Fahrradbügel im öffentlichen Raum mit Diebstahlhilfe - Brompton bei „extra 3 spezial“

ich möchte nicht ausschließen, das solche diebstahlfreundlichen Fahrradständer auch woanders verbaut wurden.
 
Vielleicht das Problem noch mal in Prosa: In Kassel sind Fahrradbügel aufgestellt worden, die mit Absicht demontierbar sind, um ggf. temporär den Strassenraum umgestalten zu können. Die Ständer sind mit einer großen Mutter am Boden festgeschraubt, diese lässt sich mit handelsüblichem Werkzeug lösen und so der Ständer herausziehen. Anschließen eines Fahrrades an einem solchen Bügel ist somit ziemlich witzlos, wenn Rad und Bügel einfach und schnell getrennt werden können, ohne sich überhaupt mit dem Fahrradschloss auseinandersetzen zu müssen.
Da der Mechanismus nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist und noch dazu den ganzen Zweck eines Fahrradbügels konterkarriert und aushebelt kommt da natürlich kein Radfahrer von alleine drauf.
Insgesamt sollen in Kassen von diesen komplett absurden und nicht nur nutzlosen sondern kriminalitätsfördernden und betrügerischen Fahrradbügeln knapp 1000 Stück aufgestellt werden. Ich würde mir wünschen, dass jemand, dem an einem solchen Bügel sein Rad geklaut wird, die zuständigen Stellen auf Schadensersatz verklagt.

Es ist nicht auszuschliessen, dass solche Bügel auch andernorts montiert sein/werden könnten. Also künftig: Vor dem Anschliessen an einem Fahrradbügel mal die Befestigung des Bügels am Boden angucken. Wenn da irgendwas ist, das wie eine Mutter aussieht, die um das Bügelrohr direkt am Boden herumgeht besser eine einen anderen Stellplatz suchen.

Interessant wäre sicherlich auch herauszufinden, wer der Hersteller/Anbieter dieser Dinger ist und den mal zu fragen, was sie sich dabei gedacht haben.
 
Crazy.
Die Grundform der Bügel ist eigentlich gut, und es wäre ein Leichtes gewesen, sie so zu auszuführen, dass Fahrrad und Bügel nicht voneinander getrennt werden können ohne das Fahrradschloss zu zerstören.
 
Hier in Berlin heissen die Teile "Kreuzberger Bügel", im Prinzip gibt es zwei Bauformen:

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Mit und ohne Querstrebe. Mit Querstrebe ist natürlich besser, sicherer und offeriert mehr Anschliessmöglichkeiten. Im Falles meines Lastenrades könnte man den Bügel aber schlicht in die Cargobox packen, wenn man ihn einfach aus dem Boden ziehen kann. Der Ratschlag zum Anschliessen ist ja immer "an einem festen Gegenstand". Wenn der Gegenstand fest aussieht, es aber nicht ist, ist das Mist. Wenn er es überraschenderweise nicht ist, ist das extra Mist. Wenn er es vorsätzlich nicht ist so wie in Kassel ist das: Vorsatz und Beihilfe zum Diebstahl. Ein Fahrraddieb würde Fahrradständer exakt genau so bauen...

Die Dinger gibt es z.B. hier, lokal gefertigt soweit ich weiss. Von der Webseite kommt auch das Foto. Aufstellform lt. Webseite: Wahlweise zum Anschrauben oder zum Einbetonieren.

 
Jo, eine zusätzliche Längsstrebe war eine der Möglichkeiten, die mir einfiel, wenn der Bügel partout demontierbar sein soll. Besser wäre natürlich feste Montage und auch dann wäre die Längsstrebe sinnvoll.
 
Bei mir vor dem Laden stehen auch einfach verschraubte Bügel, aber die haben an jedem Ende eine große "Öse", durch der man das Schloß fädeln könnte, auch wenn die nicht so dick ausgeführt ist, wie der Bügel selber. Meine Bügel wackeln sogar in der Verschraubung, weil der Untergrund sehr locker ist (trotz extra langen und verklebten Schrauben) Hersteller ist Kaiser und Kraft.
 
Ja, an Ösen dache ich auch. Der Fehler des Kasseler Bügels ist eben, dass er an keiner Stelle eine geschlossene Form bildet.
 
Rohre mit rundem Querschnitt für solche Bügel halte ich für ungeeignet, weil die generell zu leicht zu öffnen sind. Ein Schnitt an der richtigen Stelle mit einem handlichen Rohrschneider und man hat einen prima Hebel um den Bügel aufzubiegen. Wer schon einmal einen Lenker oder ein anderes Rohr gekürzt hat weiß, das geht nahezu geräuschlos.
 
Sommerloch-Thema :confused::confused::confused:

Welche Schlüsselweite wird benötigt, um die Verschraubung zu lösen? Selbst ein massiver 20er wäre noch zu klein...
In dem "Bericht" war die Verschraubung ja offensichtlich schon hilfsweise angelöst worden, damit der Praktikant medienwirksam das D7ng lösen konnte...

Lasst euch nicht scharf machen vom solchen Angstmacher-Berichten. Über irgendwas muss sich der deutsche Volkskörper ja empören, wenn grade keine Alligatoren/ Würgeschlangen/ Schnappschildkröten entlaufen sind...
Sobald der erste Medienbericht hier vorgelegt wird, dass ein Rad an einem solchen Ständer gestohlen wurde, ändere ich gerne meine Meinung.

Sobald das erste Brompton an einem solchen Ständer gestohlen wird, gebe ich einen Kasten Hopfen-Getränk nach Wunsch aus!

Bis dahin:
Sturm im Wasserglas - Viel Lärm um Nichts...!
 
