Bruch der Trägerblockschrauben

Brometheus

Stammgast
Sollte man die Trägerblockschrauben vorsichtshalber turnusmäßig wechseln(z.B. alle 2-3Jahre), um einem komplizierten,
chirurgischen Eingriff vorzubeugen? Welche Güte haben die Zubehörschrauben, weiß man das? Ich fahre fast immer mit Tasche.
Wechselweise mit der alten gr. T-Rollbag mit dem alten Rahmen und in den letzten Monaten die kleine( ich glaube Metrobag).
Ich schöpfe das max. Trägerblockgewicht jetzt nicht täglich aus, aber bei der großen bin ich bestimmt schon häufig zw. 8-10 kg und
das ein oder andere Mal auch schon darüber gewesen, nur gefühlt nie gemessen.
 
Ich fahre regelmäßig mit hoffnungslos überladener Tasche seit Jahren, nie ein Problem gehabt, allerdings kontrolliere ich immer wieder mal die Schrauben (am ganzen Rad) auf festen Sitz und die sind genauso regelmäßig locker. Vielleicht war das dein Problem, etwas Spiel und und durch Vibration und Last ist sie gebrochen? Stell doch mal ein Foto ein.
 
Üblicherweise sind das A2-70 Schrauben, jedenfalls die, die im Trägerblocksatz mitgeliefert werden. Die haben eine Zugfestigkeit von 700 N /mm² und eine Streckgrenze von 450 N/mm², kommen also nicht ganz an die gängige 8.8 Stahlschraube ran.
Edit: Ich habe einen originalverpackten Trägerblock liegen und gerade nachgesehen: Es sind tatsächlich hochfeste Stahlschrauben mit Güte 12.9
Bezüglich der Zugfestigkeit sind sie für die Anwendung über jeden Zweifel erhaben. Was aber wichtig ist: sie müssen auch ordentlich angezogen werden. Das ist ggfs. zu überprüfen, da es durch die gepulverte Rahmenoberfläche oder das Alublechle sowie den Kunststoff zu Setzungserscheinungen kommen kann. Dann wird die Schraube locker, ist also nicht mehr ordentlich vorgespannt und muß plötzlich nicht nur Zugkräfte aufnehmen, sondern auch eine Biegebelastung. Und das mag sie gar nicht, erst recht nicht im Bereich des Gewindes. Und genau da bricht sie dann auch irgendwann.

Brompton gibt ein Anzugsmoment von 4 Nm an, was unterhalb des Tabellenwertes für die Schraube selbst liegt; vermutlich ist das aber der Materialgüte des Anschraubsockels geschuldet, denn das Material ist weicher als die Schraube und da soll das Gewinde ja nicht rausgezogen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
So grob einmal im Jahr (oder wenn man mal dran denkt) den festen Sitz der beiden Schrauben überprüfen reicht. In der Regel ist nix passiert, aber manchmal hat sich dann doch eine gelockert nach langen Jahren. Wieder anziehen und gut.
 
@Andy089, zur Zeit steht das Rad nicht da. Muß ich schauen ob ich das diese Wo. machen kann. Trotzdem vielen dank für den
Tip mit dem gelegentlichen nachziehen der Schrauben am Trägerblock. Im nachhinein natürlich logisch das man die Schrauben
am Trägerblock natürlich auch miteinbezieht. Hätte ich auch drauf kommen sollen. Danke dir.

@spargelix, Danke auch dir für die Info. Technisch sagt mir die Streckgrenze jetzt nichts, werde mich aber demnächst mal
einlesen.
Bezüglich der Zugfestigkeit sind sie für die Anwendung über jeden Zweifel erhaben.
Meinst du damit die 8.8 Stahlschraube?
 
Sind die Schrauben nicht mit Loctite gesichert? Mal gesucht:


Also wenn ich es richtig verstehe, kann man mit Drehmomentschlüssel nachziehen, weil sich die Schraube dann nicht bewegt ansonsten könnte der Kleber aufbrechen.
 
@j123, nein die Schrauben sind zumindest von mir nicht damit gesichert. Ob durch den Vorbesitzer etwas in der Richtung
gemacht wurde kann ich nicht sagen. Ich werde nachschauen, wenn es erkennbar ist. Vielen Dank!
 
Die Schrauben haben ab Werk meiner Erinnerung nach blaue Schraubensicherung drauf. Man kann, wenn man sie mal raus- und reingedreht hat oder sie sich gelockert haben sicherlich auch Loctite Mittelfest (oder ein Äquivaltent drauftun. "Endfest" würde ich vermeiden. Wer Gürtel und Hosenträger bevorzugt kann auch Schraubensicherungslack nehmen (auch wenn der im normalen Haushalt eher unüblich sein dürfte und es eigentlich auch keinen Grund dafür gibt).
 
Der ab Werk auf den Schrauben aufgebrachte Sicherungskleber ist microverkapselt, also quasi in Eierschale verpackter Klebstoff. Da sollten genügend Kapseln unversehrt bleiben, um bei einem späteren Nachziehen noch aktiviert werden zu können. Für das erste mal nach der Setzung der Bauteile reicht es mit Sicherheit.
Ich habe bei meinen Brommis (seit Sommer 2011) in diesem Bereich noch kein Versagen der Komponenten festgestellt.
 
Ich habe mir angewöhnt, bei jedem Brompton, was zu mir in die Werkstatt kommt, die Trägerblockschrauben zu kontrollieren. Es gab auch schon Brommis, bei denen nur noch eine Schraube vorhanden war.
Juliane
 
Also wenn ich es richtig verstehe, kann man mit Drehmomentschlüssel nachziehen, weil sich die Schraube dann nicht bewegt ansonsten könnte der Kleber aufbrechen.
Klingt plausibel – ich würde also den Drehmomentschlüssel auf 4NM stellen und dann versuchen, die Schrauben am Trägerblock "anzuziehen"? Wenn er sofort auslöst ist alles in Butter, andernfalls wird die Schraube damit nachgezogen. Idealerweise wären vom microverkapselten Sicherungskleber noch genug Kapseln vorhanden um die angezogene Schraube neu zu fixieren.

Und falls sich die ab Werk mutmaßlich (s.o.) verklebte Schraube bereits gelöst hätte, sollte die "Reibung" der Verklebung das zum Schrauben nötige Kraftmoment ja nicht mehr beeinflussen… Dass der Trägerblock bei den darauf einwirkenden Kräften (bspw. "schwingende T-Bag auf Kopfsteinpflaster") an zwei Schrauben hängt ist für mich seit jeher ein kleines Wunder der Physik.
 

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