Die Bilder sind alle von Herbienaut und seinem Hänger. Ich müsste mal welche raussuchen von meinen. Zu den Erfahrungen:
- der Travoy ist sehr praktisch und konkurrenzlos schnell an- und abgekuppelt
- das Fahrverhalten ist in Ordnung, solange man nicht allzu flott unterwegs ist. Umwerfen des Hängers ist erfreulicherweise schwierig, aber nicht unmöglich.
- insgesamt ist die Konstruktion etwas flimsig durch die vielen Gelenke, die sämtlich aus Plastik sind. D.h. bei schwerer Beladung verwindet sich das Teil ganz schön
- nicht so toll ist, dass durch die Befestigung an der Sattelstütze der Hänger ganz schön "pumpt", begünstigt durch die lange Stütze des Brommi. D.h. beim Beschleunigen hast Du einen leichten Känguruh-Effekt und beim Bremsen schiebt es sehr, sehr deutlich von hinten. In beiden Fällen um so mehr, je schwerer der Hänger beladen ist.
- der Grundpreis des Hängers ist mittlerweile ganz in Ordnung im Marktvergleich, allerdings ist wie schon früher das Zubehör sehr teuer. Es empfiehlt sich also ein Bundle zu kaufen, mindestens mit der Regenhülle. Die ist ziemlich nützlich, aber preislich unverschämt. Ähnlich, aber noch schlimmer sieht es mit den Taschen aus: Die sind für das Gebotene einfach nur unverschämt teuer, interessant sind die alternativen Taschen von Queedo, die scheinen nicht nur preislich günstiger sondern auch qualitativ hochwertiger und zudem optisch gefälliger.
- mittlerweile ist die zweite Generation des Travoy auf dem Markt, die hat in meinen Augen zwei Vorteile: Die fahrradseitige Kupplung lässt sich nun sehr schnell abnehmen, bei der Version 1 war sie geschraubt, was ziemlich nervig war am Brommi, weil man die Sattelstütze nicht komplett einfahren konnte ohne das Ding mühsam abzuschrauben. Ich hab die neue Kupplung nachgekauft und sie ist um Welten beser.
- der einklappbare Standfuß war bei V1 ein einsamer Pin, der fingernagelmordend mit einem Druckknopf wie bei Krücken gesichert war. Das ganze in einer Plastikhalterung, die mir beim ersten Gebrauch gebrochen ist bei einem Travoy. Seitdem mit einer Schlauchschelle geschient. Bei einem anderen Travoy hat sich dieser Druckknopf in's innere des Rohrs verabschiedet, seitdem lässt sich der Standfuß nicht mehr feststellen.
- bei der Aktuellen Version ist der Standfuß deutlich verbessert und zweibeinig, praktische Erfahrung habe ich damit nicht
- die unteren Taschen der älteren Version sind mit der neueren kompatibel und vice versa, bei den oberen ist das nicht so - die breite des Hängers im oberen Teil hat sich geändert.
- Toll ist am Travoy: Leicht, faltbar, lässt sich bei bedarf vorne im Einkaufskorb am Brommi mitnehmen - prima, wenn man was abholen will, denn ohne Hänger fährt es sich besser als mit und ein leerer Hänger hüpft und kippt eher um als ein Beladener
- die Ladung ist sehr gut spritzgeschützt vor dem Dreck vom Hinterrad
- Handling abseits des Rades ist exzellent und absolut unproblematisch
Zum Fahren auf weiteren Strecken ist ein Hänger, der an der Achse befestigt wird, angenehmer - das Fahrverhalten ist wesentlich unproblematischer und der oben erwähnte Känguruh-Effekt entfällt. Zum Reisen würde ich also keinen Travoy nehmen, wenn aber ohne Fahrrad mit dem Hänger irgendwelche Strecken zurückgelegt werden müssen (z.B. in Gebäuden) ist der Travoy kaum zu schlagen.
Je nach Transportgut kann der Travoy Vorteile haben oder Nachteile - das kommt drauf an.
Man kann das Gespann mit eingeklapptem Hinterbau abstellen, stehen bleibt es aber nur auf topfebenem Untergrund und beim leisesten Windstoss kippt es um. Ist also nur selten von praktischem Nutzen.
Konkurrenz ist der Carry Freedom Leaf und in Grenzen der Anderson Shopper.