Dreigang-Schaltgriff hakt

ThorstenB

Stammgast
Ich fahre ein Brompton von 2016 mit Brompton-Sechsgang-Schaltung. Die Schaltgriffe sind von der Art, die Brompton vor den aktuellen (ab 2017) verbaute.
Heute stellte ich fest, dass der Schalthebel sich nur sehr widerwillig und mit erhöhter Kraft nach links, also in Richtung der größeren Gänge, bewegen lässt. In der anderen Richtung lässt er sich problemlos bewegen. Unabhängig vom Verhalten des Schalthebels "springen" die Gänge sauber ein.
Es fühlt sich an, als ob die Rastmechanik blockiert. Und ich möchte den Hebel auch nicht mit großer Kraft zwingen müssen, weil ich Bedenken habe, ihn dabei zu beschädigen.

Kennt jemand von euch dieses Phänomen und eventuell eine geeignete Gegenmaßnahme?
Für Tipps wäre ich dankbar.
 
Du könntest ein wenig Silikongleitspray reinspritzen. Tatsächlich ist im inneren eine kleine, feine Mechanik mit gefederter Schleppklinke und Aushebekurve. Also Vorsicht beim Zerlegen - solltest Du das in Erwägung ziehen.
 
Wobei der alte Schaltgriff da recht unkritisch ist, sowohl von der Mechanik her wie auch von der Anzahl der Innereien. Probat beim Zerlegen bei Schaltgriffen mit unbekanntem Innenleben ist, das in einem grossen Gefrierbeutel zu machen (der muss dazu nicht im Tiefkühler sein :p ). Da sieht man was man tut, aber eventuell spontan wegspringende Federchen und sonstige winzige Innereien können nicht abhauen und sich unauffindbar verkrümeln.

Wenn sich der alte (auf-dem-Lenker-Plastik-)Griff nicht mehr in Richtung dritter Gang schalten lässt würde ich ihn zerlegen - normal ist das nicht und typisch auch nicht. Deutet auf einen mechanischen Störfaktor hin mE.
 
Bei mir war es schwierig von den großen in die kleineren Gänge zu kommen. Wie sich später herausstellte, hatte der Bowdenzug Spliss. Und die einzelnen Metallfasern stießen gegen die Hülle.
 
Bei mir war es schwierig von den großen in die kleineren Gänge zu kommen. Wie sich später herausstellte, hatte der Bowdenzug Spliss. Und die einzelnen Metallfasern stießen gegen die Hülle.
Aber Du hast, wenn ich mich nicht täusche, den neuen (unter-dem-Lenker)-Schaltgriff nach 2017 - ganz andere Baustelle. ;)
Schaltzug ist natürlich dennoch eine Möglichkeit - den abzunehmen bei der Dreigang ist ja recht einfach und schadet gewiss nicht - ist auf jeden Fall schneller, als den Schalter abzunehmen und man hat schon mal eine potentielle Fehlerquelle ausgeschlossen. Wäre beim alten Dreiganghebel aber ungewöhnlich.
 
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Der Tip mit dem Demontagebeutel (Hellzelt) ist prima.
Wie immer kommt man auf die einfachsten Dinge oft nicht von selbst - und dabei habe ich jahrelang Arri SR2 Kassetten oder Mittelformat und Kleinbild im Dunkelzelt umgespult bzw. neu beladen.
 
Bei mir war es schwierig von den großen in die kleineren Gänge zu kommen. Wie sich später herausstellte, hatte der Bowdenzug Spliss. Und die einzelnen Metallfasern stießen gegen die Hülle.
Der Zug läuft anstandslos in beide Richtungen. Gebrochene Drähte habe ich deshalb ausgeschlossen.
 
Mein Zug hatte an der Umlenkrolle Spliss bekommen. Das würde man bei einer Sichtkontrolle sofort sehen. Tatsächlich war da der neue Zug viel leichtgängiger.
 
Du könntest ein wenig Silikongleitspray reinspritzen. Tatsächlich ist im inneren eine kleine, feine Mechanik mit gefederter Schleppklinke und Aushebekurve. Also Vorsicht beim Zerlegen - solltest Du das in Erwägung ziehen.
Das gehört bei mir zur regelmäßigen Pflege, vor allem nach einer längeren Regenfahrt. Zerlegen ist dazu nicht nötig.

Allerdings hatte ich vor einigen Jahren auch mal eine Blockade dieser Art. Bei mir hat es geholfen, den Hebel einfach zu zerlegen, wieder zusammenzubauen und mit einem Tropfen Silikonöl zu schmieren. Muss man nicht verstehen, ist aber seither auch nicht wieder aufgetreten. Dabei habe ich auch gelernt, dass man beim Zerlegen unbedingt den Trick von Berlinonaut mit dem Gefrierbeutel anwenden sollte. Vor allem die kleine Feder macht sich leicht selbstständig und ohne die geht der Schalthebel dann seeehr leicht. Ich habe sie dann durch eine passend zurechtgeschnittene und gebogene Feder aus einem Kugelschreiber ersetzt.

Viele Grüße
Christoph
 
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Noch vor dem sehr berechtigten Gefrierbeuteltipp habe ich den Schaltgriff geöffnet, die Innereien vorsichtig entnommen, das gar winzige Federchen auf dem Kellerboden wieder gefunden, alles wieder zusammen gesetzt, darauf geachtet, dass das Federchen mit beiden Enden auf den noch winzigeren Zäpfchen sitzt, und den Schaltgriff wieder verschlossen. Und siehe da: Der Schalthebel lässt sich wieder in beiden Richtungen mit "normalem" Kraftaufwand bewegen und rastet sauber ein.
Ich vermute, dass die beiden beweglichen Kunststoffteile im Inneren nicht mehr korrekt zueinander justiert waren. Ursache war vielleicht, dass der Schaltgriff nicht ganz fest verschlossen war und die beiden Teile Spiel bekommen haben.
Silikon-Gleitmittel hatte ich gerade nicht im Haus, werde ich mir noch besorgen.
Danke an alle für die Tipps!
 
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Habe noch ein bisschen Silikon-Gleitmittel von außen in den Schaltgriff reingespritzt, um die Reibung zwischen den Kunststoffteilen in seinem Inneren zu verringern. Das Schalten funktioniert einwandfrei.
 
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