Anhänger Einrad- /Einspuranhänger am Brompton: Erfahrungen und Diskussion

berlinonaut

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Einrad- bzw. Einspuranhänger sind am Brompton vergleichsweise wenig verbreitet, aus gleich mehreren Gründen: Viele der gängigen Einspuranhänger (wie z.B. der Bob Yak und seine Clone) werden am Zugrad beiseits rechts und links an der Achse des Hinterrads befestigt - das klappt am Brompton wenn überhaupt nur mit Kunstgriffen, da die Achsbreite des Brompton mit 112mm deutlich schmaler ausfällt als an "normalen Rädern" (ab 130mm aufwärts) und zudem bei den als Zugfahrzeug eher prädestinierten Sechsgangversionen auch noch das Schaltkettchen der Nabenschaltung bedacht sein möchte.
Schwerer wiegt, dass man am Brompton ohnehin keinen Einspurhänger mit Befestigung an der Achse verwenden sollte: Die Torsionskräfte eines einspurigen Hängers üben insbesondere (aber nicht nur) bei Kurven eine heftige Belastung auf das Schwingengelenk aus, das dies gar nicht leiden mag und mit vorzeitigem Verschleiss quittiert. Es fallen also auch Einspurhänger mit einseitiger Achsbefestigung (wenn es solche überhaupt geben sollte) aus - übrig bleiben Hänger mit Befestigung an der Sattelstütze und das sind vergleichsweise wenige.
Ab von der technischen Tücke lauert im Alltag auch noch eine praktische: Einspuranhänger haben zwar ein exzellentes Fahrverhalten als Nachläufer am Rad, abgekoppelt sieht das aber ganz anders (um nicht zu sagen gegenteilig) aus. Wird der Hänger nur z.B. zum Einkaufen benutzt ist das kein großes Problem, will man aber multimodal reisen und das gefaltete Bromton samt abgekoppeltem Anhänger bewegen wird man schnell feststellen: Optimal ist anders...

Trotzdem soll auch diese Hängerkategorie ihr Plätzchen haben: Anwendungsfälle gibt es genauso wie passende Hänger und Liebhaber derselben...
 
- Einrad-Anhänger BOB-YAK: den BOB-Yak fand ich zwar auch nicht schlecht, vor allem, weil er -wie allen Einrad/Einspur-Anhänger nicht breiter war als der Fahrradlenker und man so durch jedes Hindernis hindurchpasste. Allein in der Kurve fand ich ihn grenzwertig (vor allem, wenn der YAK schwer beladen war und sich dadurch der Schwerpunkt ungünstig verlagerte). Daher habe ich ihn dann irgendwann verkauft.
Hier der link zum Hersteller: Bob-Yak
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- ähnlich der Einspur-Anhänger Pacdog
aus Amerika, den ich via Kleinanzeigen in GB günstig erwerben konnte, komischerweise bislang aber irgendwie nie benutzt habe: Wer ihn gerne sein eigen nennen möchte, darf sich gerne bei mir melden... Auf jeden Fall ist er sehr klein zusammenlegbar in der oberen Zugablage verstaubar. (Gewicht: Gestell+Kupplung: 4,3kg, Tasche: 1,3kg

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Herbies PackDog ist inzwischen der praktikabelste Anhänger an meinem Brompton, läuft spurtreu hinterher und kommt durch schmalste Engstellen. An- und Abkuppeln geht mit etwas Übung schnell, wenn man begriffen hat, daß dazu Brommie und PackDog in einer Linie stehen sollten.
Abgekuppelt transportiert man den Hänger wie eine Reisetasche an den Henkeln oder fährt ihn als Schubkarre.
In viele Aufzüge der DB paßt das Gespann ohne abzukuppeln. Bromptonhinterrad unterfalten und das Gespann z-förmig in den Aufzug stellen. Auch auf Rolltreppen macht das Gespann eine gute Figur - verhält sich unproblematisch.
Im Zug erlebte ich bei der Rückreise von der Spezi ein übervolles Fahrradabteil und ging deshalb in einen Sitzwagen. Der bepackte Anhänger fand im Gepäckfach über den Sitzen Platz, Brompton und Carradice Fronttasche in einer Ecke des Waggons.
Für mich war die Tour zur Spezi ein Test für eine etwas längere Reise nach GB mit Rad und Zelt. Zugfahrzeug wird voraussichtlich ein Bike Friday Pocket Llama sein wegen der größeren Laufräder. Ich muß nur sehen, wie ich die AHK an dessen Sattelstütze angebaut bekomme..
 
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