellsten und unnervigsten aufzubauen ging in der Praxis immer noch der angejahrte Klepper T9. Leider zusammengepackt etwas unhandlich und schwer für ein Feierabendboot und natürlich ist ein Baumwolloberschiff nicht wirklich optimal für schnellen Abbau, denn das will trocknen vorher. Der Fairness halber: Hatte ich aber auch nicht als Feierabendboot erworben - hat sich nur als Maßstab für Aufbaugeschwindigkeit entpuppt. In der Liga leichte "Schnellaufbauer" gibt es z.B. auch noch die Pakboats und das
Nortik Skubi (wobei ich letzteres nicht wirklich überzeugend finde).
In den letzten Jahren ist mit den diversen Dropstitch Booten aller möglichen Hersteller noch mal mächtig Bewegung reingekommen in den Markt der preiswerten Schnellaufbauer. Und im von Dir genannten städtischen Bereich würde ich auch die ganze Armada der Luftboote als fast schon realistischere Alternative sehen, vom einfachen 50€ (Bade-)Schlauchboot bis zum expeditionstauglichen Garbner. Weil da ja Geschwindigkeit vielleicht weniger wichtig ist als Stressfreiheit und geringe Kippeligkeit.
Ich bin mittlerweile auch in der Iterationsschleife "Packraft"
angelangt, der praktische Test mit Brommi steht aber noch aus. Die Oris und Boote mit ähnlichem Prinzip kenne ich nicht aus eigener Erfahrung - ohne die finde ich den Anwendungsfall zu spitz und die Limitierungen zu deutlich für meinen Geschmack, auch für die 629€ aus dem
aktuellen Angebot für das Foldyak One 390 (was ja erheblichst günstiger ist als die prinzipiell ähnliche Konkurrenz aus Ulm in Form des
Nortik 3.8 bzw.
4.2) ausserdem ästhetisch nicht überzeugend. YMMV. Bei ernsthaftem Interesse am solchem Gerät gibt es vermutlich im
Faltbootforum die eine oder andere Meinung dazu.