Das Ding war doch offensichtlich vorher schon gelöst worden?!

Die Rohrzange hat das Ding doch gar nicht richtig umgriffen?!

Wirkt alles ziemlich inszeniert...
 
Das Ding war doch offensichtlich vorher schon gelöst worden?!

Die Rohrzange hat das Ding doch gar nicht richtig umgriffen?!

Wirkt alles ziemlich inszeniert...
Es ist Fernsehen, natürlich ist das vorbereitet, so dass es in die Sendezeit des Beitrags passt und so, dass es sich fluffig anschauen lässt. Deswegen ist es aber weder inszeniert noch FakeNews noch Sommerloch. Und definitiv ein überraschendes Problem, entstanden aus bürokratischer Dummheit und Ignoranz. Oder hältst Du es tatsächlich für vollkommen normal, dass sich Fahrradbügel einfach abschrauben lassen? Ich nicht.
Offenbar ist Dir auch weder die Sendung Extra3 noch deren Rubrik "der ganz normale Wahnsinn" ein Begriff. Kleiner Hinweis: Das ist eine Satiresendung.

Was die Realistik angeht: Ich würde besagte Kiste Bier drauf verwetten, dass ich Dir das Ding problemlos abgeschaubt bekomme mit Werkzeug, das ich als Hobbyist zu Hause liegen habe. Man sieht ja sogar eine Beschriftung:
Bildschirm­foto 2023-07-16 um 13.04.42.png
Offenbar ist das Mutterngrösse 48. Jede grössere Rohrzange und jeder große Zangenschlüssel und jeder große Rollgabelschlüssel dürfte das Aufkriegen. Und der potentielle Fahrraddieb freut sich, weil das unauffälliger und leiser ist, als die Akkuflex für das Schloss.
 
Die Mutter konnte nur deshalb so leicht mit der Rohrzange gelöst werden, weil vorher mit dem 48er Schraubenschlüssel gelöst wurde. Es wurde ja auch nur eine Mutter gelöst, und der interessante Akt des "Bügel-hochhebens" wurde bezeichnenderweise nicht gezeigt...

Es ist Fernsehen, natürlich ist das vorbereitet
Ich sage inszeniert - du sagst vorbereitet, so groß ist der Unterschied doch nicht...
Was die Realistik angeht: Ich würde besagte Kiste Bier drauf verwetten, dass ich Dir das Ding problemlos abgeschaubt bekomme

Es geht nicht um dich - es geht um den "gemeinen Fahrraddieb" und um eine realistische Gefahreneinschätzung!

Kein Dieb trägt den schweren 48er Schlüssel mit sich rum...
(Bahn frei für ausgedachte Gegenbeispiele!)

Sobald der erste Bericht eines gestohlenen Rades durch diese Methode hier gepostet wird, ändere ich gerne meine Meinung...
 
Die Mutter konnte nur deshalb so leicht mit der Rohrzange gelöst werden, weil vorher mit dem 48er Schraubenschlüssel gelöst wurde.
Und das weisst Du woher genau?
Es wurde ja auch nur eine Mutter gelöst, und der interessante Akt des "Bügel-hochhebens" wurde bezeichnenderweise nicht gezeigt...
"Ist der Korresponent auch noch so fleissig - es bleibt doch bei 1:30", so hiess es früher bei Fernsehjournalisten. Du hast offenbar keine Erfahrung mit Fernsehdrehs und dem Erstellen von Fernsehbeiträgen sowie der Dynamik von Filmplots.
Ich sage inszeniert - du sagst vorbereitet, so groß ist der Unterschied doch nicht...
Inszeniert ist es natürlich insofern, dass sie sich nicht auf die Lauer gelegt haben bis ein Fahrraddieb kommt. Aber erstens haben sie das auch nicht behauptet und zweitens geht es darum ja auch nicht in dem Beitrag. Es geht darum, dass eine Behörde für sehr viel Geld ziemlich nutzlose Sicherungseinrichtungen für Fahrräder aufstellt und - trotz Wissen um diese Gefährlichkeit und Scheinsicherheit - sogar noch viel mehr aufstellen möchte, knapp 1000 insgesamt.
Kein Dieb trägt den schweren 48er Schlüssel mit sich rum...
(Bahn frei für ausgedacht Gegenbeispiele!)
Wenn der Dieb das mit den Ständern mal mitbekommen hat kannst Du drauf wetten, dass er das tut.

Hier in Berlin gibt es Sperrgitter als Begrenzung von Fußwegen, an die Leute gerne Fahrräder anschliessen. Die Dinger kann man mit einem Inbus-Schlüssel zerlegen und dann genau wie bei dem Ding im Film gezeigt das Fahrrad einfach rausnehmen. Was glaubst Du, wie oft ich an abgeschraubten Streben vorbei komme bei diesen Gittern?
 
Vor der Rohrschneidermethode warnt inzwischen sogar schon der ADFC:

Da es bei Dieben in Mode gekommen ist, Fahrradbügel mit einem Rohrschneider zu knacken und Fahrrad samt Schloss mitzunehmen, achten Sie darauf, dass beim Anschließen an eine Abstellanlage Rahmen und ein Laufrad einbezogen werden, damit das Rad nicht geschoben werden kann. Manche Anlagen haben auch Ösen für Schlösser, die nicht mit einem Rohrschneider zerstört werden können.


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View: https://twitter.com/ADFCKoeln/status/1663891530157883393


Hier fahre ich z.B. regelmässig vorbei - ist in Berlin Mehringdamm Ecke Urbanstrasse:

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View: https://twitter.com/jasper3107/status/1390229798946054146


Kurz: Ich glaube Du @Tret-Monsterchen hast Dich da verrant.
 
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